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24 Stunden in seiner Gewalt

Originaltitel: Desperate Hours
Genre: Thriller
Regie: Michael Cimino
Hauptdarsteller: Mickey Rourke • Anthony Hopkins
Laufzeit: DVD (100 Min) • BD (105 Min)
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 16

24 Stunden in seiner Gewalt   27.08.2018 von MarS

Fünf Jahre nachdem Regisseur Michael Cimino mit Mickey Rourke in der Hauptrolle den überzeugenden Thriller Im Jahr des Drachen abgeliefert hatte, arbeiteten die beiden für 24 Stunden in seiner Gewalt noch einmal zusammen. Ob Cimino damit an den Erfolg anknüpfen konnte zeigt uns die Blu-ray Veröffentlichung von Koch Media...

 

Inhalt

 

Der Schwerverbrecher Michael Bosworth (Mickey Rourke) kann dank der Mithilfe seiner Anwältin und heimlichen Geliebten während seiner Gerichtsverhandlung fliehen. Zusammen mit seinen Komplizen nistet er sich auf seiner Flucht bei der Familie Cornell ein, um sich dort zu verstecken und auf die Ankunft seiner Freundin zu warten. Diese hat selbst ihre Probleme, denn gerade erst hat Familienvater Tim (Anthony Hopkins) die Affäre mit seiner Geliebten beendet und versucht, seine Frau Nora (Mimi Rogers) und auch seine beiden Kinder wieder für sich zu gewinnen. Während die Stimmung mit der Zeit immer angespannter wird verschlechtert sich zusehends auch das Verhältnis zwischen den Verbrechern. Unterdessen ist das FBI dem Flüchtigen bereits auf der Spur...

 

Bei 24 Stunden in seiner Gewalt handelt es sich um ein modernisiertes Remake zu An einem Tag wie jeder andere aus dem Jahr 1955, in dem Humphrey Bogart die Rolle innehatte, welche hier von Mickey Rourke verkörpert wird. Beide Filme basieren auf dem Theaterstück und Roman von Joseph Hayes und tragen im Original auch den entsprechenden gleichnamigen Titel Desperate Hours

 

Was als psychologisches Kammerspiel hätte funktionieren können, versucht sich im Fall von 24 Stunden in seiner Gewalt am Rezept "Stil über Inhalt", was leider nur bedingt gelingt. Zwar hat der Film durchaus interessante Ansätze und weiß phasenweise auch Spannung zu erzeugen, jedoch trüben zahlreiche Logikprobleme und unglaubwürdige, nicht nachvollziehbare Handlungen aller Beteiligten auf Dauer extrem den Filmgenuss. So weiß der als hochintelligent beschriebene Geiselnehmer die meiste Zeit gar nicht so recht, was er eigentlich tut, ebenso wenig wie es dem Zuschauer klar wird, wieso man Geiseln nehmen muss um auf jemanden zu warten, und sich damit völlig unnötig in Gefahr begibt. Aus dieser sinnbefreiten Geiselsituation ergeben sich schließlich eher konsequent als überraschend immer mehr Probleme für die Verbrecher, was letztendlich in dem für die damalige Zeit in Thrillern üblichen blutigen Showdown gipfelt. Für Unterhaltung sorgt hier eigentlich nur das Zusammenspiel von Mickey Rourke und Anthony Hopkins, wobei Rourke als eigentlicher Bösewicht hier wesentlich sympathischer erscheint als der zwanghaft heldenhafte Familienvater Hopkins. Die übrigen Figuren stellen sich entweder als zierendes Beiwerk oder als nervige, völlig unglaubwürdige Charaktere dar, wodurch 24 Stunden in seiner Gewalt keinerlei Zugewinn erhält. 

 

Bildergalerie von 24 Stunden in seiner Gewalt (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Nach dem erschreckend körnigen und unscharfen Intro überrascht die Blu-ray durch ein sehr scharfes, angenehm detailliertes Bild mit ausgewogener Kontrastierung und natürlicher Farbpalette. Bis auf ein leichtes Flackern und Rauschen in hellen Bildhintergründen sowie stetigem feinen Filmkorn gibt es am Bild absolut nichts auszusetzen. Etwas schwächer zeigt sich die Tonspur, die keine Dynamik besitzt und sich auf Grund ihrer Stereoabmischung gänzlich auf den vorderen Boxenbereich konzentriert. Die Effekte wirken dadurch ein wenig dumpf, ebenso wie die Sprachausgabe. Einige Dialoge (wie beispielsweise eine Unterhaltung im Auto) werden von einem leichten Nachhall begleitet und klingen blechern. Technisch überzeugt die Blu-ray damit vor allem im Bildbereich, hat akustisch aber deutlich Luft nach oben. 


Das Fazit von: MarS

MarS

24 Stunden in seiner Gewalt beginnt eigentlich vielversprechend, verliert sich im weiteren Verlauf jedoch in seiner absurden, unglaubwürdigen Erzählung, die viel zu wenig auf die beteiligten Charaktere eingeht. Eine Aneinanderreihung von problematischen Ereignissen, die der eigenen Dummheit zuzuschreiben sind, ergeben einfach auf Dauer keinen unterhaltsamen Film. Auf diese Weise wird einem hier schnell langweilig und man ist als Zuschauer froh, keine 24 Stunden in seiner Gewalt zu sein, sondern den Film nach gut 100 Minuten beendet zu haben...


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