The Stranger
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BEWERTUNG |
04.05.2016 von MarSIn den Filmen von Regisseur Eli Roth geht es meist alles andere als zimperlich zu und explizite Gewalt ist an der Tagesordnung. Dies gilt oftmals auch für von ihm produzierte Filme, bei denen seine Handschrift immer wieder deutlich zu spüren ist. Ob der vorliegende The Stranger diese Regel bestätigt oder eine überraschende Ausnahme darstellt soll folgende Kritik klären.
Die Gesetzesvertreter sind korrupt, der Sohn des Polizisten De Luca ist der heimische Rowdy und auch sonst ist die Idylle im malerischen Städtchen eher trügerisch. Eines Tages betritt der ortsfremde Martin die Bildfläche. Er ist auf der Suche nach seiner Frau Ana, die wie sich herausstellt jedoch bereits vor Jahren gestorben ist. Im Anschluss an diese Nachricht wird Martin brutal zusammengeschlagen und sein lebloser Körper von De Luca zum Schutz seines eigenen Sohnes im Wald vergraben. Doch der Teenager Pete hat diese Tat beobachtet, gräbt Martin wieder aus und nimmt ihn mit nach Hause, um ihn dort zu pflegen. Allerdings scheint es, als würde der Fremde über diese Hilfe alles andere als begeistert sein, und auch als De Luca die Jagd auf die Beiden eröffnet bleibt Martin unbeeindruckt und wirkt lebensmüde.
Welches Geheimnis steckt hinter dem Fremden? Wieso war er auf der Suche nach seiner Frau? Und wieso hat er keine Angst vor dem Tod?
Gleich vorneweg eine Warnung an alle, die sich beim Namen Eli Roth, dem Cover und der Inhaltsbeschreibung samt FSK18 Freigabe eine bluttriefende Gewaltorgie erwarten: The Stranger ist genau das nicht. Ganz im Gegenteil, denn der Film ist weder sonderlich brutal, auch wenn es vereinzelte Gewaltspitzen zu sehen gibt, noch gruselig. The Stranger bedient sich nicht bekannter Klischees oder Mainstream-Erwartungen sondern überzeugt durch anspruchsvolles Dramakino mit ausführlicher Charakterzeichnung. Trotz allem ist die Inszenierung aber alles andere als anstrengend oder langatmig, denn dank Darstellern und Inhalt bietet der Film eine sehr interessante Geschichte, die sich vor allem mit zwischenmenschlichen Konflikten und den eigenen inneren Dämonen beschäftigt. Allzu viel möchte ich über den Inhalt jedoch nicht verraten, denn die Tatsache, dass der Zuschauer über viele Dinge lange Zeit im Dunkeln gelassen wird, macht The Stranger noch deutlich atmosphärischer und intensiver. Klar ist jedoch, dass sich die gewählte Rahmenstory nicht nur hervorragend für den Inhalt eignet, sondern dieser gleichzeitig auch viele neue Aspekte abseits des Gewohnten beschert.
Das Bild der Blu-ray ist absolut HD-würdig. Die Schärfe ist sehr gut, Kontrast und Schwarzwert sind stets optimal eingestellt. Die Farbgebung ist insgesamt trist gehalten und passt zur melancholischen Stimmung im Film. Die Tagszenen sind natürlich, während nachts ein grünlicher Filter verwendet wurde, der aber atmosphärisch passend wirkt. Auch das 3D liefert überzeugende Werte ohne Kanten- oder Bewegungsunschärfen, ob die angenehme Tiefenwirkung allerdings wirklich einen Mehrwert darstellt muss jeder selbst entscheiden. Effekte oder Pop-Outs gibt es genrebedingt nämlich keine. Der Ton der Blu-ray ist wie fürs Genre üblich eher frontgerichtet, liefert aber auch immer wieder feine Details für die übrigen Boxen. Im Frontbereich bleiben die Dialoge stets klar und deutlich. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: MarS
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