Vegane Ernährung? Oder doch lieber ein gutes Stück Fleisch vom Metzger deines Vertrauens? Die französische Komödie Veganer schmecken besser treibt diese endlos erscheinende Diskussion gehörig auf die Spitze...

Inhalt

Vincent (Fabrice Eboué) und seine Frau Sophie (Marina Foïs) stehen kurz vor dem Aus, und das gleich im mehrfachen Sinne. Nicht nur in ihrer Ehe läuft es immer schlechter, sondern auch die gemeinsame Familienmetzgerei bringt kaum noch genug ein. Für ihre besten Freunde, die in ihrer Metzgerei-Kette nur billiges Fleisch aus Massentierhaltung verkaufen, könnte es dagegen nicht besser laufen - was diese auch stets ungeniert zur Schau stellen. Zu allem Unheil sieht sich Vincent schließlich auch noch mit radikalen Veganern konfrontiert, die regelmäßig seinen Laden verwüsten, und sogar seine Tochter Chloé (Lisa Do Couto Texeira) hat dem Fleischgenuss dank ihres neuen Freundes abgeschworen. Als Vincent eines Tages versehentlich einen der Aktivisten mit seinem Auto überfährt, sieht er keinen anderen Ausweg, als die Leiche in seiner Metzgerei verschwinden zu lassen. Doch die neue Ware bringt unerwarteten Erfolg mit sich, als Sophie den verarbeiteten Veganer unwissend zum Verkauf anbietet. Die Kunden sind begeistert von Vincents "iranischem Schweinefleisch", und wollen unbedingt mehr davon...

Die ewige Diskussion zwischen eingefleischten Veganern und Fleischliebhabern ist - nicht erst seit den Möglichkeiten der sozialen Netzwerke - in aller Munde, und neigt immer wieder dazu, recht schnell zu eskalieren. Warum dieses Konfliktpotential also nicht nutzen? Das dachte sich wohl auch der französische Komiker und Filmemacher Fabrice Eboué, und entwickelte aus diesem Stoff seine rabenschwarze Komödie Veganer schmecken besser. Dabei gelingt es Eboué einerseits, trotz aller "political incorrectness" und der brisanten Thematik, absolut keine Stellung zu beziehen, andererseits aber auch, das Ganze nicht zu einem reinen Splatterfest verkommen zu lassen. Stattdessen nutz Veganer schmecken besser den Konflikt zwischen Veganern und Fleischessern für reichlich kreative Gags und überzeichnete Momentaufnahmen, liefert ganz nebenbei ebenso auch gute Argumente für beide Seiten, und zeigt auf recht drastische Weise auf, dass Extremismus am Ende niemandem Vorteile verschafft, sondern eigentlich nur Verlierer hervorbringt. Natürlich verzichtet die Inszenierung - die FSK-Freigabe deutet es bereits an - dabei keineswegs auf wohl dosierte Gewalteinlagen, die sogar durchaus explizit ausfallen. Allerdings werden diese niemals zu reinem Selbstzweck, sondern sehr gezielt und in Maßen eingesetzt, während das stetige Augenzwinkern sowie die humorvolle Darstellung sogar in diesen Momenten stets ein Lächeln beim Zuschauer hervorzuzaubern wissen. Einfach großartig ist im Verlauf der Geschichte die unglaublich ehrliche Harmonie zwischen Fabrice Eboué und Marina Foïs, die dank ihrer hervorragenden Chemie nicht nur innerhalb ihrer jeweiligen Rollen, sondern auch gemeinsam, stets absolut glaubwürdig wirken. Zudem ist es ein leichtes, mit den beiden zu sympathisieren, denn auch wenn ihre Veranlagung ein wenig psychopathisch erscheinen mag, so sind sie innerhalb des Geschehens am Ende doch irgendwie noch die normalsten Personen in einem Kreis von Irren. Ein wenig schade ist es da, dass Veganer schmecken besser kein nennenswertes Ende zu bieten hat, sondern das Geschehen in einem recht plötzlichen und übereilten Finale einfach auslaufen lässt. Irgendwie ist auch das allerdings passend, denn die Diskussion, ob man nun Fleisch essen sollte oder nicht, ist ja ebenfalls eine unendliche Geschichte...

Bildergalerie von Veganer schmecken besser (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Während das Bild in Nahaufnahmen eine sehr gute Schärfe offenbart, schleichen sich in der Totalen gelegentlich leichte Unschärfen sowie weichere Aufnahmen mit ein. Farben wirken durchwegs natürlich, der Kontrastumfang ist sehr gut. Die Tonspur präsentiert sich sehr ausgewogen und gut abgestimmt. Während die Sprachausgabe stets klar und deutlich ausfällt, sorgt vor allem der markante Soundtrack für Dynamik sowie den Einsatz des Subwoofers. 

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