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Unter Bestien

Originaltitel: Shal: The Old Man
Genre: Abenteuer / Action / Drama
Regie: Ermek Tursunov
Hauptdarsteller: Erbulat Taguzakov • Orynbek Moldakhan
Laufzeit: DVD (101 Min) • BD (101 Min)
Label: Ascot Elite
FSK 12

Unter Bestien   18.10.2014 von DeWerni

Als Kasym auf die Bitte eines alten Freundes eingeht, weiß er noch nicht, was ihm bevorsteht: Er soll draußen in der Steppe die Schafsherde des Freundes hüten. Doch unglücklicherweise hat er den aufziehenden Winter unterschätzt. Plötz ist nur noch Kälte, Schnee und Nebel um ihn herum. Er hat sich verirrt – und die Meute hungriger Wölfe wartet schon …

 

Der in die Jahre gekommene Kasym (Erbulat Toguzakov) lebt mit seiner Tochter (Diana Mukisheva) und seinem Enkel (Orynbek Moldakhan) außerhalb des Großstadttrubels in einer Kleinstadt im weiten Lande Kasachstans. Dort gilt seine große Leidenschaft dem Fußball und dabei besonders Real Madrid. Deswegen bekommt er sich auch immer wieder mit seinem Enkel auf eine nette Art und Weise in die Haare. Als sich eines Tages dann eine Truppe von drei Wolfsjägern bei ihm nach dem Weg zum kalten Tal erkundigt, weiß Kasym noch nicht, welches Schicksal ihm bevorsteht. Das Ganze wird durch einen seiner langjährigen Freunde eingeleitet, indem dieser Kasym bittet, eine Weile auf seine Schafsherde aufzupassen. Denn dabei gilt es für ihn ebenso ins kalte Tal zu reisen. Der erfahrene Schafshirte macht sich dabei allerdings wenig Gedanken und tritt mit seinem Lieblingspferd Adler die Aufgabe an.

 

Als er im kalten Tal ankommt und sich mit der Schafsherde auf den Weg macht, schaut zunächst alles noch recht rosig aus. Doch Kasym hat einen entscheidenden Fehler gemacht: Er hat den aufziehenden Winter mit seinen Vorboten unterschätzt. Ehe er sich versieht, steckt er mitten in dichtem Nebel, eine notwendige Orientierung ist nahezu ausgeschlossen. Und so irrt er mit seinen Schafen plötzlich orientierungslos durch die kalte Steppe – Schnee ist im Anmarsch. Für Kasym und seine tierische Begleitung beginnt nun ein Überlebenskampf gegen die Natur. Er verbarrikadiert sich zunächst in einer alten Hütte, in der er auch die Schafe unterbringt. Seine Erfahrung und sein Alter kommen ihn in diesem Fall zu Gute – noch kann er ruhig bleiben. Doch kurz darauf dringt im Schlaf Wolfsgeheul an seine Ohren. Als dann am Morgen Adler verschwunden ist und nur Blutspuren im mittlerweile gefallenen Schnee zu erkennen sind, weiß er, dass die Stunde geschlagen hat. Von nun an stehen ihm weitere gefährliche Gegner gegenüber: Neben der weiter aufkeimenden Kälte, dem Schnee und den fehlenden Proviant kommen nun auch noch hungrige Wölfe, die es auf ihn und die Schafe abgesehen haben. Für Kasym geht es fortan um sein Leben, das er mit aller Macht, Tücke und notwendiger Gewalt weiter versucht zu verteidigen, während seine Tochter und sein Enkel vor Angst um den alten Mann schier verrückt werden …

 

Bildergalerie von Unter Bestien (6 Bilder)

Gibt es eine reale Chance für Kasym, unbeschadet aus dieser Situation herauszukommen? Was unternehmen seine Tochter und sein Enkelsohn, um ihn zu finden? Und welchen hinterlistigen Angriffsplan hecken die hungrigen Wölfe aus?

 

Aus technischer Sicht bekommt der Zuseher bei Unter Bestien ein zweischneidiges Werk präsentiert. Das Bild auf der einen Seite wirkt klar und scharf, so wie man es im HD-Bereich erwarten würde. Nur in einigen, wenigen Einstellungen sind Unschärfen erkennbar, ansonsten sind vor allem die Landschaftsaufnahmen der kasachischen Steppe sehr beeindruckend. Die Farben wirken natürlich, aber etwas blass, sodass sie sich der Atmosphäre des Werks sehr schön anpassen und die Stimmung unterstützen. Schwarzwert und Kontrast gehen in Ordnung und sind solide umgesetzt. Im tontechnischen Bereich hat der Film dann seine Schwächen. Zum einen ist die Präsentation doch recht frontlastig abgemischt, was aber auch am Genre an sich liegt. Zum anderen bekommt der Zuseher kaum Surround-Effekte geboten, die man durchaus hätte etwas intensiver einstreuen können. Die Dialoge sind zwar meist gut verständlich, die deutsche Synchronisation dann aber manchmal grausam anzuhören, da sie gar nicht mehr lippensynchron realisiert wurden – schade. In Summe geht der Film im technischen Bereich in Ordnung, vor allem wenn man berücksichtigt, dass hier mit Sicherheit kein riesiges Budget zur Verfügung stand.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Bei Unter Bestien haben die Macher wenig falsch, aber längst auch nicht alles richtig gemacht. Sicherlich ist die grundlegende Hemingway-Story des alten Mannes auf dem Meer auf aktuellere Szenarien übertragen, nichtsdestotrotz gibt es viel zu viele Längen. Die Landschaftsaufnehmen sind weitestgehend gelungen und man fühlt als Zuseher durchaus mit dem Hauptcharakter mit. Zum Ende hin passiert dann allerdings genau das, was man erwartet – etwas schade. Technisch steht das Werk auf soliden Füßen, auch wenn man an der einen oder anderen Einstellung erkennt, dass es sich nicht um eine teure Hollywoodproduktion handelt. Wer auf die dramatische Art und Weise steht, ohne gleich ins Melancholische zu verfallen, der wird von diesem Film gut unterhalten werden. Allen anderen wird es vielleicht schnell langweilig.


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