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Overlord – Dark Legend

Publisher: Codemasters
Genre: Rollenspiel / Action
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 25.06.2009
USK 12

Overlord – Dark Legend   10.07.2009 von Panikmike

Für die Konsolen gab es bereits vor einiger Zeit das Spiel „Overlord“, jetzt veröffentlicht Codemasters den zweiten Teil und zugleich einen neuen Teil für die Wii. Kann der böse Held und seine Schergen auch auf Nintendos Konsole punkten oder taugt es nix?

Jeder kennt Bösewichte wie Sauron aus „Herr der Ringe“ oder Hannibal Lecter aus „Das Schweigen der Lämmer“. In Overlord geht es weder um diesen, noch um den anderen. Dennoch kann unser böser Held mit den beiden anderen locker mithalten. Der Vorteil ist, ihr müsst nicht gegen ihn spielen, sondern könnt ihn selbst steuern. Vor ca. zwei Jahren war der erste Teil auf den Next-Gen-Konsolen verfügbar, nun programmierte Codemasters eine eigene Version für die Wii. Man spielt den Overlord wie bei der Xbox 360, jedoch ist unser Held hier wesentlich jünger. Richtig, es ist zwar vergleichbar, jedoch erhält man hier exklusive neue Umgebungen. Es ist quasi die Vorgeschichte und spielt sich auf der Wii wirklich gut. Auch wenn die Programmierer nicht von den Triumph Studios, sondern von Climax kommen, so ist es sehr gut gelungen.

Die Geschichte ist denkbar einfach, ihr spielt den Overlord quasi vor dem ersten Teil. Ihr seid noch ein Teenager im zarten Alter und werdet von euren Geschwistern geärgert. Doch das ändert sich sehr schnell, denn man möchte ja zum mächtigen Overlord werden. Nebenbei böse sein, alles vernichten und die bekannten Schergen befehligen können. Am Anfang startet man in Grüntal und hat nur Zugang zum Schloss des Vaters. Doch einige Bauern und Kreaturen später erweitert sich auch die Karte und man hat Zugang in den Osten.

Von Anfang an hat man Zugang auf einige der Schergen. Die kleinen Gnome sind braun, fies und helfen euch wo sie können. Gibt man ihnen den Angriffsbefehl, so sausen sie los und vernichten den anvisierten Gegner. Hier kommt ein netter Nebeneffekt ins Spiel: Alles was auf dem Weg liegt wird zerstört und niedergemäht. Finden die kleinen Fieslinge unterwegs Waffen oder Rüstungen, so nehmen sie diese automatisch an sich und sind so nun widerstandsfähiger als vorher. Hier kommt schon das erste Mal der extreme Humor ins Spiel. Die kleinen Schergen nehmen nicht nur sichtbare Waffen in die Hand, sondern rüsten sich zum Beispiel auch mit einem Kürbis aus. Dieser wird dann als Helm missbraucht.

Die kleinen Helferlein gibt es in vier Farben. Anfangs hat man die braunen Kämpfer, die alles zerstören und als Kampfmaschinen durchgehen. Die Grünen sind auch Kämpfer, jedoch greifen sie schneller an, halten aber weniger aus als ihre braunen Brüder. Die roten Teufel können Feuer werfen und sind ideal, um Gegner aus der Ferne abzufackeln. Zu guter Letzt gibt es noch die blaue Fraktion. Diese niedlichen Heiler können andere wiederbeleben und haben ein heilendes Händchen. Hier ist das Hirnschmalz gefordert, denn je nach Situation sollte man die verschiedenen Schergen bei der Hand haben. Es bringt also herzlich wenig, wenn man nur Kämpfer dabei hat und keine Heiler, andersrum ist es natürlich auch sinnlos. Die Roten können Feuerwände löschen, an der alle anderen zu Grunde gehen würden. Dafür können die Blauen durch Wasser waten und die grünen können giftigen Gasen trotzen. Das Grundprinzip ist eigentlich immer gleich: Man muss eine gewisse Fraktion einsetzen um ein kleines Rätsel zu lösen und weiterzukommen. Jedoch ist genau das der Anreiz, die Kombination aus den farbigen Schergen mitzunehmen.

Doch was ist denn eigentlich Ziel des Spiels? Ganz einfach: Alles zerstören, böse zu sein und zu erobern. Das heißt quasi sich einen Namen zu machen und es erreichen, dass alle alleine schon bei unseren Namen zittern und weglaufen. Alle Gegner die sich uns doch in den Weg stellen, werden vernichtet. Das kann man selbst erledigen oder man schickt seine Vorhut. Verliert man eine seiner Kleinen, so kann man diese an bestimmten Portalen wieder holen. Diese Portale sind sehr fair verteilt und treiben somit den Spielspaß in die Höhe. Auch wenn man selbst als Overlord kämpfen kann, so macht es meistens nicht so viel Sinn, da die Lebensenergie sehr begrenzt ist. Nebenbei kann der Meister auch seine Magie benutzen, diese wird im Laufe des Spiels sehr mächtig. Neben einem Schild gibt es Blitze oder die Möglichkeit, Lebensenergie vom Gegner auszusaugen.

