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V/H/S – Eine mörderische Sammlung

Originaltitel: V/H/S
Genre: Horror
Regie: Matt Bettinelli-Olpin • David Bruckner • uvm.
Hauptdarsteller: Calvin Reeder • Lane Hughes
Laufzeit: Ca. 116 Minuten
Label: Splendidfilm
FSK 18

V/H/S – Eine mörderische Sammlung   11.12.2012 von Tobi

Einige von Euch erinnern sich bestimmt noch an die gute alte Zeit der Videokassette, kurz VHS. Bildrauschen, kaputte Bänder und eine bescheidene Tonqualität machten jeden Film zu einem echten „Erlebnis“. Über die Jahre nahm die Qualität eines Filmes auf einer VHS immer mehr ab, was nicht zuletzt am Vor- und Zurückspulen lag. Und hat man einen Film in der Videothek seines Vertrauens mal nicht zurückgespult abgegeben, so fiel eine Strafgebühr an. Dies ist natürlich in der heutigen Zeit der DVDs, Blu-rays und Streamingdienste unvorstellbar. Der aktuelle Found Footage Horrorfilm V/H/S – Eine mörderische Sammlung schickt den Zuschauer auf einen albtraumhaften Trip verschiedener Episoden, die sich jeweils auf einer VHS befinden.

 

Die Story präsentiert sich hier recht simpel und knackig. Eine Bande krimineller Deppen wird von jemandem angeheuert, um ein verloren gegangenes Stück Filmmaterial wieder zu beschaffen. Dies soll sich angeblich in einem alten, heruntergekommenen Haus befinden. Kaum angekommen entdeckt die Gruppe im Wohnzimmer eine Leiche, welche von einem ganzen Stapel VHS-Kassetten umringt ist. Da sie nicht wissen, welche Kassette die richtige ist, schauen sie sich nach und nach die einzelnen Filme an. Schnell erkennt die Gruppe, dass die Filme allesamt echt und nicht gestellt sind. Leider wissen sie nicht, dass sie sich nun selbst in größter Gefahr befinden ...

 

Nachdem der Film The Blair Witch Project das sogenannte Found Footage Genre eingeläutet hat, gab es einige Filmemacher, die sich ebenfalls an diesem Stilmittel bedient haben, um einen möglichst realistischen Film zu inszenieren. Der Zuschauer sieht dabei das alles direkt aus der Sicht des Hauptcharakters, was inmitten in das Geschehen zieht. Produktionen wie Paranormal Activity und Cloverfield wurden dadurch echte Kassenschlager. Der Film V/H/S – Eine mörderische Sammlung schafft es aber auf eine ganz andere Art den Zuschauer zu fesseln. Gezeigt werden einzelne kurze Episoden, die kaum mehr als 20 Minuten lang sind. Diese Episoden spielen mit den verschiedensten Horror-Genres, was den gesamten Film zu einem genre-übergreifenden Genuss macht. Inszeniert wurde das Ganze von verschiedenen Regisseuren.

 

Ich muss sagen, dass die Idee echt geil ist, wobei mir die ersten beiden, sowie die letzte Episode, am besten gefallen haben. Vor allem die erste Episode besticht durch eine verdammte gute Atmosphäre und einer witzigen Idee am Ende. Ich will hier nicht zu viel verraten, da ich Euch die Überraschungen nicht nehmen möchte. Ein Vorteil der Episoden ist es, dass kaum Platz für Langeweile bleibt. Da die Filmchen recht kurz sind, werden die einzelnen Charaktere auch nicht lang vorgestellt und es geht recht schnell ans Eingemachte. Dabei sind die Metzelszenen äußerst krass und blutig geraten. Das hatte ich hier gar nicht erwartet. Unnötig hingegen sind die vielen Nacktszenen, die irgendwann einfach nur nerven, da sie dem Film rein gar nichts geben. Darauf hätte man ruhig verzichten können. Die Schauspieler sind allesamt unbekannt, machen ihre Sache aber mehr als gut.

 

Bildergalerie von V/H/S – Eine mörderische Sammlung (8 Bilder)

Die deutsche Blu-ray ist mit einer Freigabe ab 18 Jahren versehen wurden und komplett ungeschnitten. Die Bild- und Tonqualität kann ich nicht wirklich bewerten, da hier mit den verschiedensten Kameras unter den verschiedensten Bedingungen gedreht wurde. Bildrauschen, blasse Farben und viel Wackelei gehören hier zum Stilmittel. Die deutsche Synchronisation ist richtig klasse geworden, was dem Film extrem gut tut. Eine Wendecover und ein paar Bonusfeatures sind auch an Bord.


Das Fazit von: Tobi

Tobi

V/H/S – Eine mörderische Sammlung ist gar nicht so leicht zu bewerten. Die Idee als solche ist wirklich klasse und ich hätte nicht gedacht, dass sie derart funktioniert. Vor allem gehen die ersten beiden Episoden richtig ab. Ich war stellenweise wie gebannt vor dem Fernseher. Wenn die Macher dieses Niveau gehalten hätten, dann wäre der Film einfach nur der Wahnsinn. Leider driftet er dann aber mit zwei schwächeren Episoden ein wenig ab, was mich wieder auf dem Boden der Tatsachen zurückgeholt hat. Da konnte dann auch die recht gute letzte Episode nicht mehr alles geradebiegen, was ich sehr schade finde. Dennoch bietet der Film jeden Fan des Genres mindestens eine Episode, die man gut finden muss. Daher sollte der geneigte Horrorfan hier auf jeden Fall reinschauen. Versucht die stellenweise starken Wackler zu ignorieren und gebt euch die volle Dröhnung „Reality Horror“. Von mir gibt es acht Punkte.


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