The Eyes of my Mother
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20.08.2017 von MarSDer junge Regisseur Nicolas Pesce ist auserwählt, das bereits geplante Reboot des Horrorschockers The Grudge für Ghost House Pictures unter der Produktion von Sam Raimi zu begleiten. Anlass für diese Wahl ist sein im Jahr 2016 entstandenes Spielfilmdebüt The Eyes Of My Mother, das nun von Bildstörung fürs Heimkino veröffentlicht wurde. Wir haben uns das Werk für Euch angesehen...
Francisca lebt zusammen mit Vater und Mutter abgeschieden und isoliert auf einer Farm und bekommt dort schon früh gelehrt, dass der Tod allgegenwärtig und nichts Abstoßendes ist. Sie ist noch ein kleines Kind, als eines Tages ein Fremder das Haus betritt und die Mutter kaltblütig ermordet. Nachdem der heimkehrende Vater den Mann überwältigt hat kümmert sich Francisca um den in der Scheune gefesselten Täter wie um ein Haustier, und die Jahre ziehen ins Land. Francisca wächst zu einer Frau heran, in ihrem Innersten jedoch versucht sie noch immer verzweifelt, mit der Welt zurecht zu kommen...
Ihr steht auf Mainstream, Blockbusterkino und leicht zu verfolgende Geschichten? Dann macht an dieser Stelle bitte eine weiten, ausschweifenden Bogen um The Eyes Of My Mother. Dieser Film ist ein grotesker, skurriler Alptraum, der in ruhigen und dennoch verstörend wirkenden Schwarz-Weiß-Bildern die Lebensgeschichte einer geschädigten Frau dokumentiert und dabei jede Menge Raum sowohl für eigene Interpretationen, als auch die Vorstellungskraft des Zuschauers lässt. In wundervoll eingefangenen Bildern, die im totalen Gegensatz zum beklemmenden Geschehen stehen, ergibt sich eine Komposition aus morbider Poesie und eindringlicher Charakterstudie eines kaputten Geistes, der eigentlich nichts für seine Taten kann, da er es einfach nicht besser weiß. So entwickelt sich beim Betrachter eine unwohle Mixtur aus Verständnis und Abscheu, ein Gemisch das von den immer perverser anmutenden Handlungen der Hauptfigur von Filmminute zu Filmminute intensiver auf einen einwirkt. Auch wenn die beiden Hauptdarstellerinnen Kika Magalhaes und Olivia Bond nicht viele Worte verlieren, so beeindrucken beide auf ihre ganz eigene Art durch ihr verstörend eingängiges Schauspiel, das The Eyes Of My Mother neben der visuell und akustisch künstlerischen Inszenierung perfekt zu tragen weiß.
Das Bild der DVD-Fassung ist größtenteils sehr gut und verfügt über eine saubere Grundschärfe mit hohem Detailreichtum, die nur ab und an in den seitlichen Bereichen in Unschärfen abfällt. Die schwarz-weiße Farbgebung trägt hervorragend zur Atmosphäre des Films bei und ist ausgewogen kontrastiert. Die Tonspur beschränkt sich fast ausschließlich auf den vorderen Boxenbereich und bietet der Surroundanlage kaum Anlass um tätig zu werden. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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