Saw – Das Videospiel

Saw – Das Videospiel

Publisher: Konami
Genre: Action / Adventure
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 03.12.2009
USK 18

Saw – Das Videospiel   02.12.2009 von Panikmike

Die Filme von Jigsaw kennt bereits die ganze Welt. Innerhalb der letzten Jahre verkauften sich fast 28 Millionen DVDs der ersten fünf Teile. Der sechste kommt nun am 3.Dezember in unsere Kinos und zeitgleich veröffentlicht Konami das Videospiel zum Film. Ob der Kultstatus, der hinter dem Namen „Saw“ steckt, auch das Spiel mit einbindet, könnt ihr hier nachlesen.

Saw ist einer meiner Lieblingsfilme. Als ich vor einiger Zeit gelesen habe, dass eine Umsetzung des Films kommen soll, habe ich mich schon mal gefreut. Aber man konnte mir auch die Skepsis ansehen, denn leicht wird es nicht, da ein vernünftiges Spiel zu machen. Kommt Zeit kommt Rat. Nun ist das Spiel draußen und ich muss sagen, mein erster Eindruck war sehr positiv. Natürlich habe ich es nicht nur 10 Minuten gespielt, mein Erfahrungsbericht und der Inhalt des Games kommen im folgenden Abschnitt.

Logischerweise ist Saw – Das Videospiel kein Shooter und auch kein Jump&Run. Es reiht sich schön zwischen Resident Evil und Silent Hill ein – ergo ist es ein Survival-Horror-Spiel. Natürlich passt auch nur das zu den Filmen. Unser Hauptcharakter ist Detective David Trapp, der sich in irgendeinem Gebäude befindet und keine Ahnung hat, was er hier macht. Es stellt sich heraus, dass es ein altes, stillgelegtes Irrenhaus ist, in dem wir planlos rumlaufen und unsere Mission erfüllen wollen: Einfach nur weg hier. Schon nach kurzer Spielzeit stellt ihr fest, dass ihr nicht alleine in diesem Gemäuer seid. Es gibt ebenso einige Gefangene, die aus dieser Hölle entfliehen wollen. Wie man es von den Filmen kennt, ist das ganze Gebäude mit Jigsaws Fallen gespickt. Schon am Anfang müssen wir uns selbst von so einer Falle befreien, die Maulsperre kennt man aus dem ersten Teil. Mit einer kleinen Quicktime-Sequenz befreit man sich und dann sehen wir uns erst mal im Raum um. Doch was steht da im Eck: Ein Fernseher, der mittendrin anfängt ein Video zu spielen. Klar, die Puppe kommt uns bekannt vor, es ist das Original von den Filmen. Nachdem wir nun wissen, dass wir Teil eines kranken Spiels sind, versuchen wir das Beste daraus zu machen.

So versuchen wir an dieser Stelle aus diesem Raum zu kommen, doch die Tür ist verriegelt und ein Zahlenschloss, von dem wir keinerlei Kombination wissen, ist davor. Wir sehen uns um, finden aber nichts. So eine Sche***. Da in unserem Raum drei Toilettentüren sind, mache ich einfach mal alle zu und siehe da, an jeder Tür steht eine Ziffer. Ich kombiniere und schon kann ich mit der richtigen Zahl die Tür öffnen. So tingel ich durch die Gegend und versuche hier raus zu kommen. Nach und nach baut sich die Geschichte auf, je nachdem in wieweit ich Tonbänder oder Lesestoff finde. Überall in den Räumen sind diverse Sachen versteckt, Zettel auf denen die Geschichte erzählt wird (bzw. Fragmente davon) und auch Tonbänder, die man auch aus den Filmen kennt. Da man aber nicht alleine ist, sollte man immer aufpassen, wer einem entgegen kommt. Die Gegner haben es auf einen abgesehen, jedoch wissen wir immer noch nicht warum das so ist. Wir sind doch ebenso wie sie Opfer von Jigsaw. Hält man seine Augen offen, so sieht man immer diverse Nahkampfwaffen rumliegen, die man an sich nehmen kann. Realistischerweise immer nur eine Waffe, will man eine neue, so muss die alte ersetzt werden.

