Psychiatrie des Schreckens Teil 1

Psychiatrie des Schreckens Teil 1

Genre: Escapespiel • Krimispiel
Autor: Martin N. Andersen, Alexander Peshkov (u.a.)
Illustrator: Pavel Korobkov, Nadezhda Mikhailova (u.a.)
Spieleverlag: HUCH!
Empfohlenes Alter: 12
Spieldauer: 5 mal 60 Minuten

Psychiatrie des Schreckens Teil 1   18.12.2020 von Born2bewild

Ihr wacht aus einem tranceähnlichen Alptraum auf. Nein, es geht nicht um den Corona Hausarrest mit zwei wütenden Kindern, sondern um das Escape Game Psychiatrie des Schreckens, oder wie wir es nennen: Geburtsvorbereitungskurs Corona Edition

 

Spielmaterial und -aufbau

 

Beim Öffnen der Verpackung fiel uns schon einmal ein kleiner Kritikpunkt auf: Die Kartenstapel lagen mit der Unterseite nach oben in der Schachtel. Das ist vermutlich beim Transport passiert, aber um Spoiler zu vermeiden sollte man es tunlichst vermeiden, die Unterseiten der Karten zu lesen. Insgesamt gibt es einen großen Kartenstapel aus Story-Karten mit weißen Zahlen auf der Rückseite. Dazu passend gibt es noch einige Karten mit roten Zahlen auf der Rückseite. Sie werden bei bestimmten Entscheidungen für die entsprechende Story-Karte eingetauscht und verändern den Lauf der Geschichte. Außerdem gibt es noch einige Umschläge, die die einzelnen Räume darstellen und weiteres unbekanntes Spielmaterial enthalten. Für die Orientierung gibt es einen Fluchtplan und für Hilfebedürftige zwei kleine Hinweis- und ein Lösungsheftchen. Die Auswertung am Episodenende erfolgt auf Zeiterfassungsbögen, in denen die Start- und Endzeit sowie Fehler und benötigte Hinweise eingetragen werden. Für die Spielvorbereitung gibt es nicht viel zu tun. Man legt die Kartenstapel und Umschläge auf den Tisch und platziert den Fluchtplan so, dass ihn jeder sehen kann. Dann guckt man ein letztes Mal auf die Uhr und trägt die Uhrzeit im Zeiterfassungsbogen ein.

 

Ziel des Spiels

 

Die Psychiatrie des Schreckens – Teil 1 erzählt die Geschichte von fünf Personen, die versuchen aus der Nervenheilanstalt zu entkommen. Man kann die fünf Personen oder Perspektiven als einzelne Episoden sehen, die in „Escape Game“-Manier durchgespielt werden. Wie üblich sollte man nach jeweils einer Stunde entkommen sein.

 

Die Anleitung

 

Die Anleitung ist umfangreicher als notwendig. Sie gibt aber dafür schon einige Tipps, die beim Spielen beachtet werden sollten. Im Wesentlichen muss man nur das befolgen, was auf den Karten steht. Nach einem kurzen Regelstudium kann es also schon losgehen.

 

Vom Homeoffice in die Psychiatrie… und hoffentlich auch wieder raus…

 

