Sekaiichi Hatsukoi - Vol. 01
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BEWERTUNG |
04.09.2022 von MarSWährend die Fans noch immer auf die Veröffentlichung der Animeserie zur Boys-Love Mangareihe Junjo Romantica aus der Feder der Mangaka Shungiku Nakamura warten, präsentiert Crunchyroll vorab die ersten Episoden der im gleichen erzählerischen Universum angesiedelten Serie Sekaiichi Hatsukoi - The World´s Greatest First Love...
Inhalt
Der 25-jährige Ritsu Onodera hat es satt, als Redakteur im Verlag seines Vaters zu arbeiten, und wechselt deshalb zum Marukawa-Verlag. Dort angekommen wird er jedoch gegen seinen ausdrücklichen Wunsch in die Abteilung für Shojo-Mangas gesteckt, obwohl er keinerlei Erfahrungen in diesem Bereich vorzuweisen hat. Schon bald entwickeln sich erste Konflikte, überwiegend ausgelöst durch seinen berüchtigten neuen Vorgesetzten Masamune Takano. Zunächst wecken die bislang unbekannten Probleme den Ehrgeiz in Ritsu, doch als er erfährt, dass Masamune früher einmal den Namen Saga trug, werden plötzlich bittersüße Erinnerungen an seine Vergangenheit wach. Masamune entpuppt sich als Ritsus erste große Liebe, die einst kein gutes Ende genommen hatte. Doch während Masamune alles daransetzt, Ritsus Gefühle aufs Neue zu entfachen, hat dieser sich selbst geschworen, sich niemals wieder zu verlieben...
Entgegen der Welt der Mangas, in der Yaoi beziehungsweise Shonen Ai ein weit verbreitetes Genre darstellen, sind Boys-Love Serien im Bereich der Animes weitaus spärlicher gesät. Umso erfreulicher ist es, wenn gerade Kult-Mangareihen wie Junjo Romantica, oder aber wie im vorliegenden Fall Sekaiichi Hatsukoi, als Animeserien umgesetzt werden. Noch erfreulicher ist es schließlich, wenn diese sogar ihren Weg in den deutschen Sprachraum finden, auch wenn es wie in den beiden genannten Fällen ganze 15 beziehungsweise 11 Jahre gedauert hat. Eines wird allerdings bereits nach den ersten sechs Episoden sowie der einleitenden OVA von Sekaiichi Hatsukoi klar: So spaßig, und gleichzeitig gefühlvoll, wie hier von der Liebe erzählt wird, kann man sich die Erzählungen in romantischen Serien mit GirlsxBoys-Beziehungen eigentlich nur wünschen.
Absolut nachvollziehbar und natürlich erzählt Sekaiichi Hatsukoi von der Liebe mit all ihren Facetten, wobei sich die Handlung dabei nicht einfach nur auf die beiden Hauptfiguren Ritsu Onodera und Masamune Takano konzentriert, sondern zugunsten von Vielschichtigkeit und einem anderen Blickwinkel das Geschehen auch auf eine andere Paarung innerhalb der zentralen Location eines Verlagshauses ausweitet. Obwohl sich auf diese Weise zahlreiche Nebenhandlungen entwickeln, und die vermeintlich zentralen Figuren teilweise völlig in den Hintergrund geraten, gelingt es der Erzählung, jeder Figur ausreichend Zeit einzuräumen, um charakterlich ausgearbeitet zu werden, was unter anderem dem gemächlichen, sanften Tempo zu verdanken ist. Selbst die oftmals - auch stilistisch - überzogenen Comedy-Momente fügen sich hier hervorragend ins Geschehen ein, und sorgen damit für die benötigte Auflockerung innerhalb der doch sehr tragischen, manchmal melancholischen, ein ums andere Mal sogar schmerzhaften Beziehung zwischen den Liebenden. Selbstverständlich beschäftigt sich Sekaiichi Hatsukoi jedoch nicht einfach nur mit simpler Liebe, sondern lässt diese langsam heranwachsen, zeigt das Gefühlschaos unerwiderter Gefühle ebenso auf, wie Zweifel, Furcht, oder auch Eifersucht. Um den Zuschauer mit diesem Auf und Ab der Gefühle jedoch nicht zu erschlagen, bietet Sekaiichi Hatsukoi zudem auch einen tiefen Einblick hinter die Kulissen einer Manga-Redaktion, was sich im Verlauf als durchaus interessant erweist. Wie oft hat man schon die Möglichkeit, der Entstehung eines Mangas beizuwohnen, und zu beobachten, welche Prozesse tatsächlich hinter der Entwicklung einer vermeintlich einfachen Geschichte stecken?
Erfreulich für alle Fans von Junjo Romantica, die immer noch geduldig auf die Veröffentlichung der ersten Staffel warten: Nachdem Sekaiichi Hatsukoi im gleichen erzählerischen Universum angesiedelt, und eigentlich erst später entstanden ist, kann man bereits hier einige der geliebten Charaktere entdecken!
Bei den Animationen macht sich weniger das Alter der Serie bemerkbar, als vielmehr die Tatsache, dass sich das Studio DEEN Co., Ltd. direkt am Design der Mangareihe orientiert hat. Nachdem die Mangaka Shungiku Nakamura für ihren "Super-Deformed"-Stil bekannt ist, bei dem Charaktere oftmals völlig verzerrt und unnatürlich proportioniert dargestellt werden, wurde eben dieser Stil auch für die Serie übernommen. Das ist selbstverständlich sehr konsequent und harmoniert perfekt mit einer Manga-Adaption, sieht - gerade für heutige Verhältnisse - letztendlich aber nicht wirklich gut aus. Dennoch versprüht dieser Stil einen ganz persönlichen Charme, und unterstreicht damit die doch sehr humorlastige Ausrichtung der Erzählung. Die deutsche Synchronisation ist gewohnt hochwertig, und bietet selbst in den Nebenrollen einige sehr bekannte Sprecher. Das Opening bietet mit dem Song "Sekai de Ichiban Koishiteru" von Shuuhei Kita einen rasanten Einstieg, wogegen das Ending mit "Asu, Boku wa Kimi ni Ai ni Iku" von Wakaba eher gefühlvolle, ruhige Töne anschlägt.
Details der Blu-ray
Auch wenn die Animationen eher schlicht, einfach, und wie aus einer anderen Zeit wirken, so gibt es an der technischen Seite der Blu-ray eigentlich nichts auszusetzen. Klare, saubere Bilder, kräftige Farben, sowie ein ausgeprägter Kontrastumfang, setzen das Geschehen sehr schön in Szene. Die Tonspur ist zwar eher zweckdienlich ausgefallen, bleibt aber in Anbetracht des ohnehin sehr ruhigen, dialogorientierten Geschehens durchwegs sehr angenehm sowie im Gesamtbild harmonisch ausbalanciert.
Episodenguide
Cover & Bilder © 2011 Shungiku NAKAMURA · KADOKAWASHOTEN/Sekaiichi Club!!© 2011 S · K/SC!! Das Fazit von: MarS
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