Wellington Paranormal - Staffel 1-3
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BEWERTUNG |
09.05.2022 von MarSDie neuseeländische Comedy-Horrorserie Wellington Paranormal ist eine im Mockumentary-Stil gedrehte Spin-Off Serie zur Horrorkomödie 5 Zimmer Küche Sarg, in der die Polizei mit allerlei paranormalen Phänomenen konfrontiert wird. Leonine veröffentlicht nun die ersten drei Staffeln in einer Komplettbox...
Inhalt
Die Officers Kyle Minogue (Mike Minogue - "ich heiße Kyle, das "e" wird nicht gesprochen!") und O´Leary (Karen O´Leary) sind ein eingespieltes Team, das auf den Straßen Wellingtons für Recht und Ordnung sorgt. Oder zumindest sollten sie das. Als Top-Polizisten - oder auch einfach nur, weil niemand sonst Lust darauf hatte - ernennt ihr Vorgesetzter Sergeant Ruawai Maaka (Maaka Pohatu) die beiden nach einem mysteriösen nächtlichen Vorfall kurzerhand zu freiwilligen Mitgliedern einer geheimen Sondereinheit, denn der von paranormalen Aktivitäten besessene Dienststellenleiter wittert schon lange die Anwesenheit übersinnlicher Wesen in seiner Stadt. Und weil die Officers Minogue und O´Leary gute Polizisten sind, und ihre Aufgaben stets pflichtbewusst erfüllen (wollen), dürfen sie sich fortan mit allerlei seltsamen Ereignissen befassen, stets begleitet von einem furchtlosen Kamerateam - und stets unterstützt von Sergeant Maaka, der endlich seine paranormale Ader ausleben darf...
Wenn Inkompetenz, Dummheit und Naivität auf Übernatürliches treffen...
Wellington Paranormal präsentiert in Episoden zu je etwa 20 Minuten das wohl unfähigste Team des gesamten Polizeiapparats auf der Jagd nach dem Übersinnlichen, und damit das herrlich spaßige Gegenstück zu Fox Mulder und Dana Scully. Akte X meets Scripted Reality, Unsinn trifft auf fiktive Dokumentation. Abgesehen von einigen Running Gags und der anhaltend - und zunehmend - schrägen Dynamik innerhalb des Teams der "Paranormalen Einheit" liefert Wellington Paranormal abwechslungsreiche, einfallsreiche und (abgesehen von einer Konfrontation mit Aliens) in sich abgeschlossene Geschichten, die sich stets irgendwo zwischen bizarr, absurd und völlig skurril bewegen. Natürlich sind diese, wie üblich bei einer Aneinanderreihung von unabhängigen Episoden, nicht immer auf gleich hohem Niveau, und sind mal mehr, mal weniger witzig und/oder spannend, wissen aber allesamt ohne Ausnahme durch ihre sympathischen, dümmlichen Figuren und die ganz offensichtliche Freude am Quatsch zu unterhalten. Dies ist unter anderem den perfekt besetzten Charakteren zu verdanken, die den herrlich trockenen Humor - teilweise an den unmöglichsten Stellen eingesetzt - großartig transportieren, während selbst den gruseligsten, ja sogar den blutigen Momenten, stets ein ironisches Augenzwinkern untergemischt wird. Selbstverständlich dürfen hier unzählige Hommagen und Querverweise auf das Horrorgenre ebenso wenig fehlen, wie der ein oder andere Gastauftritt, wodurch alleine die Suche nach eben diesen versteckten Gags für einen hohen Wiederschauwert sorgt. Überhaupt macht sich Wellington Paranormal einen großen Spaß daraus, beinahe ohne Unterlass selbst in den Hintergründen unterhaltsame beziehungsweise spaßige Details zu präsentieren, wodurch es eigentlich immer etwas für den Zuschauer zu entdecken gibt - ganz im Gegensatz zu den nicht sonderlich hellen Beamten, denen ständig irgendetwas entgeht, und die das Chaos einfach magisch anziehen. Großartig ist zudem der ähnlich bereits in Akte X verwendete "Final-Gag", der stets zeigt, dass jeder einzelne Fall am Ende entweder ungelöst wegignoriert, oder nur vermeintlich gelöst wird. Leider ist der ganze Spaß bereits nach insgesamt 18 Episoden sowie einem zusätzlichen Weihnachts-Special in der zweiten Staffel bereits wieder vorbei, denn nicht nur die Folgen selbst sind mit etwa 20 Minuten recht kurz, sondern auch die gerade einmal sechs Episoden umfassenden Staffeln.
Details der Blu-ray
Durch den Mockumentary-Stil der Produktion zeigt sich das Bild der Blu-ray immer wieder etwas schwankend. Während die Aufnahmen grundsätzlich sehr scharf, detailliert und kontraststark wirken, bringen wackelnde Handkameras, Fokussierungsunschärfen und künstlich erzeugte Aufnahmefehler absichtlich Unruhe ins ansonsten saubere und klare Bild. Die Farbgestaltung ist grundsätzlich natürlich, und weicht nur durch eingesetzte Stilmittel ab. Insgesamt nicht immer perfekt, aber gerade deshalb sehr stimmig und ansprechend. Die Tonspur ist ebenfalls an den Mockumentary-Stil angepasst und legt den Fokus vor allem auf eine klare und verständliche Dialogwiedergabe im vorderen Boxenbereich, während Effekte und Umgebungsgeräusche ebenfalls einfach "aufgenommen" wirken. Ein stimmiges Gesamtpaket, das sich stilsicher am Stil der Inszenierung orientiert.
Episodenguide
Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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