Warhammer 40,000: Mechanicus

Warhammer 40,000: Mechanicus

Publisher: Kasedo Games
Entwicklerstudio: Bulwark Studios
Genre: Strategie
Sub-Genre: Rundenstrategie
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 17.07.2020
USK 12

Warhammer 40,000: Mechanicus   21.07.2020 von Wolf

Mit Warhammer 40,000: Mechanicus gelangt ein Ableger der überaus bekannten und erfolgreichen Warhammer 40,000-Spieleserie auf die Nintendo Switch. Es wird damit geworben, eine der fortschrittlichsten Armeen des Imperiums der Menschen steuern zu dürfen, deren Schicksal in mehr als 50 in Handarbeit erstellten Missionen gelenkt werden könne. Klingt gut, oder?

 

Der Einstieg

 

Warhammer 40,000: Mechanicus beginnt mit einem unangenehm unnötig düsteren Einspieler über einen fliegenden Totenschädel, der den Adeptus Mechanicus auch im Tod noch weiter dient und über die Schwäche des Fleisches und die Überlegenheit der Maschinen philosophiert. Aus irgendeinem Grund soll hier anscheinend eine sehr düstere Grundstimmung erzeugt werden, auf die im weiteren Verlauf des Spiels allerdings kaum bis gar kein Bezug genommen wird. Nach der Auswahl des Schwierigkeitsgrads, die positiv erwähnenswert sehr granular erfolgen kann, beginnt gleich das Tutorial mit besagtem fliegenden Totenschädel als Instrukteur. 

 

Die Adeptus Mechanicus, ein Teil des Imperiums der Menschen, der Maschinen verehrt und sich deswegen allerhand entsprechende Körpermodifikationen gönnt, durchschippert die Galaxie nach interessanten Planeten, die Wissen über uralte Technologien vermitteln könnten. Dabei trifft das Schiff einer Gruppe auf einen Planeten, auf dem eine uralte Rasse von Maschinenwesen ihre Gräber für eine Wiedererweckung in ferner Zukunft (wenn alle Sterne verglüht sind) errichtet haben. Selbstverständlich setzt die Ankunft der Adeptus Mechanicus die Wiedererweckung der uralten Rasse in Gang. 

 

Das Spiel


Warhammer 40,000: Mechanicus setzt auf einen cleveren globalen Mechanismus in dem über einen Wiederbelebungszähler die vollständige Wiedererweckung der Necron dem Spieler ständig im Nacken sitzt und der dazu animiert, Missionen mit "sinnvollen" Belohnungen bevorzugt anzugehen. Je nachdem, wie viel Zeit sich der Spieler nimmt, um die Gräber zu erkunden, wird er mit mehr oder weniger Gegnern konfrontiert, kann aber auch mehr oder weniger Belohnungen in Form von Upgrades, Waffen etc. erhalten. 

Für jede Mission ab der Tutorialmission kann der Spieler eine bestimmte Anzahl an stärkeren benannten Einheiten, den Tech-Priests, auswählen. Diese können durch einen Fertigkeitenbaum und jede Menge Augmentierungsplätze einen individuellen Einsatzstil annehmen, zum Beispiel auf Nahkampf, Fernkampf oder Heilung fokussiert. Werden diese während einer Mission, die durchaus aus mehreren separaten Kampfeinsätzen bestehen können, zwischen denen keine Heilmöglichkeit besteht, besiegt, so scheiden diese permanent für die Mission aus. Das führt natürlich dazu, dass man vermeiden möchte, diese Einheiten zu verlieren. Weiterhin steht für jede Mission Kanonenfutter in Form von schwächeren namenlosen Einheiten zur Verfügung, die bestimmte Vor- und Nachteile mit sich bringen. 

