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Rom - Blut und Spiele
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BEWERTUNG |
21.07.2013 von HinackGenerell bin ich ein großer Fan von Serien wie Tudors, Spartacus oder Rom. In denen historische Fakten unterhaltsam verpackt werden und eine, in den drei oben genannten Fällen, unterhaltsame und durch und durch gute Serie daraus produziert wird. Daher dachte ich mir, Rom: Blut und Spiele wird dem vielleicht auch gerecht. Bei 50 Millionen Dollar Budget, warum auch nicht?! Einige Darsteller versprachen auch gute Unterhaltung. Sie mögen nicht die hochkarätigsten sein, aber grade Schauspieler wie James Frain, den wir bereits aus den Tudors und True Blood kennen, sind wohlbekannt und leisten auch hervorragende Arbeit. Dazu noch Colm Foere als Caesar und Vincent Regan als Marcus Antonius, was sollte da schief gehen?
Die Serie beginnt 44 v.Chr. mit der Rückkehr Ceasars nach Rom. Der Senat empfängt ihn mit gemischten bis feindseligen Gefühlen und plant seine Absetzung. Caesar lernt den Gladiator Sertorius kennen und möchte ihn als Bodyguard für sich und seinen Neffen Octavius einstellen. Bevor es dazu kommt, wird Caesar durch Mitglieder des Senats ermordet, nachdem Sertorius weggelockt wurde. Sertorius aber schafft es, Octavius zu retten und flieht mit ihm aus Rom. Kurze Zeit später kehren beide nach Rom zurück, aber Chaos breitet sich aus. Der Senat unter Cassius und Marcus Antonius kämpft um die Vormacht, auf der Jagd nach Caesars Testament und Octavius. Mit Hilfe der Vestalin Camane können die beiden wieder aus der Stadt fliehen. Sie überwinden Attentäter, Fallen und Marcus
Hat mir Rom: Blut und Spiele gefallen? Ja und Nein. Es gibt einige Szenen, die mir sehr gut gefallen haben, als erste und wahrscheinlich beste Szene, die Ermordung Caesars. Man hat hier die Shakespearische Interpretation gewählt und den sterbenden Caesar die berühmten letzten Worte „auch du mein Sohn Brutus“ sagen lassen. Für mich das absolute Highlight. Dazu gesellen sich noch die Ansprache von Marcus Antonius vor der Kremation Caesars und der anschließende Volksaufstand mit dem Diebstahl des Leichnams. Davon abgesehen gibt es noch einige gute Dialoge und Szenen, aber alles in allem reicht mir das nicht. Manche Dialoge wirken teilweise etwas hölzern und flach. Gleiches gilt für manche Charaktere. Cassius zum Beispiel wirkt einfach nur skrupellos und keineswegs auf das Wohl der Republik bedacht. Er macht eher den Eindruck wie ein alternativer Sulla oder Caligula. Auch mit Octavius werde ich gar nicht warm, ich habe mir den Erben Caesars irgendwie immer anders vorgestellt und nicht wie einen dahergelaufenen Sonnyboy, dem erstmal ein Bart wachsen muss, bevor man ihn ernst nimmt. Was ich aber wirklich schlimm finde, ist der generelle Look der Serie. Sie ist viel zu sauber, die Sets von Rom und viele Schauplätze wirken wie geleckt und 657.589 Millionen Stunden geschrubbt - das gefällt mir keineswegs. Dadurch wirken die Sets billig und wie aus Pappmaché. Gleiches gilt für viele Kostüme - alles lupenrein. Bei 50 Millionen Dollar Budget muss ich mich da schon echt fragen, ob alles an die Darsteller ging. Auch die Repliken von Waffen etc. wirken oft sehr billig, in manchen Szenen kann man sogar sehen, dass es Pappe oder stumpfes Aluminium ist. Und auch hier gilt: alles auf Hochglanz. Keine Spur Rost oder Dreck. Schon schade, denn das hätte doch sehr zur Authentizität beigetragen. Die Synchronisation ist gut, auch wenn Sertorius in der originalen Vertonung Tyrannus heißt. Mir gefällt die deutsche Variante besser, da ich bei Tyrannus dauernd an Star Wars und Count Dooku denken muss. In den Episoden gibt es immer mal wieder kurze Szenen, in denen Erzählungen der Vestalin Camene eingestreut werden. Dies gefällt mir sehr gut, da dies die Geschichte zusammenhält und auch vorantreibt.
Zur Technik lässt sich sagen: Wo zum Teufel blieben die 50 Millionen Dollar?? Das Bild ist verwaschen und schwammig, und erinnert von Zeit zu Zeit eher an eine VHS-Kassette. Bewegungen sind oftmals unscharf und machen das Anschauen eher zur Tortur für die Augen. Auch Texteinblendungen sind sehr unscharf und wirken sehr billig. Da wäre definitiv wesentlich mehr drin gewesen. Verglichen mit anderen Serien aus dem Jahr 2005 sieht man die Defizite doch besonders stark. Der Ton ist okay, aber Dolby 2.0 ist auch schon das Maximum, das rauszuholen ist. Für mich ausreichend, da wenig pompöse Szenen dabei sind, aber auch hier die Frage: 50 Millionen Dollar - wo???
Das Fazit von: Hinack
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