Kirk (Jay Baruchel) ist ein totaler Vorzeige-Nerd: Er ist schüchtern, dürr, unkoordiniert und hat mit Frauen nicht allzu viel am Hut. Die einzigen Freunde die er hat sind seine Arbeitskollegen am Flughafen. Diese "helfen" ihm auch immer wieder mit gutgemeinten Ratschlägen aus seinem psychischen Tief. Doch als eines Tages die hinreißende Molly (Alice Eve) ihr Handy am Flughafen vergisst, überschlagen sich die Ereignisse: Kirk findet das Telefon und bewahrt es bis zum nächsten Tag auf, um es ihr auf einer Vernissage wiederzugeben. Doch Kirk wird den Eindruck nicht los, dass es mehr ist als Dankbarkeit, was von ihr zurückkommt.
Als er mit seinen Freunden darüber spricht, erklären sie ihm das System: Während Molly auf einer Skala von 1 bis 10 ganz oben steht, verkehrt er nur auf Nummer 5 und ist somit nicht mal in der Nähe, um aus dem Flirt auch eine Beziehung entstehen zu lassen. Doch es geschieht: Kirk und Molly finden zueinander und verbringen schöne Tage zusammen bis es soweit kommt, wie es in einer Liebeskomödie eben kommen muss: durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren (Besuch der Eltern, auftauchen von perfekten Exfreunden und den ständigen Selbstzweifeln Kirks), geht die Beziehung in die Brüche und nun liegt es an seinen Freunden, das Punktesystem aus den Angeln zu heben und zu beweisen, dass eine 5 und eine 10 doch glücklich zu vereinen sind.
Filme leben von ihren Schauspielern und Celluloid-Gott sei Dank, hat der Castingchef seinen Job gut gemacht. Jay Baruchel ist als Nerd natürlich nicht zum ersten Mal eine Traumbesetzung, und auch seine Freunde sind super gewählt. Man wird aber das Gefühl nicht los das versucht wird, hier die Filme des Judd Apatow zu kopieren, denn die Figuren wirken wie jüngere Fassungen von Seth Rogen und Jonah Hill. Ob man das als Vor- oder Nachteil sieht, bleibt wohl Geschmackssache. Jedenfalls haben eben diese Gesellen sehr dazu beigetragen, den Film über das Mittelmaß zu heben. Auch der Rest vom Cast weiß zu überzeugen, sei es der behämmerte große Bruder von Kirk, seine zickige Ex-Freundin oder deren neuer Macker. Alle haben etwas "Herz" bekommen, und man empfindet keine Abneigung gegen die verschiedenen Charaktere. Warum man allerdings Alice Eve als ultraheiße Super-Traumfrau besetzt hat, weiß ich persönlich nicht. Sie spielt sehr gut und ein Hingucker ist sie allemal, aber da hätte ich mir schon etwas mehr erwartet.
Nichtsdestotrotz ein Film, den man sich auch zusammen mit seiner Freundin anschauen kann, denn die Liebesgeschichte kommt natürlich nicht zu kurz und – man kann es jetzt schon verraten –genretypisch in einem Happy End. Die technische Seite weiß ebenso zu erfreuen. Das Bild wirkt zu jederzeit klar und detailreich, Kratzer oder gar Verschmutzungen sind nicht existent. Es kommt zwar nicht an die großen Blockbuster ran, aber kann sich ohne Mühe die Note 7 auf einer Skala von 1 bis 10 sichern. Paramount-typisch ist der Ton das größte Schmankerl auf der blauen Scheibe. Dieser liegt im O-Ton im Audio Master vor und hat guten Bass und klare Verständlichkeit aller Dialoge im Film. Auch wird das Surround-Konzept gut genutzt, wenngleich der Ton natürlich nicht sehr actionlastig, sondern eher centerbezogen ist. Aber auch die deutsche Tonspur lässt nichts zu wünschen übrig, auch wenn sie etwas leiser abgemischt ist. Der peppige Soundtrack kommt dafür mit mächtiger Präsenz rüber. Leider sind bei den Extras die Lobhudeleien schon vorbei: Diese liegen zwar alle in HD vor, doch sind sie selten von langer Dauer und noch seltener informativ. Es gibt entfernte Szenen, ein "Blooper Reel" und "Devon´s Dating Show" zu bewundern. Am besten gefällt mir der Audiokommentar des Regisseurs, dem wenigstens einige interessante Sachen aus dem Gesicht fallen. Ein kleines Minus gebe ich auch der Synchro: Diese ist zwar sehr gut gelungen, doch werden, warum auch immer, die krassesten Sprüche ziemlich abgeschwächt und aus einem "Shut the fuck up" wird mal ein harmloses "Halten sie die Klappe" – Unverständlich!
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