Sting

Sting

Originaltitel: Sting
Genre: Horror • Komödie
Regie: Kiah Roache-Turner
Hauptdarsteller: Alyla Browne
Laufzeit: DVD (88 Min) • BD (92 Min)
Label: Studiocanal
FSK 16

Sting   07.09.2024 von MarS

Ähnlich wie bei Hai-Horrorfilmen haben auch Creature-Features mit Spinnen die Angewohnheit, überwiegend trashige C-Movie Vertreter zu liefern, während man unterhaltsame und hochwertige Filme an einer Hand abzählen kann. Nun erscheint der Tierhorrorstreifen Sting, und wir sagen Euch, ob Ihr ab sofort einen Finger mehr braucht...

 

Inhalt

 

Die 12-jährige Charlotte (Alyla Browne) ist ein echter Rebell und sorgt immer wieder für Ärger in ihrem Apartmenthaus. Kein Wunder, wartet sie doch eigentlich auf die Rückkehr ihres Vaters, und muss in der Zwischenzeit mit Ethan (Ryan Corr) auskommen, dem neuen Freund ihrer Mutter Heather (Penelope Mitchell). Da kommt ihr ein unerwartetes neues Haustier ganz recht, das plötzlich in ihrem Zimmer auftaucht, selbst wenn es sich dabei um eine Spinne handelt, die sie auch nach zahlreichen Recherchen keiner bekannten Gattung zuordnen lässt. Zunächst kümmert sich Charlotte heimlich um ihren neuen Spielgefährten, der allerdings deutlich schneller wächst, als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Als dann auch noch die ersten Haustiere verschwinden, kommen Charlotte erste Zweifel daran, ob sie wirklich die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft gefangen hat. Doch da fallen bereits die ersten Hausbewohner dem nicht gerade irdischen Achtbeiner zum Opfer...

 

Endlich wieder einmal ein Spinnen-Horrorfilm mit Potential zum Hit! Nach dem ersten Trailer zu Sting waren die Erwartungen der Creature-Feature Fans durchaus hoch, vor allem weil es in ihrem Genre abgesehen von Arachnophobia aus dem Jahr 1990 und Arac Attack aus dem Jahr 2002 kaum wirklich brauchbares Material gibt, und beide Filme deshalb schon viel zu oft im heimischen Player lagen. Und genau wie bei eben diesen beiden zeichnet sich Sting zusätzlich dadurch aus, dass Horror und Humor hier Hand in Hand gehen, was für einen guten und spaßigen Tierhorrorfilm mit Spinnen ganz offensichtlich schon immer ein unumgängliches, ungeschriebenes Gesetz ist. Soweit zur Ausgangslage und den Möglichkeiten, die Sting mit sich bringt. Diese vollends nutzen und damit die hohen Erwartungen erfüllen kann das achtbeinige Krabbelmonster allerdings am Ende dann doch nicht.

 

Dabei ist die Anfangsphase von Sting wirklich gelungen, und liefert genau das, worauf man so lange gewartet hat. Schräge Figuren, fiese und schwarzhumorige Dialoge, vor allem aber der Aufbau einer starken, bedrohlichen Atmosphäre lassen hier die Vorfreude auf das wachsen, was im Verlauf wohl noch kommen wird. Nur leider kommt eben dann doch nicht allzu viel nach, denn mit wachsender Spinne geht zusehends die Gruselatmosphäre verloren, und Sting bewegt sich vom fiesen Tierhorror hin zu plumper Creature-Action. Zudem wird der tödliche Achtbeiner über weite Strecken sträflich ignoriert, während die Handlung sich viel zu sehr auf das integrierte Familiendrama konzentriert, das zwar dank Alyla Browne und Ryan Corr wirklich gut gespielt ist, dem eigentlichen Horrorfilm aber extrem im Wege steht.  Auf diese Weise entsteht nicht nur ein allzu vorhersehbarer Ablauf, sondern auch zahlreiche unnötige Längen, die das gesamte Geschehen unangenehm zäh und holprig werden lassen, während man ungeduldig auf den nächsten Auftritt des eigentlichen Stars des Films warten muss. Gleichzeitig verpasst es Sting, näher auf seine Bedrohung einzugehen, und Hintergrundinformationen oder zusätzliche Infos zu liefern. Stattdessen ist hier eben alles wie es ist, Fragen nicht erwünscht. Das große Finale schließlich ist dann leider schneller vorbei, als es überhaupt begonnen hat, und ein kurzes Blinzeln reicht, um den Höhepunkt von Sting zu verpassen. Immerhin gibt Sting noch einmal richtig Gas, bevor es zum eigentlichen Showdown kommt, wirklich befriedigend ist das am Ende aber nicht.

 

Bildergalerie von Sting (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray liefert trotz der grundsätzlich sehr dunklen Szenerie ein sauberes, scharfes und detailreiches Bild mit sehr gutem Kontrastverhältnis und kräftigem Schwarzwert. Die Farbgestaltung bleibt dabei durchwegs natürlich, wenngleich auf eher triste und zurückhaltende Farben beschränkt. Sehr ansprechend ist die Tonspur ausgefallen, die sich mit einer Abmischung in DTS-HD 5.1 wunderbar und auch kraftvoll im Raum verteilt und dabei immer wieder markante Akzente in Form von Umgebungsgeräuschen und Effekten zu setzen weiß. Dialoge werden ausnahmslos klar und verlustfrei wiedergegeben.



Cover & Bilder © STUDIOCANAL / © SP Sting Productions / Emma Bjorndahl


Das Fazit von: MarS

MarS

Sting liefert soliden Spinnen-Grusel, der seine Stärken vor allem in der ersten Filmhälfte zeigt. Mit zunehmendem Wachstum der Spinne wächst allerdings auch der Frust beim Publikum, denn dann verliert Sting immer mehr seiner anfänglichen Atmosphäre. Zudem konzentriert sich die Handlung etwas zu sehr auf das Familiendrama, anstatt sich um den achtbeinigen Killer zu kümmern, wodurch der eigentliche Grusel zahlreichen zähen Passagen und Längen Platz machen muss. Zweifellos wäre hier mehr drin gewesen, zumindest unterhaltsam ist Sting aber dennoch.


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