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Turbo - Die Super-Stunt-Gang

Publisher: Namco Bandai
Entwicklerstudio: Vicious Cycle Software, Inc.
Genre: Action
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 20.09.2013
USK 0

Turbo - Die Super-Stunt-Gang   29.09.2013 von Torsten

Am 3. Oktober kommt mit Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum ein weiterer Animationsfilm für Freunde der bunten und kinderfreundlichen Unterhaltung ins Kino. Bereits vor dem Kinostart gibt es auch das passende Spiel. Wer allerdings mit einem zünftigen Fun-Racer gerechnet hat, der wird bitterlich enttäuscht. Und leider werden in das Spiel gestellte Hoffnungen auch über das verfehlte Genre hinaus nicht bestätigt...

 

Die Filmvorlage ignorierend...

 

Mit dem Film hat das Spiel erst einmal nicht so viel gemein. Dem sind leider nur einige der Charaktere entliehen, die Story möchte in den etwas eigenwillig anmutenden Genre-Mix nicht so recht passen. Das Spiel lässt sich wohl am einfachsten als eine Art Tony Hawk Pro Skater mit Fun-Racer-Steuerung in einem Micro-Machines-Universum erklären. Beschleunigt und gebremst wird mit den Triggern. Allerdings werden hier keine Rundenrekorde aufgestellt, sondern möglichst viele Tricks durchgeführt. Diese reichen von Wheelies über Spins, Grabs und Grinds. Ähnlich des Spielprinzips eines Tony Hawks können die flinken Schnecken also auf freier Strecke oder Rändern Balance-Übungen vollführen, oder aber an geeigneten Kanten entlang „sliden“. Die Balance muss dabei mit dem Analog-Stick je nach Stunt-Einlage entweder auf der horizontalen oder aber der vertikalen Achse gehalten werden. An Half-Pipe-ähnlichen Vorsprüngen oder Schanzen können auch in der Luft Tricks ausgeführt werden. Werden diese nicht korrekt durchgeführt, gibt es Punkteabzug oder aber die Schnecke kugelt mit ihrer Behausung unkontrolliert über den Boden. Das stellt dann das Ende der flüssigen Vorstellung, quasi der Sturz des Skaters, dar und der Spieler wird erneut „abgesetzt“.

 

Alleine langweilig...

 

Innerhalb des Zeitlimits werden an den Spieler oder den Spielern vor dem Start der Mission verschiedene Aufgaben gestellt. Diese bestehen allerdings hauptsächlich in der Vorgabe von zu bewältigenden Kombos und im Sammeln verschiedener Symbole, die oft an entlegenen Stellen zu finden sind. Die mangelnde Übersicht innerhalb der Szenarien macht diese einfache Aufgabe jedoch immer wieder zur Herausforderung. Einfacher ist dagegen die Beherrschung der Steuerung ausgefallen. Gerade die Rennschnecke „Turbo“ klebt am Boden wie...naja, wie man sich das bei einer schleimigen Schnecke halt so vorstellt. Die übrigen Vertreter der Schneckenzunft steuern sich etwas schwammiger, wodurch mit ihnen mitunter spektakulärere Drifteinlagen zu bewerkstelligen sind. Die Präzision leidet zwar unter der verringerten Bodenhaftung, die großzügige „Kollisionsabfrage“ lässt jedoch auch nicht so ganz getroffene Grinds zielsicher ansteuern. Jede Schnecke hat über das Trick-Repertoire hinaus noch ihre Spezialfähigkeit. So lässt sich bei der namensgebenden Schnecke ein Turbo auslösen, durch den sich auch entfernte Areale mit gewaltigen Sprüngen erreichen lassen.

 

...mit zwei Spielern aber auch

 

Wer zusammen mit einem Freund spielen möchte, der darf sich auch des Splitscreen-Modus bedienen. Allerdings fällt hier die Orientierung innerhalb der Areale noch schwerer als es ohnehin schon im Einzelspieler-Modus war. Das liegt natürlich zum Großteil am verringerten Bildausschnitt, der zur Verfügung gestellt wird. Aber eben auch an der völlig überfordernden Engine, die den Spielern Bildraten-Einbrüche und ruckeliges Gameplay zumutet. So verkommt der gesellige Spaß schnell zur Qual. Online-Modi gibt es leider nicht.

 

Bildergalerie von Turbo - Die Super-Stunt-Gang (4 Bilder)

Hässlicher Comic mit nervendem Gedudel

 

Die Schauplätze rund um das Einkaufszentrum mit einem Taco-Laden, Nagelstudio oder Werkstatt wurden nicht sehr ansehnlich umgesetzt. Die kargen Texturen und die kontrastarmen Bauelemente erschweren auf Distanz zeitweise die Unterscheidung zwischen fahrbaren Schanzen und Hindernissen. An vielen Stellen wirken die Levels zudem wie mit einem schlechten Editor zusammengeschustert. Und selbst die putzigen Charaktere sind nicht sonderlich schön geworden. Sie wirken pixelig und polygonarm und unterstreichen den Eindruck einer längst vergangenen Konsolen-Generation. Der Soundtrack kommt mit Hintergrund-Gedudel zum Zug, der mit einer Mischung aus langweiliger Fahrstuhl-Musik und einfachen Pop- und Hip Hop-Stücken bereits nach kürzester Zeit auf die Nerven geht.


Das Fazit von: Torsten

Torsten

Es gibt viele schwache Filmumsetzungen, die den Eindruck machen, in kürzester Zeit hingeschludert worden zu sein, um sich als „Merchandise-Artikel“ parallel zum Film verkaufen zu lassen. Was genau nun die Beweggründe waren, aus der Animationsfilm-Vorlage den vorliegenden Comic-Abklatsch eines Tony Hawk Pro Skater zu verwursten, lässt sich leider nicht abschließend beantworten. Zweifelsfrei fest steht jedoch, dass Turbo – Die Super Stunt Gang ein in allen Belangen langweiliges Spiel geworden ist, das dank simpler Steuerung und müden Tricks nicht einmal Arcade-Fans begeistern wird. Da auf animierte Sequenzen und eine kinderfreundliche Steuerung verzichtet wurde, bleiben auch begeisterte Kinogänger jüngeren (einstelligen) Alters außen vor. Liebe Eltern, lasst das Spiel ruhig im Regal stehen und macht Euch mit euren Kindern lieber einen schönen Kinotag mit Popcorn und Pizza.


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positiv negativ
  • Charaktere der Film-Vorlage
  • Nur wenige Tricks
  • Mangelde Abwechslung
  • Langweilige Aufgaben
  • Nerviger Soundtrack
  • Schwache Grafik
  • Bildraten-Einbrüche im Splitscreen-Modus
  • Zusammengewürfelt wirkende Levels





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