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Whitechapel 2
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BEWERTUNG |
04.08.2015 von MarSFür Quereinsteiger ist es immer gut, wenn Serienstaffeln jeweils abgeschlossene Handlungen umfassen. Ähnlich verhält es sich auch bei der BBC-Miniserie Whitechapel, deren zweite Staffel sich unser Redakteur MarS ohne Vorkenntnisse aus der ersten Staffel angesehen hat ...
Die Leiche eines älteren Mannes wird schwer verstümmelt aus der Themse geborgen. Detective Inspector Joseph Chandler und sein Team stoßen gemeinsam mit einem Experten für historische Verbrechen auf erste Hinweise, die auf einen Nachahmungstäter der in den 60er Jahren gefürchteten Kray Brüder deuten. Doch die Wahrheit ist viel unangenehmer als zunächst erwartet und die Ermittlungen bringen Chandler und seine Kollegen in Lebensgefahr ...
Können sie die wahren Täter überführen? Oder steckt noch viel mehr hinter den sich häufenden Morden als dass, was auf den ersten Blick ersichtlich ist?
Whitechapel 2 funktioniert tatsächlich auch ohne die erste Staffel der Krimi-Miniserie zu kennen, obwohl die Ereignisse offensichtlich direkt an die Vorangegangenen anschließen. Die Geschichte ist interessant und kann den Zuschauer immer wieder mit unerwarteten Twists überraschen, insgesamt schafft es die Serie allerdings nie, einen wirklich zu fesseln. Dies liegt zum einen an der sehr dialoglastigen Inszenierung, die nur wenige Höhepunkte zu bieten hat, zum anderen am mangelhaften Spannungsbogen. Die Ermittlungen sind glaubwürdig und bieten interessante Einblicke in die Polizeiarbeit, laufen aber über die drei Serienfolgen einfach so ab, ohne große Highlights zu bieten. Die diversen Twists und ein paar wenige, vereinzelten und äußerst klein gehaltene Actionmomente können hier auch keine Abhilfe schaffen. Auch die Charaktertiefe der beteiligten Personen lässt zu wünschen übrig. Hier werden Hintergründe und Beweggründe zwar angedeutet, aber nie ausgearbeitet - vielleicht hätte in diesem Punkt die erste Staffel Abhilfe geschaffen.
Im Großen und Ganzen zeigt das Geschehen einen äußerst trägen, kaugummiartigen Ablauf, was sich merklich auf die Aufmerksamkeit des Zuschauers auswirkt. Lediglich im Finale zieht das Tempo extrem an, was allerdings nicht nur zu spät ist, sondern sich sogar im Vergleich zur restlichen Staffel wie ein Fremdkörper anfühlt. Die Schauspieler machen allesamt einen sauberen Job und füllen ihre Rollen sehr gut aus, dies gilt vor allem für die "Bösen" in der Serie - eine echte Bindung oder emotionale Identifizierung findet aber zu keiner Zeit statt, dazu bleiben die Charaktere einfach zu blass.
Eine Folgenübersicht bleibt an dieser Stelle aus, da die Mini-Serie lediglich in drei nicht näher betitelte Folgen aufgeteilt wurde - die komplette Staffel 2 trägt den Zusatz "Das Syndikat der Gebrüder Kray".
Das Bild der DVD ist durchwachsen. Stetiges, teils starkes Filmkorn und nicht immer optimaler Kontrast trüben den Gesamteindruck des ansonsten relativ scharfen Bildes. Fehlende Details und diverse weichere Momente sind der DVD geschuldet. Optische Stilmittel, vor allem in Szenenwechseln, die der Serie einen alten Look bescheren sollen, erscheinen im Gesamteindruck eher störend. Der Ton ist dank der Dialoglastigkeit der Serie in Zusammenhang mit der 2.0 Tonspur fast ausschließlich frontlastig. Nur selten verirren sich Effekte oder Teile des Soundtracks auf die äußeren vorderen Boxen. Das Fazit von: MarS
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