The Captive - Spurlos verschwunden
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BEWERTUNG |
26.01.2015 von ZahnfeeMit The Captive hat Regisseur Atom Egoyan einen Film gedreht, dessen Kritiken von vernichtend bis sehr gut reichen. Da wir uns gern unser eigenes Bild machen, haben wir The Captive für Euch unter die Lupe genommen. Ist der Film ein Reinfall oder nicht? Lest selbst ...
Matthew (Ryan Reynolds) und seine Frau Tina (Mireille Enos) erleben den Alptraum aller Eltern. Während Matthew einen Kuchen kauft, wird Tochter Cass (Peyton Kennedy) aus dem Auto entführt. Die sofort eingeschaltete Polizei verdächtigt zuerst den Vater, das Kind an einen Pädophilenring verkauft zu haben, da sein Unternehmen insolvent ist. Fassungslos beschließt Matthew auf eigene Faust zu ermitteln, doch über Jahre hinweg haben weder er noch die Polizei Erfolg.
Während dieser Zeit entfernt er sich immer mehr von seiner Frau, die weiterhin als Zimmermädchen in einem Hotel arbeitet und den Verlust einfach nicht verwinden kann. Dazu kommen noch die schweren Vorwürfe, die sie Matthew macht, da die kleine Cass zum Zeitpunkt der Entführung unter seiner Aufsicht stand. Nach einer schier endlosen Zeit ergeben sich jedoch Hinweise darauf, dass Cass (Alexia Fast) noch am Leben ist und von den Pädophilen als Köder eingesetzt wird ...
Wird Matthew es schaffen, seine Tochter aus den Fängen der Kriminellen zu befreien? Hatte die Polizei recht mit ihrem Verdacht, dass er an der Entführung beteiligt ist?
The Captive spielt von Anfang an mit offenen Karten. Der Zuschauer kennt das Gesicht des Entführers, seine Motive, nahezu alles wird offen gelegt. Die Dramatik liegt also nicht darin, den Täter zu finden, sondern in der Auswirkung, die Cass’ Entführung auf ihr Umfeld hat. Damit sind nicht allein ihre Eltern gemeint, deren Los das zweifelsohne schlimmste ist. Selbst ihrem ehemaligen Trainingspartner zieht es den Boden unter den Füßen weg, auch wenn der Arme vergleichsweise wenig Zeit in The Captive eingeräumt bekommt.
Schauspielerisch ist The Captive sehr gut besetzt. Allen voran Ryan Reynolds, der ein begnadeter Schauspieler ist, und dessen Umsetzung von Matthew einem das Herz zerreissen möchte. Mireille Enos wirkt dagegen an seiner Seite fast ein klein wenig blass, kann sich aber insgesamt dennoch gut behaupten. Kevin Durand zeigt einmal mehr, dass er es wie kein anderer versteht, das Ekelpaket zu geben. Nicht, weil man ihn in diesem Film dabei erwischen würde, wie er sich an Kindern vergeht, sondern weil er es auf eine sehr subtile und unaufdringliche Weise schafft, die Verabscheuungswürdigkeit seines Charakters zu transportieren.
Die leisen Töne dieses Films reflektieren auch in der musikalischen Untermalung. Der Ton ist eher frontlastig, bietet aber dennoch einen guten Raumklang und ist dem Setting angemessen. Dialog und Musik sind klar voneinander abgegrenzt und überlagern sich auch in den actionreicheren Szenen nicht. Besonders bemerkenswert ist, dass die gewählte musikalische Untermalung sehr an Filme im Stil von Alfred Hitchcock erinnert und tatsächlich perfekt die Stimmung der einzelnen Szenen einfängt. Auch optisch lässt sich an The Captive nichts bemängeln. Farblich ist das Bild eher hell und in gedeckten Farben gehalten, die einen schönen, natürlichen Kontrast haben. Grobes Bildkorn oder Rauschen habe ich vergeblich gesucht, womit die Qualitätsprüfung dieser Produktion mit Bravour bestanden wurde. Cover & Bilder © ... Das Fazit von: Zahnfee
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