 

Jede Mission besteht aus einer Übersichtskarte, über die sich der Missionstrupp bewegt. Jede Bewegung und Interaktion mit einem noch nicht besuchten Raum lässt den Wiedererweckungszähler einsteigen. Bei Interaktion mit einem Raum gibt das Spiel dem Spieler immer drei Möglichkeiten vor, aus denen eine ausgewählt werden muss. Beispielsweise wird die Frage gestellt, ob etwas näher untersucht, ignoriert oder gar gleich mitgenommen werden soll. Basierend auf der Auswahl gibt es entweder Belohnungen oder ggf. auch Strafen für den Spieler. Insofern hat jede Entscheidung, den Wiedererweckungszähler im Nacken, Auswirkungen auf die gesamte Kampagne. 

 

Die Kämpfe erfolgen rundenbasiert, so dass jede Einheit einmal pro Runde agieren kann. Verfügbare Aktionen sind "Gehen", "Angreifen" und "Litanei verwenden". Das Gehen erfolgt im Rahmen der Reichweite der jeweiligen Einheit. Durch den Einsatz einer speziellen Ressource "Konzentration" kann die Aktion Gehen allerdings mehrfach verwendet werden. Konzentration kann durch spezielle Fähigkeiten von Einheiten oder durch das Vorbeigehen an speziellen Punkten auf der Karte erhalten werden. Angegriffen werden kann mit allen Waffen, mit denen eine Einheit ausgerüstet ist. Einige Waffen benötigen allerdings Konzentration um verwendet werden zu können. Alle Waffen haben zusätzlich zu ihrer normalen Funktion noch einen Maschinengeist innewohnen, der sich durch die Verwendung der jeweiligen Waffe auflädt und bei voller Ladung einen zusätzlichen Effekt der Waffe hervorruft. Litaneien sind spezielle Gesänge die nur ein einziges Mal pro Mission verwendet werden können und einen mächtigen Vorteil bei Auslösung, wie zusätzlichen Schaden oder Heilung, erzeugen. 

 

Die Technik

 

Grafisch haut Warhammer 40,000: Mechanicus definitiv im Vergleich zu anderen aktuellen Titeln im Genre niemanden vom Hocker. Die düstere Grundstimmung des Spiels sorgt im Gegenteil häufig dafür, dass man den Überblick über das Geschehen auf dem Schlachtfeld verliert, insbesondere dann, wenn freundliche und feindliche Einheiten im Nahkampf verwickelt sind. Gleiches gilt für die Vertonung: Diese kommt sehr monoton und düster daher. Die sprachliche Vertonung besteht aus hauptsächlich unverständlichen Lauten. Ab und zu gibt es ein paar englische Sätze. Die deutsche Übersetzung enthält offensichtliche Rechtschreibfehler. Die Steuerung ist gerade in den Missionen ebenfalls recht träge, was die Übersicht und das Anvisieren von Feinden betrifft. Technisch ist der Titel insofern definitiv nicht auf der Höhe der Zeit.

 

Bildergalerie von Warhammer 40,000: Mechanicus (11 Bilder)



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Das Fazit von: Wolf

Wolf

Warhammer 40,000: Mechanicus entpuppt sich, nachdem die unnötig düstere Grundstimmung durch den Einspieler verdaut und das Tutorial überstanden wurde, als solides Rundenstrategiespiel mit vielen Spezialisierungsmöglichkeiten für die zentralen Einheiten und einem übergeordneten Mechanismus, der das Handeln im Spielverlauf bestimmt. Leider hat der Titel aber auch technische Schwächen, die durchaus vermeidbar gewesen wären. Insgesamt kann Warhammer 40,000: Mechanicus allen Rundenstrategen empfohlen werden, die viel Wert auf Einstellmöglichkeiten für das Spielerlebnis legen. Rollenspieler mit einem Bezug zu Warhammer 40,000 sollten aufgrund der recht dünnen Handlung lieber zu anderen Titeln der Serie greifen. 


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positiv negativ
  • Authentischer Warhammer 40,000-Titel
  • Viele Einstellmöglichkeiten für den Schwierigkeitsgrad
  • Motivierendes Anpassungssystem für Einheiten
  • Motivierender übergreifender Wiederbelebungszähler
  • Technisch nicht auf der Höhe
  • Unnötig düstere Präsentation mit Auswirkungen auf die Übersicht
  • Dünne Handlung





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