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Scarygirl

Publisher: Square Enix
Entwicklerstudio: TikGames
Genre: Geschicklichkeit
Sub-Genre: Jump ´n´ Run
Art: Downloadtitel
Erscheinungsdatum: 18.01.2012
USK 12

Scarygirl   01.02.2012 von GloansBunny

Was geschieht, wenn es draußen eklig kalt ist, regnet wie aus Eimern und stürmt? Richtig, man verlässt das Haus nicht und bleibt stattdessen im wohlig warmen Konsolenreich. Was aber, wenn der Postbote vom Winde verweht ist und die heiß ersehnte Spielelieferung auf sich warten lässt? Ganz einfach, man verbrät ein paar MS-Points und geht ganz gemütlich auf dem virtuellen Marktplatz shoppen. Also kurzum "Scary Girl" in den Warenkorb gepackt und los gehts...

Nach ein paar Minuten ist das rund 850 MB große 2D Jump 'n' Run auf der XBox 360 installiert. Das auf Arcadetitel und PSN- Downloadgames spezialisierte Entwicklerstudio TikGames sollte vor allem auch PC- Spielern ein Begriff sein, sind es doch Titel wie "Cinema Tycoon" oder  "Flower Shop", die den einen oder anderen Anhänger gefunden haben. Nun wollen die Kanadier ein neues Sternchen am Downloadhimmel präsentieren: "Scarygirl".

Ganz nach Nathan Jurevicius Grafiknovelle "Scarygirl" wird das gleichnamige Waisenmädchen mit Augenklappe und Piratenkluft von der Riesenkrake Blister adoptiert, freundet sich mit dieser an und lernt durch ihn vieles über die Welt und das Universum. Als Scarygirl eines Nachts beginnt, von einem bärtigen Mann zu träumen, beschließt sie, jenen Mann zu finden und zieht hinaus in eine unbekannte Welt voller Abenteuer.

Die Tastenbelegung ist denkbar einfach. Das kleine Waisenmädchen wird mit dem linken Analogstick gesteuert, der rechte dirigiert die Zielrichtung bei Würfen. Die Aktionstasten dienen leichten und schweren Angriffen, lassen Scarygirl springen oder interagieren. Mit den Schultertasten wird gegriffen, das Schild aktiviert oder der Spezialmodus für wirkungsvolle Attacken gestartet.

Im klassischen Jump 'n' Run Stil mit dem einen oder anderen Kameraschwenk mit 3D-Ambitionen wartet eine skurril-bizarre, etwas gruselige, aber bunte HD-Fantasiewelt darauf, erkundet zu werden. Optisch erinnert das gesamte Level- und Charakterdesign etwas an die Welt von "Nightmare before Christmas", wobei die knuffigen und teils abstrakten Gegner dem Spiel einen eigenen Stempel aufdrücken. Zahlreiche kleine Details am Wegesrand buhlen um Aufmerksamkeit, immer wieder fallen umherwuselnde Wald- und Wiesenbewohner ins Auge. Schrill, bunt und ausgefallen sind die unterschiedlichen Areale wie beispielsweise Lichtungen und Höhlen, an deren Ende meist ein übergroßer Boss wartet. Leider hängt die Kameraführung gelegentlich dem Geschehen hinterher, was den einen oder anderen Sprung in den sicheren Tod nach sich zieht. Gut, das fair gesetzte Checkpoints ein "Game over" verhindern.

Begleitet wird das kleine Mädchen von einer genretypischen Mischung aus fröhlich-bedrohlichem Geklimper. Ein paar Soundeffekte wie etwa Kampfgeräusche sind natürlich auch vorhanden, halten sich aber relativ dezent im musikalischen Hintergrund. Lediglich das in Tonhöhe ansteigende "Pling!" beim Einsammeln der Diamanten zum Aufstocken des Punktekontos ist auf Dauer etwas nervig. Die halb in Bildern, halb in Zwischensequenzen gehaltene Story ist englisch vertont, aber durch deutsche Bildschirmtexte verständlich gemacht.
Hauptziel des Spiels ist es, das Geheimnis um den bärtigen Mann und manch merkwürdiger Vorkommnisse im Wäldchen von Blister zu lüften. Dabei hüpft, rennt und kämpft man sich mit Scarygirl durch die Level. Nebenher werden per Tentakelarm Igel, Eulen und diverse andere Gegner vermöbelt, Diamanten gesammelt und teils recht anspruchsvolle Bossgegner erledigt. Der Schwierigkeitsgrad stellt allerdings nicht einmal für Gelegenheitsspieler eine Herausforderung dar, so dass nach ein paar Stunden bereits der Abspann über den Bildschirm flimmert. Lediglich im letzten Drittel steigen Tempo und Gegneranzahl etwas an und fordern etwas mehr Aufmerksamkeit. Mangels Abwechslung gestaltet sich Scarygirl allerdings eher als kurzer Zeitvertreib für Zwischendurch. Als kleiner Anreiz zum mehrmaligen Durchspielen haben die australischen Entwickler kleine Rollenspielsegmente ins Abenteuer integriert. So kann mit ausreichend gefülltem Geldsäckel Scarygirls Tentakelarm aufgewertet oder ein neuer Spezialangriff freigeschaltet werden. Eine Tatsache gilt es zu loben: Jederzeit kann ein zweiter Spieler aktiv ins laufende Game einsteigen und der kleinen Dame zur Hand gehen. So eine Art Koop-Modus bieten nicht alle Hersteller an. Lediglich ein Onlinemodus fehlt, Bestenlisten hingegen sind vorhanden.


Das Fazit von: GloansBunny

GloansBunny

Die skurril-bunte Optik und die nette Geschichte hinter dem Spiel können zwar punkten, aber nicht über den monotonen und recht kurzen Verlauf hinwegtäuschen. Die schwammige Kameraführung bereitet leider des Öfteren einen virtuellen Tod und der Schwierigkeitsgrad nimmt auch erst gegen Ende Fahrt auf. Insgesamt ist "Scarygirl" ein nett gemeintes Jump 'n' Run ohne große Ansprüche.
 


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