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Super Stardust Ultra VR

Publisher: Sony
Entwicklerstudio: d3t Ltd
Genre: Action
Sub-Genre: Arcade-Shooter
Art: Lowprice
Erscheinungsdatum: 13.10.2016
USK 6

Super Stardust Ultra VR   26.10.2016 von GloansBunny

Wie passen die Themen "Arcade-Shooter" und "Virtual Reality" zusammen? Ganz einfach, indem man einem Klassiker der Videospielgeschichte ein neues Antlitz verpasst. Ob Super Stardust Ultra VR aber auch Redakteurin GloansBunny flashen kann?

 

Meine ersten Erfahrungen mit dem Weltraum auf der PSVR habe ich erst kürzlich mit EVE: Valkyrie gemacht- und sie beinahe bitter bereut. Beim Gedanken an irrsinnig schnelle Flugfiguren, Schwerelosigkeit und Luftkämpfe rebelliert mein zugegeben empfindlicher Magen noch immer. Als ich Super Stardust Ultra VR auf meiner PlayStation 4 starte, wird mir dementsprechend sofort ein wenig flau. Doch die Angst vor grün-weißer Gesichtsfarbe, Schweißperlen auf der Stirn und Schwindelgefühlen weicht relativ schnell einer freudigen Anspannung: die VR-Cockpit-Sicht ist optional, Gott sei Dank. Ich kann also auch ganz auf die Weichei-Tour auf meiner Umlaufbahn von oben auf UFOs, Gesteinsbrocken und Co ballern, ohne eine Spucktüte in Reichweite haben zu müssen. Aber ist es so dann auch wirklich das, was einen VR-Titel auszeichnet? Oder lebt das portierte Spiel sowieso wieder von seinem intuitiven Gameplay, bei dem Plastizität, Virtual Reality und Grafik eher Nebensache sind? Um das herauszufinden muss ich meinen Hintern ins imaginäre Cockpit schwingen und Super Stardust Ultra VR einfach mal aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachten...

 

Steuerung und Sound: und ich flieg, flieg, flieg wie ein Flieger...

 

Super Stardust Ultra VR ist eine 1:1-Portierung der PlayStation 4-Ballerei Super Stardust Ultra HD und setzt somit auf das gleiche Controllerlayout. Aus isometrischer Sicht heraus dirigiert man via Twin-Stick-Methode das auf einer Planetenumlaufbahn fliegende Raumschiff samt dessen Waffenausrichtung, schießt diverse Feinde aus dem Orbit und versucht so, den Planeten vorm Untergang zu retten. Spezielle Bomben, Blaster und Peitschen dürfen ebenfalls per Aktionstasten aktiviert und verwendet werden. Der aktive Einsatz des VR-Headsets ist optional und nur im Modus "Invasionszone" zwingend benötigt, wobei die Brille auch in den normalen Spielmodi mit hübschen Ausblicken ins All belohnt. Das Steuerungskonzept ist simpel konzipiert und somit schnell zu erlernen, was für sorgenfreien, direkten Spielspaß sorgt. Mit dem linken Stick wird das Schiff bewegt, mit dem rechten die Kanonen, fertig ist die intuitive Bedienung!

 

Das Soundgerüst des Arcade-Shooters ist eine Mixtur aus spacig-rockigen Musikstücken und futuristischen Waffensounds. Letztere klingen je nach Durchschlagskraft entweder solide unaufdringlich oder markant laut. Genretypisch hört man das Weltraumflair direkt heraus und ist weder besonders positiv, noch extrem negativ beeindruckt. Das akustische Gesamtkonzept ist stimmig, hält sich dezent im Hintergrund und lenkt so nicht von der eigentlichen Action am Bildschirm ab.

 

Bildergalerie von Super Stardust Ultra VR (15 Bilder)

Grafik, Gameplay und Umfang: ...bin so stark, stark wie ein (kleiner) Tiger...

