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White Knight Chronicles 2

Publisher: Sony
Entwicklerstudio: Level 5
Genre: Rollenspiel
Sub-Genre: Anime-Rollenspiel
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 10.06.2011
USK 12

White Knight Chronicles 2   20.07.2011 von Maninger

Vor etwa einem Jahr versuchte Level 5 mit seinem Rollenspiel „White Knight Chronicles“ und dem darin enthaltenem, kostenlosen Onlinemodus, mal wieder auf sich aufmerksam zu machen. Leider brauchte die deutsche Vertonung des Spiels ganze zwei Jahre, sodass der Vorgänger schon am Erscheinungstermin leicht altbacken wirkte. Mit dem Nachfolger wollen die Entwickler nun alte Stärken mit neuen Ideen kombinieren und damit endgültig die Herzen aller Rollenspielfreunde gewinnen. Ob dies gelingt, lest Ihr hier.

 

Die Geschichte wird genau an dem Punkt weitergeführt, an dem wir zwar im Erstling den Endgegner besiegt haben, ihn aber nicht endgültig töteten. Deshalb breitet sich der Krieg um das Königreich Balondor immer weiter aus. Nur eine vereinte Kriegsmacht könnte die anrückende Bedrohung noch aufhalten. Wie wir jedoch noch aus dem Vorgänger wissen, wurden alle 3 Herrscher der vereinten Völker durch die Magi-Armee getötet. Jetzt muss schnell gehandelt werden, denn ein gezielter Gegenschlag ist durch die Führungslosigkeit der Armeen nicht möglich. Neue Könige braucht das Land und wer könnte besser dafür sorgen als ein Bauernjunge, der die Macht eines gigantisch großen Ritters besitzt. Natürlich spreche ich hier von Leonard, welcher schon Hauptprotagonist des Vorgängers war. Zusammen mit seinen Freunden und unserem selbst erstellten Charakter - welcher immer noch wie ein Schluck Wasser in der Kurve  regungslos und stumm in der Gegend dahinvegetiert - erhalten wir nach wenigen Spielstunden den Auftrag, mit der Macht eines Buches, in die Zeit zurückzureisen, um den Lauf der Geschichte zu ändern.

 

Bevor ich auf das Problem der Story eingehe, möchte ich gleich mal etwas loben. Da sich der zweite Teil hauptsächlich auf Spieler konzentriert, die den ersten Teil gespielt haben, wird auf der Disk der komplette Vorgänger mitgeliefert. Das heißt, Ihr könnt euch nicht nur einmal in ein über 40 Stunden langes Abenteuer fuchsen, sondern das gleich zweimal.

 

Bei White Knight Chronicles II wird Backtracking im ganz großen Stil betrieben. Bis auf drei neue Gebiete bereist Ihr nämlich dieselben Areale wie aus dem Erstling, nur in umgekehrter Reihenfolge und durch die Storyentscheidung mit den Zeitreisen erlebt Ihr als Hauptgeschichte sogar zum Großteil die Handlung des ersten Teils noch einmal. Der einzige Unterschied ist, dass die Personen, welche wir schon im Vorgänger nicht beschützen konnten, nun anders sterben als zuvor und wir als Dank dafür eine Rune bekommen, welche wir sammeln müssen. Alles in allem wirkt die Geschichte doch sehr aufgesetzt und kann einen nicht wirklich an die Konsole fesseln.

 

