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Tekken 7

Publisher: Bandai Namco Entertainment
Genre: Action
Sub-Genre: Beat´em up
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 02.06.2017
USK 16

Tekken 7   20.06.2017 von Torsten

Sind schon wieder fünf Jahre rum? Na dann wird es wohl mal wieder Zeit für ein neues Tekken. Nach Tekken Tag Tournament 2 im Jahr 2012 war es zuletzt sehr ruhig um eine der ältesten Beat´em up-Serien und die Konkurrenz hat massiv qualitativ hochwertige Titel nachgeschoben. Sehr wohl aber gibt es noch immer eine konstante Fan-Basis, die die ganzen Stick-Fuchteleien und Halbkreis-Special-Moves verabscheut und sich stattdessen viel lieber der puristischen Aneinanderreihung von Schlag- und Trittkombinationen hingeben mag. Also denn, Großmeister Heihachi bittet zum Kampf...

 

Endlich eine richtige Kampagne

 

Es ist, die Spin-Offs mal abgesehen, der siebte Teil einer Serie, die mit ihrem sechsten Teil nicht viel Lob von Fans bekommen hat. Einer der Anstoßpunkte war der lahme Einzelspieler-Storymodus. Hier hat Bandai Namco nachgebessert und liefert eine 16 Kapiteln umfassende und mit kinoreifen Zwischensequenzen sowie Comic-Zeichnungen erzählte Geschichte über die Hintergründe der Familientragödie rund um Protagonist Heihachi. Dabei werden sich Fans der Reihe freuen können, erfahren sie doch näheres zu den genauen Umständen, den sich Heihachi gegenübergestellt sah und die ihm schlussendlich zu dem mysteriösen Charakter von heute machten. Ein nettes Detail am Rande stellt die Möglichkeit dar, das bekannte Intro aus Teil 5 nachzuspielen. Die Story ist natürlich etwas aufgesetzt und vor allem, typisch für die asiatische Popkultur, hoffnungslos überzeichnet. Das muss man einfach mögen oder zumindest gewohnt sein. Die Präsentation ist jedenfalls erstklassig. So hangeln wir uns also von Kampf zu Kampf, immer wieder unterbrochen durch Zwischensequenzen, Comic-Einlagen und Bildern. Lobenswert ist die Auslegung des Schwierigkeitsgrades. Denn hier hat das Entwickler-Team an alle Sparten des Könnens gedacht und vier stark differenzierte Schwierigkeitsgrade implementiert. Auf dem leichtesten können nicht nur Spezialangriffe durch einen Druck der linken Schultertaste aktiviert werden, es werden sogar kleinere Komboattacken vereinfacht. Erfahrenere Spieler wählen da natürlich einen der schwierigeren Grade, womit man in den „kleinen“ Kämpfen auch spielend, beinahe zu einfach, in der Geschichte fortschreitet. Bis es zu den ersten Boss-Gegnern kommt, wo es bei vielen gleich mehrerer Continues bedarf, bevor sie weiter vorankommen werden. Sicher, ein Boss-Gegner ist etwas Besonderes und darf auch gerne mal eine harte Nuss sein. Aber hier schwankt der Schwierigkeitsgrad recht bald mühelos über jene dünne Linie, die Motivation und Verbissenheit von Frust zu trennen vermag.

 

Das Kämpferfeld

 

Wenn man Tekken 7 eine Stagnation vorwerfen möchte, so wird man wie in dem Genre üblich recht schnell beim Kämpferfeld fündig. Aber ist das wirklich schlecht? Immerhin ist Tekken mit seinem Button Mashing-Grundgerüst mittlerweile der Exot im immer breiter werdenden Feld der Beat´em ups. Und da besinnt man sich besser auf die Vorlieben der serientreuen Fans, zumal die Genre-Vorreiter allesamt auf ihre eigenen Kämpfer bauen. Ich selbst kämpfe sonst eher in Spielen wie Mortal Kombat oder Street Fighter und doch ist mir seit Teil 6 die quirlige Cyborch-Anime-Frau Alisa Bosconovitch ans Herz gewachsen. Ja, sie wird nur im „C-Tier“ gemessen und befindet sich somit eher im kämpferischen Mittelfeld, jedoch waren ihre Angriffe nicht nur formschön, sondern mittlerweile auch in meinem Kopf fest verankert. Auch 10 Jahre nach Tekken 6 kann ich noch immer viele ihrer speziellen Kombo-Attacken aus der Erinnerung abrufen und genau das ist es, was eine tradionsreiche Serie ausmacht. Erkennungswert und Identifizierung sind bei Tekken 7 herausragend. Aber zurück zum Kämpferfeld, was mittlerweile die beeindruckende Zahl von 35 Einzelcharakteren beinhaltet. Wirklich neu sind hier aber wirklich nur sechs Charakter, was noch immer ein guter Wert für ein Serien-Beat´em up ist. Vor allem, wo nun Akuma aus der Street Fighter-Serie ins Roster der Tekken-Kämpfer stößt. Aber auch die Familie Heihachis ist nun ebenso wie der weilbiche Ninja Raven am Start. Altbekanntes gemischt mit einem Spritzer Neuheit.