 

Optisch ist Super Stardust Ultra VR vor allem eines: bunt. Aus der Vogelperspektive heraus betrachtet man einen Planeten, auf dessen Umlaufbahn das eigene kleine Kampfschiff fliegt. Die Tiefe des umgebenden Weltraums kommt trotz relativ geringer Auflösung dank liebevoller 3D-Gestaltung gut zur Geltung und lädt zum Umschauen ein. Durch die frei drehbare Kamera und die Nähe zum Planeten hat man stets eine gute Übersicht und kann somit die vielen kleinen und großen, nett inszenierten UFOs, Asteroiden und Co gut im Auge behalten. An ein Halo 5: Guardians oder Destiny reicht die Optik von Super Stardust Ultra VR bei Weitem nicht heran, für einen Arcade-Shooter sieht das Spiel aber wirklich gut aus. Viele bunte Highlights sorgen dafür, dass das das Sehzentrum immer etwas zu schauen hat. In der Egoperspektive hingegen fallen die blassen, unscharfen Texturen sowie die detailarmen Kulissen deutlich auf. Trotz stabiler Framerate und liebevoll gestalteten Umgebungen fehlt es hier einfach an Lebendigkeit und richtigem Planeten-Flair. Das ist natürlich der Hardware selbst geschuldet, dass diese aber mehr kann, beweisen Titel wie EVE. Valkyrie oder Rez Infinite.

 

Die Spielmechanik des in die virtuelle Realität portierten Super Stardust Ultra HD ist durch ihre Einfachheit schon seit dem ersten Serienteil ein absoluter Publikumsliebling. Via Analogsticks fliegt das kleine Raumschiff kreuz und quer durch die Umlaufbahn eines Planeten, um die dort befindliche Basis vor allerlei Gefahren zu bewahren. Dabei gilt es, Gesteinsbrocken, Eis- und Goldklumpen sowie feindliche Schiffen auszuweichen und zu zerstören. Hierfür stehen dem Spieler drei verschiedene, auf die jeweilige Gegnerart zugeschnittene Waffen sowie spezielle Gadgets zur Verfügung. Der "Rock Splitter" mahlt Asteroide zu Sand, eine Art Peitsche, der "Gold Meter", ist das Mittel der Wahl beim herumschwirrenden Edelmetall und die Zwillingskanone "Ice Crusher" nimmt sich gefrorenes Material zur virtuellen Brust. Das Steuerungskonzept via Twin-Stick-Methode kommt hier voll zur Geltung und garantiert zackige, direkte Action. Geschwindigkeits-, Reichweiten- und Schild-Booster sorgen für Tiefgang in der spaßigen Weltraumballerei, die in den limitiert vorhandenen Bomben mit gewaltigem Zerstörungsradius ihren Höhepunkt finden. 

 

Super Stardust Ultra VR entwickelt schon nach wenigen Minuten ein enormes Suchtpotential und weiß die Spieler bei Laune zu halten. Bestenlisten regen zu immer neuen Highscore-Jagden an und die fünf unterschiedlichen Planeten wollen in neun Spielmodi beschützt werden. Der klassische Arcade-Mode wird in diversen Unterkategorien aufgemöbelt, indem man beispielsweise nur mit Bomben ausgestattet ist oder möglichst lange Gegnerwelle um Gegnerwelle standhält. Die Modi ähneln sich zwar im Grundgerüst, spielen sich durch die Variationen aber dennoch unterschiedlich genug, um lange an den Bildschirm zu fesseln. Eine Innovation liefert der Twin-Stick-Shooter dann aber doch noch: wie schon im Original darf man sich online ordentlich von anderen Spielern ins intergalaktische Handwerk pfuschen lassen. Wer seinen Durchgang live via Twitch streamt kann Gegneraufkommen und -Art von anderen Nutzern beeinflussen lassen. Das Prinzip ist witzig, doch im Test der Sofahelden mangelt es leider an aktiv handelnden Mitmischern.

