1920 London - Der Schrecken kehrt zurück
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BEWERTUNG |
07.12.2020 von Michael RotheEs gibt Filme, da sieht man das Frontbild und ist sofort hin und weg. Er wird gekauft und siehe da, es bestätigt sich, dass das quasi DER eine Film ist, nach dem man immer gesucht und der in der eigenen Sammlung noch gefehlt hat. Hier ging es mir fast so: Das Frontbild sah in der verkleinerten Darstellung pauschal interessant aus – ein ganz großer Fehler…
Inhalt
Shivangi (Meera Chopra) und Veer (Vishal Karwal) sind ein glückliches Paar. So fangen viele Märchen an und sollten so auch enden, aber es kommt ja öfter anders...
Shivangi (Meera Chopra) und Veer (Vishal Karwal) sind ein glückliches Paar, bis Veer von einem großzügigen und unbekannten Gönner ein Amulett geschenkt bekommt. Er verändert sich, es geht ihm gesundheitlich sehr schlecht und es sieht aus, als würde er bald sterben. Helfen kann wohl nur Jai Singh Gujjar (Sharman Joshi), der einst abgebügelte und verstoßene Ex von Shivangi…
Leider, leider, leider habe ich mich von dem Cover, das angenehm unheilvoll wirkt und dem potentiell interessanten Titel total täuschen lassen. Was kann man schon mehr wollen als London in den 1920ern und das als Grusel- oder Horrorfilm? Ich hätte evtl. doch minimal recherchieren oder zumindest die Namen der Darsteller und Mitwirkenden lesen sollen. Dieser „Film“ (ich scheue mich fast, dieses Wort zu benutzen) ist eine absolute Heimsuchung der cineastischen Art. Es soll ja Menschen geben, die diese Art mögen. Ein Markt ist ja definitiv da, sonst würden davon nicht so viele auf uns losgelassen, den Reiz dahinter verstehe ich dennoch nicht.
0/10 kann ich eh nicht geben, daher muss ich an dem Film jetzt irgendetwas Gutes finden und ja, ich kann ohne Probleme zugeben, dass er von den Bildern generell recht gelungen und teilweise sogar richtig schön gefilmt ist. Kameraperspektiven, Umgebungslicht, Kamerafahrten, das ist alles wirklich auf recht hohem Niveau. Passend zur schnulzigen Geschichte glaubte ich auch eine gewisse Dosis Weichzeichner zu erkennen, das ist schon sehr gelungen. Leider hört es damit aber auch schon auf. Die erzählte Geschichte kann man so mögen, wenn man derartig veranlagt ist. Für mich quoll da förmlich der Schmalz aus dem Fernseher, dieses Maß war einfach nicht erträglich.
Erschwerend kommt die Synchronisation hinzu. Stellt Euch bitte vor, dass da eine schnulztriefende Geschichte erzählt wird. Wenn die Sprecher der Darsteller dann aber eine Sachlichkeit von Data und ein Einfühlungsvermögen von Spock aus Enterprise an den Tag legen bei Themen, die im Stile von Domian empathisch hinterfragt gehören, geht da halt auch schon viel „Botschaft“ verloren. Die CGI sind gruslig, also im sachlichen Sinn. Sie sehen billigst eingefügt aus, sind absolut als solche zu erkennen und selbst die durch sie provozierten Schockmomente sind einfach nur lächerlich. Irgendwann schlug der böse Obermotz während des Murmelns einer Zauberformel seinen Kopf mehrfach auf eine Mauer. Ich war dann auch fast so weit, dies ebenso zu tun. Jetzt wurde Shivangi noch losgeschickt, eine Zitrone zu suchen, die er in den Garten geworfen hatte – das war dann auch mein Ausstieg bei Minute 62 von 108 Minuten Laufzeit.
Details zur DVD
Die DVD erschien erst jüngst, daher ist auch gut zu erklären, dass Schärfe, Bilddetails und die Qualität wirklich ziemlich gut sind. Die Sprachausgabe ist extrem deutlich, da wie oben schon erwähnt, alles offenbar sehr sachlich übersetzt wurde. Das klingt auch extrem nach Studio ohne Hintergrundgeräusche. Wenn dann mal Musik erklingt, erscheint mir diese auch gut abgemischt. Diesbezüglich gibt’s nichts zu meckern. Cover & Bilder © Schröder Media Handels GmbH Das Fazit von: Michael Rothe
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