Operation Red Snake - Band of Sisters

Operation Red Snake - Band of Sisters

Originaltitel: Soeurs d'armes
Genre: Action • Kriegsfilm • Drama
Regie: Caroline Fourest
Hauptdarsteller: Dilan Gwyn
Laufzeit: DVD (112 Min) • BD (108 Min)
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 16

Operation Red Snake - Band of Sisters    27.07.2021 von Beef Supreme

Wenn es in den Krieg geht, greifen hauptsächlich Männer zu den Waffen, um sich gegenseitig über den Haufen zu schießen. Operation Red Snake – Band of Sisters möchte zeigen, dass Frauen genauso gut abdrücken können und portraitiert eine ausschließlich aus Frauen bestehende Kämpferinnentruppe, die sich gegen das Joch des IS auflehnt.  

 

Inhalt

 

Die Jesidin Zara führt in ihrem Heimatdorf im Grenzgebiet zwischen der Türkei, Syrien und dem Irak ein recht beschauliches Leben, zusammen mit ihrer Familie. Das geht so lange gut, bis der IS in ihr Dorf einfällt, ihren Vater abknallt und alle Frauen einkassiert, die nach was aussehen oder arbeiten können. Sie landet bei einem englischen IS-Kommandanten, der sie entsprechend behandelt. Zugleich folgt der Film auch einer international zusammengewürfelten, rein weiblichen Truppe, die für ein freies Kurdistan kämpft und dem IS schadet, wo sie nur kann. Über Umwege gelingt es Zara, ihrem Entführer zu entkommen wonach auch sie zu den Waffen greift, um Rache für ihren Vater zu nehmen.

 

Band of Sisters orientiert sich an wahren Begebenheiten und zeigt grob zusammengefasst den Kampf von Frauen gegen die Unterdrückung durch den Islamischen Staat. Storymäßig hat der Film nicht viel mehr zu bieten, sondern konzentriert sich mehr darauf, die Umstände in einem vom Krieg und Terrorismus zerrütteten Land zu transportieren. Grundsätzlich ist da auch nichts Schlechtes daran, doch der Film schafft es nicht wirklich, einen Roten Faden zu spinnen. Zu lange laufen die Erzählstränge Zaras und die der Soldatinnen nebeneinander, sodass nicht erst spät klar wird, worauf der Film eigentlich raus will. Zudem gelingt es dem Film nicht, die einzelnen Charaktere interessant oder tiefgründig zu gestalten, einfach, weil es zu viele sind. Zum einen sind da zwei französische Rekrutinnen, die frisch zur Truppe gestoßen sind, aber dann gibt’s da auch noch die Alteingesessenen Kämpferinnen, die auch alle vorgestellt werden müssen und der Kommandantin wird auch noch ein kleines Mäntelchen aus Mysterium umgelegt, dass das Interesse des Zuschauers erwecken soll. Heraus kommt allerdings ein Film, der sich in zu viel Pathos, fast schon klischeeüberladenem Feminismus und Gefühlsduselei verliert, ohne echte Emotionen erzeugen zu können.

 

Die gelegentlich eingestreuten Actionszenen, wie die Rettung Zaras, die zusammen mit anderen Flüchtlingen von ihrem Peiniger verfolgt wird, sind zwar handwerklich weitgehend gut gemacht, zeigen aber, dass die realistische Darstellung von Militärtaktik nicht im Vordergrund stand. Wer befiehlt bitte einen Luftschlag auf ein bewegliches Ziel, wenn Zivilisten oder die eigenen Truppen sich in nächster Nähe zum Kampf aufhalten? Solcherlei Fehlgriffe finden sich noch mehr in Band of Sisters, was zeigt, dass es der Autorin und Regisseurin Caroline Fourest mehr darum ging, ein starkes Frauenbild zu erzeugen, anstatt einen interessanten und spannenden Kriegsfilm zu drehen.

 

Bildergalerie von Operation Red Snake - Band of Sisters (4 Bilder)

Details zur Blu-ray

 

Optisch macht der Film wenig falsch. Die schönen Landschaftsbilder werden in einem klaren, kontrastreichen und scharfen Bild präsentiert, das auch in dunklen Szenen keine Details vermissen lässt. Der etwas zu pathetische Soundtrack ist immerhin ordentlich abgemischt und erklingt klar aus den Boxen. Auch der Raumklang überzeugt, wenn mal was explodiert, geschieht das druckvoll und gut lokalisierbar. Auch ein paar Extras finden sich auf der Scheibe, neben der obligatorischen Trailershow lassen sich noch geschnittene Szenen und ein Audiokommentar der Regisseurin finden.



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Band of Sisters hätte ein guter und spannender Kriegsfilm sein können, wenn sich die Regisseurin und Autorin nicht krampfhaft darauf konzentriert hätte, hier ein feministisches Manifest zu erschaffen. Der Film konzentriert sich fast ausschließlich darauf, Frauen als starke Kämpferinnen darzustellen, was erstmal nichts Schlechtes ist, aber hier viel zu selbstzweckhaft umgesetzt wurde. Die Kämpfe sind zwar handwerklich gut gemacht, bewegen sich aber taktisch fernab der Realität. Der Film legt viel mehr Wert auf ruhige Szenen und Dramaturgie, schafft es aber dennoch nicht, den Charakteren Tiefe zu verleihen. Dass dann trotz der recht dünnen Story und einer Laufzeit von knapp 2 Stunden, die Handlungsstränge der Band of Sisters und vom vermeintlichen Hauptcharakter Zara erst so spät zusammengeführt werden, fällt dann kaum noch auf.


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