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Spuk in Hill House

Originaltitel: The Haunting of Hill House
Genre: Horror • Serie
Regie: Mike Flanagan
Hauptdarsteller: Michiel Huisman • Carla Gugino • Timothy Hutton • Henry Th ...
Laufzeit: Streaming (576 Min)
Label: Netflix
FSK 16

Spuk in Hill House   30.10.2018 von LorD Avenger

Die Mitglieder einer zersplitterten Familie kämpfen mit ihren traumatischen Kindheitserinnerungen im Anwesen Hill House, in dem unheimliche Dinge passierten...

 

Inhalt

 

Die Crain-Familie zieht für einen Sommer in das riesige, altertümliche Anwesen Hill House ein, um dieses zu renovieren und anschließend gewinnbringend zu verkaufen. Was gerade für die fünf Kinder als aufregendes Abenteuer beginnt, entpuppt sich schnell als schlafraubender Horror. Die kleine Nell wird von einer furchteinflößenden Frauengestalt mit gebrochenem Hals heimgesucht, ihr Zwillingsbruder erzählt ständig von seiner vermeintlich imaginären Freundin Abigail. Theo schreckt eines Nachts panisch aus dem Halbschlaf hoch als jemand ihre Hand greift, aber niemand da ist - und von diesem Augenblick an ist sie bis ins Erwachsenenalter hinein empfänglich für das Übernatürliche um sie herum. Die beiden ältesten Kinder halten sich eher an ihre Eltern und wollen den Spuk nicht wahrhaben, suchen logische Erklärungen für Klopfen und Kratzen in den Wänden, für von alleine aufgehende Türen oder die merkwürdige rote Tür unterm Dach, für die es keinen Schlüssel gibt und die sich auch mit Gewalt nicht öffnen lässt...

 

Die Hälfte der Serie spielt allerdings auch in der Gegenwart, Jahrzehnte nach den traumatischen Ereignissen in Hill House. Die fünf Geschwister haben überwiegend nur noch sporadisch Kontakt, die Verbindung zu den Eltern ist nahezu gänzlich gekappt und auf jedes Familienmitglied hatten die schleierhaften Ereignisse eine andere Wirkung, jeder ist anders damit umgegangen und hat sie anders verarbeitet - sei es nun der konstante Kontakt mit dem Tod bei der Arbeit im Beerdigungsinstitut, die Schriftstellerei oder Drogenkonsum. Vergessen sind die Ereignisse aber bei niemandem und als die jüngste Schwester Nell plötzlich verschwindet und tot in Hill House aufgefunden wird, finden die restlichen Geschwister zwangsläufig wieder zusammen.

 

Bildergalerie von Spuk in Hill House (4 Bilder)

Details

 

Die zehn Folgen der ersten Staffel sind u.a. im englischen Original verfügbar, ebenso aber auch stimmig ins Deutsche synchronisiert. Darüber hinaus weiß der Ton aber ebenso zur unheimlichen, angespannten Atmosphäre beizutragen wie die optischen Stilisierungen, in deren reichlicher Dunkelheit zwar einiges an Bildrauschen auftritt, der aber nicht weiter stört - es könnten schließlich fast schon beabsichtigte, durch die paranormalen Phänomene auftretende Frequenzstörungen sein...


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Horror als Film- und Serien-Genre ist für mich in den letzten Jahren zu einer ganz anderen Art von Unterhaltung geworden. Es ging nicht mehr darum gegruselt oder schockiert zu werden, weil man dafür einfach inzwischen viel zu abgestumpft war, sondern viel mehr darum besonders abgefahrene Splatter-Szenen zu sehen oder nächsten einfallslosen Jumpscare vorauszusehen. Spuk in Hill House hat mein Vertrauen in das Genre wiederhergestellt und mich zutiefst beeindruckt - nicht nur als Horror-Werk, sondern als Serie an sich. Die Neuinterpretation von Shirley Jacksons Roman ist spannend erzählt mit lediglich ein bis zwei Stellen in der gesamten ersten Staffel, die ich anstrengend fand, weil zu viele Leute zu lange auf einmal durcheinandergeredet haben. Die Schauspieler glänzen in ihren unterschiedlichen Rollen, obwohl ich mit einer Ausnahme keinen davon je zuvor irgendwo zu Gesicht bekommen habe (auch wenn Kate Siegel wie eine jüngere, hübsche Angelina Jolie aussieht), der wahre Star ist aber die Regie. Hier wurde eine so grandiose Atmosphäre geschaffen, die einen einfängt und mitreißt und die Geschichte ist so clever erzählt mit Szenen aus der ersten Folge, die erst in der Letzten Sinn ergeben und die Pulp Fiction vor Neid erblassen lassen. Die Geister sind toll gestaltet und in den zahlreichen düsteren Szenen und Umgebungen kann man sich nie sicher sein, ob man da nicht gerade für eine Sekunde ein Gesicht unter der Treppe oder neben dem Schrank gesehen hat oder eine Gestalt im finsteren Türdurchgang. Es wird so subtil mit Horrorelementen im Hintergrund gearbeitet, dass man die ganze Serie nach der letzten Folge am liebsten noch einmal ansehen möchte mit dem endlich zusammengesetzten Gesamtbild, um alles Verpasste mitzubekommen. Ganz großes Kino und eine Pflichtveranstaltung für jeden Horror-Fan.


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