The Great Alaskan Race - Helden auf vier Pfoten
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BEWERTUNG |
19.05.2021 von MarSWährend auf Disney+ kein geringerer als Willem Dafoe die Hauptrolle für das Abenteuerdrama Togo - Der Schlittenhund übernahm, entstand zeitgleich eine weitere Verfilmung der Geschichte um den Serum Run to Nome des Jahres 1925. Wir haben uns The Great Alaskan Race - Helden auf vier Pfoten für Euch angesehen...
Inhalt
Alaska, 1925. Als in der abgelegenen Stadt Nome eine Welle von Diphtherieerkrankungen ausbricht, hoffen die Bewohner auf die schnelle Lieferung eines Medikaments. Da eine Lieferung auf den üblichen Wegen allerdings bedingt durch das raue Wetter nicht möglich ist, bleibt den Menschen keine andere Möglichkeit, als das Serum auf dem Landweg mit Hilfe von Hundeschlitten zu transportieren. Um die riesige Distanz zu überwinden, werden zahlreiche Hundeschlittenführer in mehreren Etappen eingesetzt, zu denen auch Leonhard Seppala gehört. In einem erbarmungslosen Wettlauf mit der Zeit stellt sich Seppala der unwirtlichen Natur Alaskas, angetrieben von der Sorge um seine ebenfalls erkrankte Tochter Sigrid...
Die kleine Stadt Nome im Nordwesten Alaskas erlangte im Jahr 1925 tragische Berühmtheit, als diese von einer Diphtherieepidemie heimgesucht wurde. Auf Grund der Witterungsverhältnisse konnte das dringend benötigte Medikament lediglich mit Hundeschlitten transportiert werden, und dass über eine Strecke von gut 1.000 Kilometern. Der Staffellauf der 20 Hundeschlittenführer, den "Mushern", und ihren Schlittenhunden, wurde damals in den Medien auf dem ganzen Kontinent verfolgt, und ging als Serum Run to Nome in die Geschichte ein...
Der amerikanische Schauspieler Brian Presley (Home of the Brave, USS Indianapolis: Men of Courage), der für The Great Alaskan Race - Helden auf vier Pfoten sein Drehbuch- und Regiedebüt ablegte, den Film mitproduzierte und gleich auch noch die Hauptrolle übernahm, hat sich mit seiner Version des Serum Run to Nome leider sichtlich übernommen. Bereits die zahlreichen Änderungen der historischen Hintergründe zugunsten gänzlich eigener, vermutlich dramaturgisch gemeinter Anpassungen lassen den Zuschauer daran zweifeln, dass Presley das nötige Gespür für die Geschichte entwickelt hat. Und auch das Gespür zu einer harmonischen Erzählung scheint zu fehlen, denn anstatt sich tatsächlich auf das eigentliche Rennen, die Beziehung zwischen Hundeführer und seinem Gespann oder die Naturgewalten Alaskas zu konzentrieren, springt The Great Alaskan Race - Helden auf vier Pfoten nach einer deutlich zu langen Einleitungsphase beinahe im Sekundentakt zwischen Naturaufnahmen, den wartenden Menschen in Nome, fiktiven Radio- und Fernsehaufnahmen sowie den Männern hinter dem Serum Run to Nome hin und her, ohne einem dieser Elemente wirklich genug Zeit einzuräumen. Letztendlich sind die Prioritäten innerhalber der Inszenierung einfach ungeschickt verteilt, wodurch das eigentliche Abenteuer, aber auch die eigentlichen Helden der Geschichte, viel zu wenig im Fokus stehen. Auf diese Weise kann sich weder ein nennenswerter Spannungsbogen entwickeln, noch spürt der Zuschauer auch nur den Hauch von Verbundenheit zu den Figuren und ihren Schicksalen. Ohnehin agieren viele der Darsteller unerwartet hölzern und steif, während die deutsche Synchronisation an mancher Stelle nicht ideal ausgefallen ist. Immerhin punktet The Great Alaskan Race - Helden auf vier Pfoten mit teilweise beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und einem - wenngleich auch recht inflationär eingesetzten - Score, während die im Endeffekt simpel konstruierte Geschichte wohl vor allem das junge Publikum recht gut unterhalten dürfte. Mit den realen historischen Hintergründen sollte man sich allerdings nicht beschäftigen, denn je mehr Informationen man über die damaligen Ereignisse sammelt, desto unrunder wirkt The Great Alaskan Race - Helden auf vier Pfoten. Dies unterstreichen zudem die finalen Text- und Bildeinblendungen des Films, die beispielsweise eine Statue des Schlittenhundes "Balto" zeigen, dessen geschichtliche Rolle innerhalb der Handlung jedoch völlig ignoriert wurde.
Details der Blu-ray
Die meiste Zeit über bietet die Blu-ray ein scharfes und sehr klares Bild, bei dem selbst große Schneeflächen und schneebedeckte Landschaften nicht überstrahlen. Wird das Wetter allerdings schlechter, wird auch das Bild deutlich unruhiger, und entwickelt zudem teils massives Banding. Stellenweise wurden CGI-Hintergründe recht auffällig eingesetzt, ebenso sind offensichtliche Greenscreen-Aufnahmen klar als solche zu erkennen. Die Tonspur ist insgesamt etwas zu leise abgemischt, wodurch Dialoge - vor allem in der ersten Filmhälfte - nicht immer verständlich wiedergegeben werden. Im späteren Verlauf erhöhen sich zwar der Dynamikbereich sowie die Lautstärke, gut ausbalanciert ist das Ganze aber dennoch nicht. Gerade den Naturaufnahmen während des Serum Run fehlt es deutlich an Räumlichkeit und Kraft. Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved. Das Fazit von: MarS
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