Auf dem Weg finden wir Artefakte und viel Gold, das wir natürlich in unser Schloss bringen. Doch was bringt uns das Ganze? Ganz einfach, wir können uns somit verbessern. Nicht nur, das alles schick aussieht. Wir können unsere Lebensenergie aufbessern, mehr Zauberenergie bekommen oder wir bekommen eine Limit-Erhöhung der Schergenkontrolle. Hat man das Maximum erreicht, so kann man insgesamt 25 der kleinen Helferlein kommandieren. Leider ist dies sehr wenig, bei den großen Brüdern der Wii geht um einiges mehr.


Das Spiel selbst ist leider viel zu einfach. So hat man zwar nur die Kontrolle über 25 Wesen, jedoch wurde auch der Schwierigkeitsgrad nach unten geschraubt. Profis werden hier kein schweres Spiel haben.

Doch was unterscheidet die Wii Version zu den anderen Versionen? Wie gesagt, die Geschichte ist anders, man ist jünger und spielt quasi das Prequel. Die Steuerung ist allerdings besser gelöst, denn man kann den Overlord mit dem Nunchuk spielen und nebenbei lenkt man die Schergen mit der Fernbedienung. Mit gehaltenem „B“ – Knopf bewegt man die Truppe direkt per Cursor auf dem Bildschirm. Bleibt einer mal hängen, so kann man alle wieder mit dem „A“ – Knopf versammeln. Jetzt kommt die geniale Idee der neuartigen Steuerung: Mit dem Steuerkreuz kann man die einzelnen Typen direkt anwählen. Ebenso neu ist der Schütteleffekt. Der Meister kann einen Schergen opfern, um Lebens- oder Zauberenergie zu bekommen.

Die technische Seite auf der Wii kann nicht so ganz überzeugen. Die Grafik ist zwar generell sehr gut, jedoch gibt es dort einige Mängel. Zum einen ist keine wirkliche Weitsicht vorhanden, zum anderen sind einige Texturen äußerst matschig. Ist ein Kampf mit vielen Schergen und Gegnern in Gange, so kommt die Wii leider ins Ruckeln. Die Rundumgrafik lässt sich allerdings sehen, die Wälder, die Höhlen und die generelle Optik ist wunderbar und abwechslungsreich. Der Sound passt definitiv sehr gut zum Geschehen, das Fantasy-Flair wurde super eingefangen. Die Musik ist zwar auf Dauer ein wenig öde, allerdings werden wir durch die fantastische englische Sprachausgabe erheitert. Auch wenn man auf deutsche Stimmen verzichten muss, so gibt es zumindest gut übersetzte Untertitel.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Codemasters hat hier fast alles richtig gemacht, doch leider sind die wenigen Kleinigkeiten doch gravierend. Die Steuerung ist super, das Märchen toll, der Humor ebenbürtig mit den Vorgängern und die Geschichte schön erzählt. Doch leider macht dies nicht das ganze Spiel aus. Der Schwierigkeitsgrad ist viel zu einfach, die Grafik oftmals wegen der matschigen Texturen enttäuschend und das Ruckeln nervt gewaltig. In ca. 8-10 Stunden hat man das Spiel durch, das ist für einen Overlord definitiv zu wenig. Das Spiel ist und bleibt ein sehr gutes Game, jedoch muss man mit den Mängeln klarkommen. Wer noch eine Xbox 360 oder eine PS3 hat, der sollte zum zweiten Teil greifen, alle anderen sollten sich das Spiel zulegen und die negativen Aspekten vergessen, denn alleine durch den schwarzen Humor kann man viel verzeihen.


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positiv negativ
  • Ideal für Einsteiger, da es sehr einfach ist…
  • Sehr gute Steuerung
  • Viel schwarzer Humor
  • Schöne Fantasy-Welt
  • Gute englische Sprachausgabe
  • Gute deutsche Lokalisation
  • … jedoch für Profis zu einfach ist!
  • Maximal nur 25 Schergen steuerbar
  • Keine deutsche Sprachausgabe
  • Kein Mehrspielermodus
  • Einige Grafikfehler (Pop-Ups, Ruckler…)
  • Lange Ladezeiten zwischen der Welten





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