ReCore
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BEWERTUNG |
08.10.2016 von Assimilator
Der Xbox exklusive Titel ReCore wurde von Micorsoft vor dem Launch kräftigt beworben. Ob das fertige Produkt halten kann, was der Hype versprochen hat, sagen wir Euch in unserem Test...
Xbox Play Anywhere: ReCore ist der erste Titel von Microsoft, welcher Xbox Play Anywhere unterstützt. Dies bedeutet, dass eine Digital Download Version des Spiels für die Xbox auch das Spielen am PC ermöglicht (Windows 10 vorausgesetzt) und umgekehrt. Retail Versionen des Spiels bieten diese Funktion jedoch nicht.
Bereits auf der gamescom 2015 hat Microsoft das Spiel ReCore angekündigt und endlich ist kann ich es auch in den Händen halten. Zu Hause beginnt auch gleich der Spaß, Datenträger in die Konsole und los geht’s.
Im Menü wähle einen Speicherslot aus, bestätige diesen und das Warten beginnt. Direkt zu Beginn zeigt ReCore dem Spieler eine seiner größten Schwächen, die Ladezeiten. Bis zu zwei Minuten muss man warten, bis das Level oder der Levelabschnitt geladen ist. Endlich im Spiel treffe ich Joule und ihren Roboterhund Max in einer Wüste und ohne großes Intro gibt mir ReCore direkt die Steuerung in die Hand. Diese ist, typisch für die Xbox, sehr intuitiv. Während man Joules mit dem linken Stick steuert, dienen die anderen Tasten zum Springen (inkl. Doppelsprung), der Nutzung der Booster-Schuhe und der Steuerung von Max. Gezielt und geschossen wird mit den Schultertasten. Nachdem ich also Joules ein wenig über Plateaus springen und komische Robotermücken erschießen lasse, kommt die erste gescriptete Sequenz: Max wird von fliegenden Robotern in einer Höhle bewusstlos geschlagen und auf ein Plateau verschleppt. Ich folge Max und den Robotern direkt und kann ihn auch nach ca. 15 Sekunden wiederbeleben. Soweit, so einfach. Schaue ich mich auf besagtem Plateau um, finde ich eine viereckige Wand, welche ein wenig an die Tür eines Transportschiffs erinnert. Links davon führt ein kleiner Steg um den Berg herum. Bereits hier hätten meine Alarmglocken schrillen müssen, denn man konnte vom Steg keinerlei Boden sehen. Stattdessen war es einfach nur eine Textur im Spiel. Dies ignoriere ich jedoch und folge dem Steg welche bekanntlich meist zu einem Achievement oder ähnliches führen. Nicht jedoch in diesem Fall, der Steg endet einfach an einer Felswand. Drehe ich mich jedoch herum und will zurücklaufen, stelle ich fest, dass der Steg nicht mehr da ist, sondern Felsen jetzt den Weg versperren. Der Versuch, mit einem beherzten Sprung den Weg zurück zu finden, scheitert jedoch kläglich und Joules stürzt in die Tiefe. Dabei zeigt sich das ganze Ausmaß des Debakels: Besagter Steg ist gar kein Steg. Stattdessen bin ich durch nicht vorhandene Texturen gelaufen. Nur das Neuladen des Spiels kann Abhilfe schaffen, da ich nach dem Sturz immer wieder auf dem Steg spawne. So beginnt das komplette Level noch einmal, inklusive der langen Ladezeiten!
Als ich dann endlich in der Höhle mit den Robotern kämpfe und Max bewusstlos geschlagen wird, stelle ich fest, dass er durch einen kleinen Durchgang in einer Wand getragen wurde. Ich muss jedoch außen herumgehen und dabei diverse Rätsel lösen. Als ich dann endlich bei Max ankomme, ist dieser auch nicht auf einem Plateau, sondern liegt in einer großen Höhle. Nachdem ich Max wiederbelebt habe, beginnt der Kampf gegen den Endgegner des Levels. Dieser muss immer wieder beschossen werden, bis sein Schild niedrig genug ist und ein Energiekern sichtbar ist, welchen ich extrahieren muss. Also schieße ich auf den Gegner (dank Auto-Aim muss ich dazu nicht einmal auf den Fernseher schauen) und versuche, den Kern zu ergattern. Dabei entscheidet ein Minispiel, welches sehr an Tauziehen erinnert, darüber, ob die Extraktion klappt oder nicht. Dies ist jedoch nirgendwo vernünftig erklärt, sodass ich 10 Minuten nach dem gleichen Schema verbringe: Gegner beschießen, Kern-Extrahierung starten, Fehlschlag ... und noch einmal. Statt einfach den linken Stick radikal nach rechts in Richtung Joule zu drücken, muss man einfach immer wieder ein wenig nachgeben und anschließend den Kern wieder anzuziehen.
Diese und viele andere Sachen erklärt ReCore kaum bis garnicht, was wiederum schnell für Frust sorgt. Hinzu kommt, dass einige Areale einfach durch Gegner versperrt werden, welche mit einem kleinen X als zu stark markiert werden. Eine einfache Tür und eine 10 Sekunden Script-Sequenz hätte hier mehr geholfen. Alles in allem hätte ReCore großes Potenzial: Die Grafik sieht gut aus, der Sound macht auch viel her und auch die Charaktere scheinen auf den ersten Blick interessant zu sein. Nachdem die Level jedoch ewig laden und voller Fehler sind, die Framerate bisweilen einbricht und die Kampfmechanik nervt, fängt man als Gamer relativ schnell an, das Spiel zu verfluchen. Hier hilft auch keine gute Story mehr. Sehr Schade!
Das Fazit von: Assimilator
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