Unter Freunden stirbt man nicht

Unter Freunden stirbt man nicht

Genre: Komödie • Mini-Serie
Regie: Felix Stienz
Hauptdarsteller: Adele Neuhauser • Michael Wittenborn
Laufzeit: DVD (185 Min)
Label: Leonine
FSK 12

Unter Freunden stirbt man nicht   01.04.2021 von MarS

Basierend auf der israelischen Serie Stockholm nach dem gleichnamigen Roman von Noa Yedlin entstand das deutsche Remake Unter Freunden stirbt man nicht als vierteilige Mini-Serie. Nach der Ausstrahlung auf TVNOW und VOX veröffentlicht Leonine diese nun auf DVD, und zeigt uns damit, dass Freundschaft auch über den Tod hinaus geht...

 

Inhalt

 

Eigentlich müsste der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Hermann (Walter Sittler) überglücklich sein, denn in wenigen Tagen soll ihm der Nobelpreis für seine Arbeit verliehen werden. Allerdings gibt es dabei ein Problem, denn Hermann ist soeben verstorben. Den Nobelpreis kann jedoch nur erhalten, wer zum Zeitpunkt der Verleihung noch am Leben ist. Gut, dass Hermann Freunde hat, denn die entscheiden sich kurzerhand dazu, seinen Tod in den kommenden fünf Tagen geheimzuhalten, um ihm den Preis und damit sein zeitloses Vermächtnis zu sichern. Doch schon bald stellt sich heraus, dass es gar nicht so einfach ist, eine Leiche im Freundeskreis zu haben...

 

Eine Leiche, die posthum für Ärger sorgt, das ist keine wirklich neue Idee. Nicht nur, dass Unter Freunden stirbt man nicht bereits ein Remake ist, sondern die ganze Geschichte um die Verheimlichung eines Toten erinnert unweigerlich auch an die Komödie Immer Ärger mit Bernie aus dem Jahr 1989 - und die wiederum hatte Alfred Hitchcocks Immer Ärger mit Harry zur Inspiration. Aber was soll´s, denn wenn eine alte Idee so herrlich schwarzhumorig und bissig inszeniert wird, wie es hier der Fall ist, dann macht das trotzdem einen Heidenspaß und lässt solch unwichtige Details schnell vergessen. Dabei lebt Unter Freunden stirbt man nicht nicht nur von den zahlreichen Problemen und schrägen Situationen, die durch den nicht mehr ganz so frischen baldigen Nobelpreisträger ausgelöst werden, sondern vor allem vom großartig aufgelegten Cast und den wunderbar fiesen Dialogen, die man sich wirklich nur in einem eingeschworenen Freundeskreis an den Kopf werfen kann. Zudem behält sich die Mini-Serie dank eines geschickten Kniffs stets seine Frische, denn das Geschehen wird in jeder Episode aus der Sicht eines anderen "Mittäters" erzählt, während die Handlung dabei trotzdem immer weiter voranschreitet und nicht einfach nur aus mehreren Blickwinkeln wiederholt wird. So werden die teils bizarren Ereignisse in Rückblenden während einer polizeilichen Befragung geschildert, wobei sich das gesamte Ausmaß des veranstalteten Chaos erst nach und nach offenbart, während gleichzeitig die jeweils im Mittelpunkt stehenden Charaktere näher beleuchtet werden. Dabei wird einem schon bald klar, dass hier wirklich jeder der Beteiligten nicht alle Kerzen im Leuchter hat und bei der ganzen Aktion deutlich mehr dahintersteckt, als nur einem Freund zu seinem wohlverdienten Ruhm zu verhelfen. Das hält die Erzählung nicht nur stets kurzweilig und abwechslungsreich, sondern sorgt auch für eine Menge Twists innerhalb der Handlung, was letzten Endes die humorvolle Eskalation noch deutlich verstärkt. Apropos Eskalation: Was Unter Freunden stirbt man nicht dem Zuschauer vor allem in der finalen Episode schließlich an Wendungen und skurrilen Einfällen um die Ohren haut, das sucht wirklich seinesgleichen und beendet die ohnehin bereits herrlich unterhaltsame Mini-Serie mit einer regelrechten Flut von Überraschungen. Faszinierend daran ist neben dem großen Spaß aber auch die geschickte Inszenierung, die im Finale vermeintlich belanglose Dialoge und Momentaufnahmen der Serie wieder aufgreift und aus dem gesamten Geschehen ein kompaktes, stimmiges Ganzes macht. 

 

Bildergalerie von Unter Freunden stirbt man nicht (5 Bilder)

Details der DVD

 

Die DVD bietet grundsätzlich eine sehr ansprechende Schärfe mit ordentlichem Detailgrad. Die Farbgebung ist natürlich, die Farben werden kräftig dargestellt. Der Kontrastumfang ist ebenfalls sehr gut, bedingt durch die Auflösung mangelt es eigentlich nur am letzten Quäntchen in der Durchzeichnung. Gelegentlich auftauchendes Banding ist weniger störend als die vor allem anfangs sehr unruhige Kameraführung, die eher zu einer Dokumentation gepasst hätte. Die Tonspur ist klar, sauber und gut verständlich abgemischt, verzichtet aber auf gezielte Akzente oder nennenswerte Highlights.

 

Episodenguide

 

  • Episode 01 - Annette
  • Episode 02 - Friedrich
  • Episode 03 - Joachim
  • Episode 04 - Ella


Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

Als deutsche Produktion beweist Unter Freunden stirbt man nicht absolut überzeugend, dass es im deutschen Komödienbereich nicht immer banal und/oder romantisch zugehen muss, sondern ruhig auch einmal fies, schwarzhumorig und überraschend sein darf. Zwar ist die Serie letztendlich "nur" ein Remake, strotzt aber vor großartiger Spielfreude bei den Darstellern, macht dank der gelungenen, wendungsreichen sowie geschickt in Szene gesetzten Geschichte dennoch einen Heidenspaß und lässt die vier Episoden wie im Flug vergehen - und hinterlässt den Zuschauer mit Bauchschmerzen vom vielen gehässigen Gelächter...


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen