The Hollow - Mord in Mississippi
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BEWERTUNG |
11.12.2016 von MarS
Spätestens seit der ersten Staffel von True Detective ist jedem Thriller-Fan klar, dass der Süden der USA immer wieder für atmosphärische Genre-Kost gut ist. Das hat sich auch der Schauspieler Miles Doleac gedacht, als er das Drehbuch zu The Hollow - Mord in Mississippi verfasste, für den er im Anschluss neben einer tragenden Rolle auch Platz auf dem Regiestuhl nahm. Wir haben uns angesehen, ob sich der Trip gelohnt hat...
Cutler County, Mississippi. In der Kleinstadt Cranford kommt es zu einem Dreifachmord. Unter den Opfern befindet sich auch die Tochter eines Senators, und so schaltet sich das FBI in die Ermittlungen ein, sehr zum Unwohl der örtlichen Behörden. Vor allem der Deputy Ray Everett hat etwas gegen den hohen Besuch, da er sich lieber um den ortsansässigen Drogenhandel kümmert als seinem eigentlichen Job nachzugehen. Außerdem war eines der Opfer seine Geliebte, mit der er sich während seiner Schichten im Streifenwagen vergnügt hat. Kein Wunder also, dass die FBI-Agenten Vaughn Killinger und Sarah Desoto hier nicht auf große Mithilfe hoffen können. Die jedoch stehen unter hohem Druck, und das nicht nur von ihren Vorgesetzten sondern auch privat...
The Hollow - Mord in Mississippi ist ein extrem ruhig erzählter, atmosphärisch dichter Thriller, der leider über weite Strecken vergisst, ein eben solcher zu sein. So rücken der eigentliche Mordfall und die zugehörigen Ermittlungen immer wieder in den Hintergrund und macht Platz für die sehr ausführliche, intensive Charakterzeichnung, welche den vielschichtigen Figuren des Films die größte Aufmerksamkeit schenkt. Dadurch wird aus dem Film schnell eine ausgiebige und von den Darstellern durch die Bank hervorragend vermittelte Drama-Charakterstudie über Verzweiflung, innere Wut und Melancholie, verpasst es dabei aber dem eigentlichen Thrillergeschehen Sorge zu tragen, wodurch The Hollow - Mord in Mississippi nicht zu zuletzt auch wegen seiner langen Laufzeit von über zwei Stunden oftmals sehr zäh, langatmig und leider auch langweilig wird. Zwar ist die Grundstimmung großartig und die Vertiefung der Figuren so ausschweifend und vielschichtig wie man es meist nur von einer Serie gewohnt ist, dies jedoch geht ganz klar auf Kosten von Spannung und auch dem benötigten Unterhaltungswert.
Das Bild der Blu-ray weist eine solide Schärfe auf, die jedoch immer wieder abfällt und weicher bzw. schwammiger wird. Die Farben sind erdig trist gewählt, was ebenso gut zum Look und der vorherrschenden Atmosphäre passt wie das stets vorhandene, recht starke Filmkorn. Der Schwarzwert ist meist satt, driftet aber hin und wieder ins Gräuliche ab. Die Tonspur ist stark frontgerichtet und entfaltet sich nur selten auf alle Boxen der Surroundanlage. Passend gewählt ist der schmutzige, blueslastige Soundtrack des Films, der für die richtige Stimmung sorgt, sich aber mit wenigen Ausnahmen ebenfalls wenig weitläufig zeigt. Auf Grund des sehr ruhigen, dialoglastigen Films ist dies aber völlig ausreichend, wenn auch wenig spektakulär. Das Fazit von: MarS
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