Outpost 37
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BEWERTUNG |
28.02.2015 von Beef SupremeWie oft schon sollte unser geliebter Heimatplanet, den wir tagtäglich auf die eine oder andere Weise mit Füßen treten, dem außerirdischen Zorn anheimfallen. Der Fokus lag dabei in den allermeisten Fällen auf dem Gesamtkonflikt, der glücklicherweise meist durch den glorreichen und tapferen Amerikaner in letzter Sekunde abgewendet, und der Tag ein ums andere Mal gerettet werden konnte. Outpost 37 hingegen versucht sich zumindest ein wenig von diesem altbekannten Schema zu lösen, indem er uns eine Alien-Invasion verkaufen möchte, bei der Aliens seltener anzutreffen sind als das Marsupilami. Hört sich doch vielversprechend an ...
Outpost 37 ist als gestellte Dokumentation, ein sogenanntes Mockumentary, konzipiert, das den Alltag eines Soldatentrupps im namensgebenden Außenposten verfolgt. Diese Pseudo-Doku startet allerdings erst, nachdem die Party schon gelaufen ist, denn die bösen Aliens haben sich schon wieder verzogen.
Im Jahr 2033 ist der Drops nämlich schon gelutscht. Zwei Jahre zuvor sind ein paar Außerirdische, genannt Heavys, auf der Erde eingeschlagen und haben ordentlich Rabatz veranstaltet. Die Menschheit hat die obligatorischen Städte verloren und betrauert, wie es sich für einen anständigen Angriff von außerhalb gehört, ein paar Millionen Tote. Es wurden aber nicht alle Heavys ausradiert und ein paar Versprengte gönnen sich noch immer gelegentlich das ein oder andere Dörfelein. Daher wurden die Outposts errichtet, Außenposten in den gefährlichsten Gebieten weltweit, wo es zu bestätigten Heavy-Sichtungen kam. Ein Trupp frischer Soldaten ist mitsamt Kamerateam zu einem dieser Outposts im iranischen Hinterland unterwegs und dieses Machwerk soll den Soldatenalltag vom Football spielen über Einheimische abknallen festhalten. Mit Glück rennt ihnen sogar einer dieser scheuen Heavys vor die Linse und bestenfalls gleich im Anschluss vor die Flinte.
Interessant, dass der Großteil der Story aus Hintergrund- und Vorgeschichte besteht. Die eigentliche Story von Outpost 37 bietet nämlich gerade mal so viel Fleisch, wie ein Glas Wasser. Meist werden die Soldaten bei ihren alltäglichen Aufgaben gezeigt, wie zum Beispiel auf Monitore glotzen, durch Zielfernrohre glotzen, in Schmuddelheftchen glotzen oder Löcher in die Luft glotzen. Zwischendurch werden kleine Interview-Schnipsel mit den Soldaten eingestreut, die lose im Bezug zur aktuellen oder folgenden Szene stehen. Und wenn der Zuschauer es schafft einigermaßen mitzudenken, wird er feststellen, dass der Film sich eigentlich laufend selbst spoilert. Ganz großes Kino.
Positiv überrascht war ich allerdings von der Bildqualität. Abgesehen von gelegentlichem Rauschen war das Bild immer scharf und kontrastreich, sodass trotz Doku-Stils alles gut erkennbar war. Abgesehen von den Actionsequenzen, was aber wohl Absicht gewesen ist. Der Sound ist eher durchschnittlich geraten. Aufgrund des gewählten Stils wird fast komplett auf Musikuntermalung verzichtet, was zunächst nicht schlecht sein muss. Die Effekte hingegen sind ziemlich dünn geraten. Etwas mehr Rumms hätten panzerbrechende Munition und Luftschläge durchaus vertragen können. Dafür macht die Synchronisationsabteilung einen ganz ordentlichen Job. Dafür, dass der Film abseits der paar Actionsequenzen sehr dialoglastig ist, fühlte ich mich erstaunlich ungenervt von den Synchronsprechern. Mehr noch sogar, sie transportieren überzeugend das Feeling gelangweilter sowie angespannter Soldaten. Das Fazit von: Beef Supreme
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