Van Diemen's Land
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BEWERTUNG |
09.01.2011 von Beef SupremeAnthoonij van Diemen. Wer kennt ihn nicht? Gut, man hilft ja gerne nach. Natürlich war das der Generalgouverneur von Niederländisch-Indien. Und auch einstmaliger Namensgeber des heutigen Tasmaniens. Van Diemen’s Land spielt zu der Zeit, in der noch der alte Name verwendet wurde und das Land als Strafkolonie herhalten muss. Und um Sträflinge geht es in diesem Machwerk. Acht Pechvögel sollt ihr sein…
Und damit ist schon die erste Hälfte der Handlung wiedergegeben. Acht Häftlinge aus dem britischem Regierungsbereich wurden ins heutige Tasmanien deportiert, um dort Strafarbeiten abzuleisten. In deren Fall Bäume fällen. Die Royal Army muss unter erheblichem Personalmangel gelitten haben, da es nur für einen Aufseher gereicht zu haben scheint. Natürlich nutzen unsere acht krummen Burschen die Gelegenheit und entkleiden den armen Mann. Ach ja, sie fliehen natürlich auch. Wollten sie eigentlich ein Schiff entern und wieder gen Heimat fahren, kreuzen zwei Soldaten ihren Weg mit Musketenfeuer und so flieht das mittlerweile sehr dreckige Fastdutzend ins Landesinnere.
Also, was macht denn den Film aus? Zum einen sind es die schönen Landschaftsaufnahmen, der Dschungel wird sehr eindrucksvoll in Szene gesetzt. Das bedrückende und Hoffnung nehmende Gefühl des Verlorenseins wird sehr gut vermittelt. Unterstützt wird dies durch eine gelungene Musikuntermalung, mal melodisch, mal komplett schräg, trifft sie doch die schlecht gelaunte Grundstimmung. Leider bleibt danach nicht mehr viel, was hier noch angerechnet werden könnte. Zusatzmaterial und Verpackung werden nämlich erst später erwähnt. Inhaltlich war es das. Es finden sich Anspielungen auf psychischen Verfall. Kann leider nicht weitergesponnen werden, der Darsteller wurde gegessen, tut uns leid. Schwelende Konflikte in der Gruppe? Kein Problem, man hat sowieso Hunger. Andere lauernde Gefahren der unerforschten Wildnis außer dem Reisegefährten mit dem knurrenden Magen? Nicht erwähnenswert. Das Kannibalismusproblem innerhalb der Gruppe? Wird auch viel zu wenig thematisiert. Es wird halt gegessen und entwickelt sich zu einer Art Selbstläufer. Erst ganz zum Schluss wird ein wenig die Ambivalenz des ganzen Unterfangens etwas beleuchtet. Hier wird so viel Zeit, so viel Potenzial und vor allem Talent verschwendet. Man hätte hier viel mehr daraus machen können, wenn Herr Heide nicht nur darauf beschränkt gewesen wäre, Herrn Pearce beim Essen zu zeigen.
Im Gegensatz dazu stehen die Äußerlichkeiten. Über das Bild oder den Ton kann man sich nicht beschweren. Australien wird zwar nicht hochglanzportraitiert, sieht aber gewollt düster und damit sehr gut aus. So hält es auch der Ton. Auch wenn es neben Regen, Flüssen und knisternden Lagerfeuern nicht viel zu hören gibt., geschmatzt werden darf auch auf Deutsch. Man redet zwar beim Essen nicht, aber wenn sie es doch tun, wird passend synchronisiert das Diner besprochen. Noch weiter außen ziert ein schöner Pappschuber mit Digipackhülle die Scheibe. In dieser Hülle findet sich ein Booklet mit weiteren Informationen zum Film. Auf der Scheibe selbst befindet sich umfangreiches Zusatzmaterial in Form von Interviews mit verschiedenen Crewmitgliedern (klares Highlight: Das Interview mit dem Mann mit dem Clapperboard), sowie Trailer und einem Making-Of. Nur die 18 auf dem Cover stört mal wieder. Das Fazit von: Beef Supreme
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