 

Die letzte Neuerung und gleichzeitig ausschlaggebender Punkt für die Neuauflage auf der PSVR ist der Modus "Invasionszone", der den Headsetträger mitten hinein ins virtuelle Cockpit teleportiert. Aus der First-Person-View heraus gleitet man über die karge Oberfläche eines monotonen Planeten, schießt mit Plasmakanonen und Gadgets auf Gegnerwellen und macht Jagd auf den Highscore. Zwei unspektakuläre Schwierigkeitsgrade und lediglich ein einziger spielbarer Planet reichen allerdings nicht aus, um die "Invasionszone" langfristig interessant zu machen. Zumal durch das hohe Tempo und das Umsehen und Zielen via Kopfbewegung bei gleichzeitiger Analogsticksteuerung der Komfort alles andere als gut ist.

 

Der VR-Faktor

 

Im herkömmlichen Arcade-Modus fungiert Sonys VR-Headset als solides Instrument für dreidimensionalen Überblick. Die Plastizität des Planeten und der in seiner Umlaufbahn befindlichen Schiffe, Hindernisse und Gegner ist gut gelungen und erzeugt eine wohlige Space-Atmosphäre. Tiefe, Schärfegrad und Auflösung sind nicht welt- bzw. planetenbewegend, aber ausreichend. Im Modus "Invasionszone" ist der aktive Einsatz des Brille zwingend erforderlich, steuert man hier doch die Blick- und Schussrichtung. Die Kombination aus Bewegungssteuerung via Controller und Sicht per Kopfbewegungen kann bei ungeübten und empfindlichen Spielern für leichtes Unwohlsein sorgen. Das hohe Spieltempo und die vielen Richtungswechsel, bei denen Himmel und Untergrund vor dem Visier im Auge behalten werden wollen, verstärkt stellenweise die Übelkeit, die sich aber insgesamt in Grenzen hält. Während Super Stardust Ultra VR im Arcademodus hübsch anzusehen ist, verliert es sich in der Egoperspektive in Unschärfen und Detailarmut. Dem "Mittendrin-Gefühl" tut dies keinen Abbruch, dem Spielspaß, der mangels Levelvarianten leidet, aber schon.


Das Fazit von: GloansBunny

GloansBunny

Wer Besitzer einer PlayStation 4 ist, dem sollte Super Stardust Ultra VR bzw. seine Vorgänger ein Begriff sein. Die 1:1-Portierung für Besitzer der PSVR fesselt erneut dank intuitiver Spielmechanik und zahllosen Highscore-Jagden über unzählige Stunden an den Bildschirm. Sämtliche Spielmodi und Planeten sind in der VR-Variante ebenso enthalten wie der neue Modus "Invasionszone", der den Spieler statt aus isometrischer Sicht direkt ins Cockpit eines Gleiters katapultiert. Doch dieses immersive Level kann mangels Abwechslung und mauer Grafik nicht komplett überzeugen, wohingegen der Arcade-Mode mit seinen knallbunten, flüssigen Weltraumschlachten gegen Gesteinsbrocken, UFOs und Eisblöcke wahres Suchtpotenzial entwickelt. Super Stardust Ultra VR ist schnell, kurzweilig und ein Fest für alle Genrefans. Die virtuelle Rundumsicht ist das kleine, aber nicht unbedingt beste Sahnehäubchen auf dem intergalaktischen Eisbecher.


Die letzten Artikel der Redakteurin:


positiv negativ
  • Gute 1:1 Umsetzung des beliebten Super Stardust Ultra HD
  • Intuitive und direkte Steuerung
  • Hübsche, bunte Grafik
  • Zahlreiche Spielmodi sorgen für Langzeitmotivation
  • Isometrische und VR-Sicht möglich
  • "Invasionszonen"-Modus (VR) grafisch unschön und abwechslungsarm
  • Soundtrack unspektakulär





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