 

Kampfsystem

 

Kaum im Spiel wähle ich schon meine alt bekannte Alisa aus. Ein wenig höher aufgelöst, aber ansonsten ist sie noch immer die gleiche. Und auch wenn ich mich nun nicht mehr meines Arcade-Boards bedienen kann, sondern den Wireless Elite Controller quälen muss, es setzt gleich die bekannte und bewährte Kombination von Distanz- zu Tief-Attacken, mit denen ich damals schon in den ersten Sekunden oft und gerne den halben Gesundheitsbalken gestohlen habe. Man könnte es einfallslos nennen, oder auch lobenswert. Denn einige der Kämpfer haben nun bestimmt seit geschlagenen 20 Jahren die gleichen Tastenkombinationen in ihrer Aktionsliste. Das erleichtert den Einstieg in den neuen Serienteil. Für den Fall, dass Spieler so wie ich mehr den sechsten Teil, denn Tekken Tag Tournament 2 gespielt haben, wird auch der Rage-Modus nichts Neues bieten. Immer, wenn unser Gesundheitsbalken zu stark fällt flammt der Charakter auf. Hier allerdings verursachen wir nicht einfach mehr Schaden, sondern bekommen neue Sonderattacken und -modi zur Auswahl. Da wären einzelne Spezialattacken wie die Rage Arts oder die gesonderten Komboattacken der Rage Drives. Hier schaffen selbst Anfänger recht eindrucksvolle Kombos, ohne zuvor stundenlang den Charakter zu testen.

 

Grafik & Sound

 

Technisch ist Tekken 7 in der Neuzeit angekommen. Hier und da sehen Texturen etwas detailarm und einige der Frisuren wie grobe Gummimasken aus. Dafür entschädigen die leuchtstarken Effekte der Spezialattacken und die geschmeidigen Animationen. Zerstörbare Teilbereiche in den Kampfarenen gehören längst zum Genre-Standard, bieten aber immer wieder eine gelungene Abwechslung. Der schmissige Soundtrack und die ordentlichen Soundeffekte verschaffen dem Spiel am Ende einen sehr ordentlichen Gesamteindruck.

 

Bildergalerie von Tekken 7 (8 Bilder)


Das Fazit von: Torsten

Torsten

Tekken 7 liefert in den Kämpfen ein optisches wie spielerisches Feuerwerk ab. Das einsteigerfreundliche Kampfsystem bietet Anfängern einen schnellen Zugang zum Spiel. Fortgeschrittene erfreuen sich an den weit über 100 Kombinationsmöglichkeiten eines jeden der 35 Charaktere. Da ist für Kenner der Serie wie auch für Neulinge garantiert der passende Kämpfer dabei. So konstant Tekken 7 auf seine Stärken aufbaut, so wenig Neues liefert es jedoch im Gegenzug. Sechs neue Kämpfer, alt bewährtes Kampfsystem, das lediglich Änderungen im Detail aufweist. Das alles funktioniert natürlich auch noch heute sehr gut, aber eine Frischzellenkur täte einem etwaigen Nachfolger mehr als gut. 


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • 35 unterschiedliche Kämpfer
  • Tolle Effekte
  • Leichter Einstieg
  • Weit über 100 unterschiedliche Angriffsvarianten pro Charakter
  • Rage-Moves und Power-Crusher
  • Gute Einzelspielerkampagne
  • Stark differenzierte Schwierigkeitsgrade
  • Wenig Neues
  • Nervige Einzeiler der Kämpfer
  • Einige detailarme Texturen und "Gummi-Frisuren"





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