Wenn auch leider die Story etwas an seinem Glanz verloren hat, kann das Kampfsystem jedoch wieder überzeugen. Sehr schnell fällt einem zwar auf, dass nur sporadisch Änderungen vorhanden sind, aber so war doch schon bei White Knight Chronicles das Kampfsystem ausgezeichnet durchdacht und lies einem eine Menge Freiheit im Kampf. Der Hauptkniff des Kampfsystems liegt dabei bei den drei unterschiedlichen Waffenangriffen. Jeder Gegner hat entweder eine Schwäche gegen Schnitte, Hiebe oder aber Stiche. Nur wenn man diese Schwachstellen geschickt ausnutzt, was leider den eigenen KI Mitstreiter Eurer Dreiergruppe zu kompliziert ist, können schwierige Kämpfe innerhalb von Sekunden gewonnen werden. Um auf alles vorbereitet zu sein, gilt es deshalb auch immer seine Attacken in die dafür vorgesehenen Slots zu installieren. Leider wurden unzählige neue Attacken dem Spiel hinzugefügt, aber keine neuen Installationsplätze, welche schon für Teil 1 und dessen Attacken zu knapp bemessen war. Auch andere kleinere Fehler des Vorgängers wurden einfach übernommen: Wie zum Beispiel die Kristalle, welche die Lebensenergie von Monstern anzeigen, anstelle von einem Lebensbalken mit Zahlenwert. So ist es unmöglich abzuschätzen, wie viele Schläge ein Kontrahent noch aushält, bevor er das Zeitliche segnet. Auch die übergroßen Gegner in den frei begehbaren Arealen wurden übernommen. Das Hauptproblem bei diesen Monstern war und ist, dass sie keine wirkliche Bedrohung darstellen aber sie dafür viel zu viele Schläge einstecken. Dies sind aber nur kleinere Makel, über die man auch gut und gerne hinwegsehen kann.

 

Die meisten Veränderungen zu White Knight Chronicles belaufen sich hauptsächlich auf den Quest- und Onlinemodus. Die Sidequests, welche wir unterwegs von Bürgern oder von unserer Gilde erhalten, wurden deutlich abwechslungsreicher gestaltet. So dürfen wir uns zusätzlich zu den unterschiedlichen Jagdmissionen nun auch in Botengängen oder aber auch Kopfgeldaufträgen beweisen. Außerdem dürfen nun auch die KI gesteuerten Gefährten uns bei unseren Aufgaben unterstützen. Das hat vor allem Vorteile für Spieler, die keine Internetanbindung besitzen aber dennoch die Aufgaben erledigen wollen. Mit einer Onlineanbindung ist es nun möglich, mit bis zu fünf weiteren menschlichen Mitspielern sich um die größten und gefährlichsten Monster des ganzen Spiels zu messen. Sollte eine Party nicht ganz auf sechs Leute kommen, ist es zusätzlich möglich, bis zu zwei KI-Mitspieler zu übernehmen. Da der Onlinemodus auch noch kostenlos ist, gibt es eigentlich kaum etwas zu meckern. Einzig und allein die noch sehr wenig besuchten Server sind ein kleiner Dämpfer.

 

Die technische Seite ist gut, aber leider wie schon beim Vorgänger nicht überragend. Zwar wurde an den Texturen und Umgebungen deutlich gefeilt, um die ganze Optik harmonischer wirken zu lassen, jedoch kommt es immer noch zu gravierenden Popups und Bildrateneinbrüchen. Der Sound unterstützt das Spiel sehr gut und passt sich immer an die gegebene Stimmung an. Mit insgesamt 40 Stunden Spielzeit und zusätzlich dem kompletten ersten Teil der Serie auf der Disk sollte man sich bewusst sein das man viel Zeit investieren muss, wenn man beide Abspanne sehen möchte.


Das Fazit von: Maninger

Maninger

White Knight Chronicles II hat mich genauso wie Teil 1 nicht umgehauen, aber hat mich gut unterhalten. Leider wurde mir persönlich nicht konsequent genug an den Fehlern des Erstlings gearbeitet und deshalb wirkt das gesamte Spiel eher wie ein gewaltiges Add-on als ein eigenes Spiel. Das heißt aber zwangsläufig nichts Schlechtes. Vor allem begeisterte Fans des Vorgängers wissen genau, worauf sie sich einlassen. Nämlich auf ein Rollenspiel mit einem großartigen Kampfsystem, süßer Geschichte und mit einer kostenlosen Onlinefunktion. Da sieht man doch gerne über den einen oder anderen Fehler hinweg. Wer also Zeit hat oder aber auch ein begeisterter Rollenspieler ist der sollte sich White Knight Chronicles II nicht entgehen lassen.


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positiv negativ
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  • Kostenloser Onlinemodus
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