Entsprechend der ersten Episode liest man sich erst einmal die Karte „0001“ durch. Diese verweist dann auf weitere Karten, die erst einmal die Geschichte unseres ersten Charakters erzählen. Nach diesem Prolog geht es auch schon im ersten Raum los. Dieser wird, sehr schön gestaltet, als Umschlag dargestellt. Auf der Vorderseite ist die Eingangstür zu sehen, auf der Rückseite ist der Raum schon leicht geöffnet und die Lasche des Umschlags stellt die geöffnete Tür dar. Kein spielentscheidendes, aber ein sehr schönes Detail. Dann geht es auch schon mit dem ersten Rätsel los. Egal welches Rätsel, man muss immer auf eine vierstellige Zahl kommen. Diese gilt es dann auf der Rückseite im Story-Kartenstapel zu finden. Gibt es keine Karte mit dieser Zahl, ist die Lösung falsch und man vermerkt es im Zeiterfassungsbogen. Sollte man Hinweise benötigen, muss man immer erst den Ersten, dann den Zweiten und dann die Lösung ansehen und alles im Zeiterfassungsbogen vermerken. Das ist wichtig, denn es gibt für Fehler und Hinweise jeweils eine Strafzeit von ein bis drei Minuten, die am Ende des Spiels auf die benötigte Zeit addiert werden. Das Spielmaterial sei an dieser Stelle nochmal positiv erwähnt, hierzu gehören zum Beispiel kleine Röntgenbilder, die auch die Liebe zum Detail zeigen. Sobald man einen Raum verlässt, legt man alle Materialien, außer speziell gekennzeichnete, wieder zurück in den jeweiligen Umschlag und diesen zur Seite. Irgendwann kommt man dann an die Stelle, an der es heißt: Fortsetzung folgt. Damit ist dann die jeweilige Charaktergeschichte für Teil eins beendet. Dann vermerkt man sich die Endzeit im Zeiterfassungsbogen und errechnet die benötigte Zeit. Darauf addiert man dann die Minuten für Hinweise und Fehler und erhält hoffentlich ein Ergebnis, das in der Nähe einer Stunde liegt. Bei uns dauerte auch als erfahrene Spieler die erste Partie fast eineinhalb Stunden. Dennoch muss man sagen, dass die Rätsel nachvollziehbar logisch waren und damit auch lösbar. Nur manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht. Vor der nächsten Episode oder Geschichte kann man dann noch die Hinweise aus den einzelnen Räumen wieder in die Umschläge einsortieren. Das geht relativ einfach, da die Raumnummern auf den Karten aufgedruckt sind.

 

Bildergalerie von Psychiatrie des Schreckens Teil 1 (10 Bilder)

Lieferumfang

 

  • 1 Hauptkartendeck mit 16 Story-Karten
  • 1 Zusatzdeck mit 6 Story-Karten
  • 14 Umschläge
  • 1 Evakuierungsplan
  • 3 Hinweis- und Lösungsheftchen
  • 3 Zeiterfassungsbögen
  • 1 Inhaltsliste
  • 1 Spielanleitung


Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Vom Titel her war ich erst etwas zwiegespalten, ob das Spiel etwas für uns ist. Doch da es im Endeffekt ein neues Escape Spiel ist, musste ich es einfach einmal ausprobieren und habe es nicht bereut. Positiv ist auf jeden Fall der Umfang von fünf Fälle für etwa zwanzig Euro (Stand April 2020). Außerdem noch der Fakt, dass man das Spielmaterial nicht zerstört und somit das Spiel auch weiterverkaufen könnte. Auch die kleinen Details wie die Gestaltung der Umschläge sind in meinen Augen sehr gut gelungen. Dann noch ein relativ knackiger, aber fairer Schwierigkeitsgrad. Alles in allem ein ausgezeichnetes Escape Game, bei dem wir gespannt auf den zweiten Teil sind. Ich vergebe hier 9/10 Punkte.

 

Josi:

Ich kann mich Alex nur anschließen. Diese Reihe wird sicherlich zu einer derer gehören, die uns positiv in Erinnerung bleiben werden. Die Gestaltung der Karten und Räume ist wirklich liebevoll gemacht. Man hat hier nicht einfach ein Spiel mal eben schnell entworfen, weil es gerade „total in ist“ und damit gut verkauft werden kann. Auch von mir gibt es 9/10 Punkten, da die Abzüge für Fehler aus meiner Sicht etwas heftig sind.


Die letzten Artikel des eingeschworenen Redaktions-Teams in leidenschaftlicher Kooperation:




Kommentare[X]

[X] schließen