The Ardennes - Ohne jeden Ausweg
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BEWERTUNG |
01.10.2016 von MarSDer wohl bekannteste belgische Export aus der Welt des Films ist zweifelsohne der Schauspieler Jean-Claude van Damme. Dass es aber nicht immer Kampfsport oder Action sein muss beweist der belgische Regisseur Robin Pront mit seinem Regiedebüt, einem Thriller-Drama, welches bereits auf diversen Festivals gefeiert wurde. Wir haben uns The Ardennes - Ohne jeden Ausweg für Euch angeschaut.
Kenny und Dave sind Brüder. Als sie eines Tages zusammen mit Kennys Freundin Sylvie einen Einbruch begehen, wird Kenny geschnappt und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, hält aber dicht um die anderen zu schützen. Als er nach vier Jahren wegen guter Führung auf Bewährung entlassen wird, hat sich die Welt verändert. Dave und Sylvie sind clean, inzwischen ein Paar und erwarten ein gemeinsames Kind. Doch niemand traut sich, dem vom Gefängnis verbitterten und aggressiven Kenny die Wahrheit zu sagen, denn dieser fixiert sich noch immer auf Sylvie und reagiert extrem eifersüchtig auf mögliche Konkurrenten. Diese Eifersucht hat ihre Folgen, denn da taucht plötzlich eine Leiche auf und Kenny bittet Dave um Hilfe. Dave soll ihn in die Ardennen begleiten, wo sie schon als Kinder oft Urlaub gemacht hatten, um die Leiche dort zusammen mit seinem ehemaligen Zellengenossen Stef verschwinden zu lassen. Doch der ungewollte Ausflug entwickelt sich zum Höllentrip...
The Ardennes - Ohne jeden Ausweg ist eine echte Überraschung im Genre. Entgegen der momentan bei Thrillern üblichen Konzentration auf möglichst brachiale Action stützt sich der Film größtenteils auf seine Drama-Elemente und schafft dadurch eine hervorragende, unbequeme Atmosphäre, die sich bis ins konsequent bedrückende Finale immer weiter steigert und am Ende noch für eine handfeste Überraschung sorgt, die noch weit über das Filmende hinaus nachwirkt. Kaum zu glauben, dass Regisseur Robin Pront mit The Ardennes - Ohne jeden Ausweg sein Regiedebüt absolviert hat - ihn sollte man auf jeden Fall im Auge behalten. Die gesamte Inszenierung ist düster und extrem intensiv, und obwohl zunächst alles auf Dialogen aufgebaut ist und nicht viel geschieht ist die wachsende Anspannung stets spürbar, wodurch der Zuschauer nur darauf wartet, bis das Geschehen tatsächlich eskaliert. Einen großen Anteil an der Stimmung im Film haben hier die Darsteller, die absolut authentisch und extrem glaubwürdig ihre Rollen ausfüllen, beinahe fühlt man sich hier an eine Dokumentation gefesselt. Unterstützt wird The Ardennes - Ohne jeden Ausweg vom treibenden, bis ins Mark bebenden Techno-Soundtrack, der nicht nur in diversen Club-Szenen sondern auch als Hintergrundmusik fürs übrige Geschehen eingesetzt wurde und wohl nicht ohne Grund an die Werke von Nicolas Winding Refn erinnert.
Das Bild der Blu-ray ist gewöhnungsbedürftig. Es präsentiert sich sehr dunkel und mit einem teils bläulichen, teils grünlichen Farbfilter versehen. Die Schärfe ist insgesamt solide, jedoch zeigen sich fast durchwegs Unschärfen in den äußeren Randbereichen. Auch Fokussierungsfehler sind einige vorhanden. Der Schwarzwert zeigt sich immer wieder eher grau als wirklich dunkel. Besser macht es da die Tonspur, die neben der frontlastigen, auf die Dialoge ausgerichteten Grundrichtung vor allem beim pochenden Techno-Soundtrack und elektronischen Score zeigen darf, was in ihr steckt. Dann nämlich öffnet sie sich auf die gesamte Surroundanlage und bietet hämmernde Bässe sowie weitläufige Einbindung aller Kanäle. Das Fazit von: MarS
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