Geht man der Story nach, so bekommt man aber schnell den Grund raus, warum alle unseren Hauptcharakter töten wollen. Bevor wir in dem Raum erwachten, hat uns Jigsaw einen Schlüssel eingepflanzt, mit dem wir fliehen können. Doch da das die anderen Gefangenen auch wollen, versucht natürlich jeder, uns zu töten, um somit ihre Freiheit wieder zu bekommen. Also muss ich versuchen, die Gegner abzuwehren, Jigsaws Fallen zu wiederstehen und aus dem Gebäude rauskommen. Das ganze Spiel präsentiert sich mit vielen Rätseln und Quicktime-Sequenzen. Alleine schon das erste richtige Rätsel macht echt Spaß. Hier kommt ein bekannter Charakter aus dem Film zum Vorschein (wird an dieser Stelle nicht verraten, wer das ist!). So sitzen wir an einem Stuhl gefesselt und über uns sind Ampullen befestigt. Man sieht nun eine Apparatur und kann diverse Teile davon drehen. Ziel ist es einfach, die richtige Menge an Gegengift in unsere Körper zu pumpen. Dreht man falsch, so gelangt mehr Gift in uns und wir sterben. Die Rätsel sind von sehr einfach bis anspruchsvoll, die Quicktime-Spielchen sind meistens einfach und fair.

Die Geschichte selbst spielt zwischen dem ersten und dem zweiten Teil der Filme. Die Hauptelemente sind natürlich, wie bei Silent Hill auch, weniger kämpfen, mehr Schocker und viel Angst. Deshalb ist auch alles sehr düster, grauenvoll und wie in einem guten Horrorszenario inszeniert. Ebenso ist der Ekelfaktor nicht grad ohne, die Bewertung ab 18 Jahren ist schon richtig so. Spielerisch lässt sich unser Charakter sehr gut steuern, das einzige Manko ist das Kampfsystem. Auch wenn es nicht der Fokus des Spiels ist, so reagiert der Charakter sehr träge und man muss hin und wieder ins Gras beißen, weil ein Gegner schneller war oder man einfach zu spät gedrückt hat (Das System ist vergleichbar mit „Con****** 2“, jedoch mit einer schlechteren Reaktion!). Sonst läuft alles wie Butter, hier kann man nichts besser machen, finde ich.

Findet man sich mal nicht mehr zurecht, so kann man die Minimap öffnen. Sie zeigt allerlei Informationen an, ebenso kann man sich in diesem Menü die Audiotapes erneut anhören oder auch die Missionsbeschreibung nochmal lesen. Leider ist die Karte sehr schlecht programmiert worden. Da alles sehr klein ist, kann man oftmals die Symbole auf den ersten Blick nicht voneinander unterschieden. Hätte man eine Zoomfunktion eingebaut, dann wäre das alles viel leichter.

Die Grafik selbst ist gut gelungen, man darf sich aber keine Wunder erwarten. Alles ist sehr düster, was natürlich sehr gut zum Gesamtbild passt. Sehr schön zeigen sich die Licht und Schatteneffekte, die den Spieler oftmals langsamer durch die Gänge gehen lassen, da alles bedrückt und gruselig wirkt. Die Texturen sind zum Teil sehr einfach gehalten, jedoch sieht man selten einen Pixelteppich. Die Videosequenzen, die das Spiel mittendrin immer wieder auflockern, sind gut umgesetzt. An das Flair eines Films kommt das Spiel somit sehr nahe. Der Spieler fühlt mit, gruselt sich und ist mittendrin.

Der Sound und alles drum herum ist ebenso gut eingebettet. Hier merkt man, dass die Entwickler eine Ahnung von dem haben was sie machen. Jigsaw selbst wird in einem klaren Englisch präsentiert, leider gibt es keine deutsche Lokalisation. Dafür werden die Texte gut übersetzt auf den Bildschirm geworfen. Die Effekte und die Musik schaffen eine sehr düstere Atmosphäre, so wie es sich für ein Survival-Horror-Adventure gehört.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Am Anfang war ich sehr skeptisch, doch alles in allem wurde alles sehr gut eingefangen. Dem Spieler muss aber von Anfang an klar sein, dass alles sehr linear und einfach aufgebaut worden ist, jedoch ist das kein Nachteil in meinen Augen. Die Grafik ist gut, der Sound ebenso, das Horrorfeeling wurde im Allgemeinen sehr gut aufgefangen. Die Atmosphäre des gesamten Spiels ist sehr gut gelungen, hin und wieder läuft es einem schon kalt den Buckel runter, wenn man die Anlage zu laut aufgedreht hat. Die Rätsel sind gut und fordern den Spieler, die Quicktime-Sequenzen nerven jedoch auf Dauer ein wenig. Wer lineare Horrorspiele mag, der wird hier gut bedient. Wer viel Abwechslung und eine offene Welt braucht, der sollte von „Saw – Das Videospiel“ die Finger lassen.


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positiv negativ
  • Sehr gute Horroratmosphäre
  • Schöne Rätsel
  • Unglaublicher Soundtrack
  • Geile Schockeffekte
  • 2 verschiedene Enden
  • Ca. 10 Stunden spannende Spielzeit
  • Schöne Bonus-Filme/-Grafiken
  • Kampfsystem nicht gut umgesetzt
  • Trägheit lässt grüßen
  • Keine deutsche Sprache
  • Zu kleine Minimap
  • Kein Multiplayer





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