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White Knight Chronicles
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BEWERTUNG |
22.02.2011 von ManingerWie lange dauert es wohl, ein Spiel von der japanischen Originalfassung nach Deutschland zu portieren? Mit einem Jahr haben sich die Entwickler von White Knight Chronicles sehr viel Zeit gelassen. Ob sich das warten gelohnt habt? Lest weiter...
Ja, ich weiß. Klischeehafter könnte die Geschichte wohl kaum sein. Ein Jüngling, der an seinen Aufgaben wächst, stärker wird und irgendwann die entführte Prinzessin vor dem komplett in schwarz gekleideten Ritter rettet. Außerdem noch ein paar niedliche Hasenmenschen in die Städte platzieren und schon hat man ein Rollenspiel, das man schon an die fünf Mal in ähnlicher Weise durchgespielt hat. Aber obwohl die Geschichte auf denn ersten Blick nichts Neues zu bieten hat und manche der Charaktere komplett austauschbar wirken, merkt man sofort, dass vor allem in den Details viel Einfallsreichtum, Witz und Originalität steckt. Auch die Charaktere, wie der etwas mürrische aber immer besonnenen Eldore, welcher unsere Gruppe begleitet oder der schwarze Ritter wissen von Anfang an zu überzeugen und geben bis zuletzt Rätsel auf.
Irgendwie fehl am Platz:
Natürlich verbringt man die Hauptzeit des Spiels mit dem Bekämpfen von unterschiedlichsten Monstern. Ob Ihr Euch aber einem Kampf stellt, bleibt immer Euch selber überlassen. Von Eurer sechsköpfigen Gruppe seid Ihr immer in einer Gruppe zu dritt unterwegs. Da Gegner zu jederzeit auf dem Kampffeld sichtbar sind, könnt Ihr entweder an ihnen vorbeilaufen oder Euch der Konfrontation stellen. Die Kämpfe laufen dabei in Echtzeit ab. Um eine Aktion auszuführen seht Ihr einen kreisförmigen Ladebalken. Sobald dieser sich komplett aufgeladen hat, könnt Ihr Eure Aktion ausführen. Stärkere Aktionen können dabei Aktionschips oder Manapunkte (MP) verbrauchen. Aktionschips laden sich langsam auf, wenn man Schaden bei Monstern erzeugt oder Treffer einsteckt. Die Kämpfe gegen kleinere Gegner wie Echsen, Bienen, Skorpione oder Wölfe benötigen selten eine besondere Taktik. Bei größeren Gegnern jedoch ist es ratsam, sich die verschiedenen Trefferzonen und elementare Schwächen genauer anzusehen. Verschiedene Trefferzonen, wie zum Beispiel der Kopf mancher Monster, können nur getroffen werden, wenn man sie mit Magie attackiert oder aber das Monster aus dem Gleichgewicht bringt. Treffer an diesen Stellen erzeugen meist einen deutlich höheren Schaden.
Sollte man jedoch einmal trotz intensiven Trainings an seine Grenzen bei einem Monster stoßen, bleibt einem immer noch die Verwandlung in den White Knight. Diese gewaltige Ritterrüstung, auf die Leonard sehr schnell nach Spielbeginn Zugriff bekommt, verschafft ihm einen gewaltigen Stärkezuwachs. Durch ihre Größe ist es ihr nicht nur möglich, alle Trefferzonen des Gegners direkt anzuvisieren, sondern durch verschiedene Ausrüstungsmöglichkeiten kann sie auch die Statuswerte der anderen Charaktere erhöhen. Leider sind aber, vor allem durch die einfache Verwandlung in den White Knight, welche nur ein paar Aktionschips benötigt, die Kämpfe meist sehr anspruchslos. Nur selten werden Gefechte wirklich anspruchsvoll oder fordernd.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt des Spiels sind die Quests, die man bestreiten kann. Für jedes Gebiet gibt es unzählige Aufgaben zu erledigen, die man alleine oder online mit einer Gruppe bis zu vier Leuten erledigen kann. Leider bleibt die Motivation bei diesen Aufgaben sehr schnell auf der Strecke, wenn man sie alleine angehen möchte. Die Aufgaben sind so gut wie immer gleich aufgebaut und ohne die helfende Unterstützung seiner zwei Kameraden sind viele schlicht und einfach nicht lösbar. Sollte man aber die Möglichkeit besitzen, sich mit seinen Freunden online zusammenzuschließen und die Missionen in 4er Gruppen anzugehen, sieht das gleich deutlich anders aus. Durch einen Sprachchat oder auch dem Voicechat bleibt man in Kontakt, teilt sich Aufgaben auf und bekämpft zusammen gigantische Endgegner. Wenn man online gerade nicht auf Monsterjagd geht, gibt es zusätzlich einen kleinen Städtebau-Modus. Wer schon mal Dark Cloud gespielt hat, weiß sofort, wovon ich spreche. Ihr erbaut Euch selber eine kleine Stadt, versucht Bewohner zum Einzug zu überreden, verschönert die Stadt und könnt sogar online Freunde einladen, Eure Stadt zu begutachten. Dieses kleine Gimmick ist sehr motivierend und macht immer wieder Spaß.
Bei der Technik des Spiels bin ich dagegen etwas gespaltener Meinung. Die Grafik etwa kann in den Cutscenes vollkommen überzeugen und bietet oftmals eine fabelhafte Weitsicht in den Levels. Doch im Spiel sind die Texturen matschig, und es kommt nicht selten vor, dass Objekte oder Gegner einfach im Bild auftauchen. Dagegen steht der fabelhafte Soundtrack, der immer für die richtige Stimmung sorgt und das ganze Geschehen elegant untermalt. Sehen lassen darf sich das Spiel auch mit einer Spielzeit von 30-40 Stunden, die aber nur die Hauptgeschichte umfasst und noch etliche Nebenquests auch nach dem Durchspielen für Euch bereithält. Das Fazit von: Maninger
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