Kein Cover vorhanden: upload/articles/cover_oHvBrOdTLGETW6ez4Ebe.jpg

Agricola

Genre: Kennerspiel • Strategie • Workerplacement
Autor: Uwe Rosenberg
Spieleverlag: Lookout Games
Empfohlenes Alter: 12
Spieldauer: Ca. 30 Minuten pro Spieler

Agricola   20.11.2016 von Richie1st

Agricola hat schon zahlreiche Auszeichnungen gewonnen und ist einer der bekanntesten Titel von Uwe Rosenberg. In dem Spiel von 2007 geht es darum einen Hof im Mittelalter möglichst erfolgreich zu bewirtschaften. Wir haben uns das Spiel genauer angesehen…

 

Das Material und die Vorbereitung

 

Wenn man die Schachtel in die Hand nimmt, merkt man sofort, dass hier jede Menge Spielspaß drinstecken muss. Vor dem ersten Aufbau ist man erst einmal ganz schön beschäftigt die Stanzteile heraus zu trennen und das Spielmaterial zu sichten. Es gibt viel Holz, viele Karton-Tableaus und auch noch Stapelweise Karten. Aber keine Angst, wenn man den Aufbau zwei, drei Mal gemacht hat, geht die Vorbereitung in wenigen Minuten von der Hand.

 

Die zentralen Elemente sind der allgemeine Vorrat, der Markt, die Rundenkarten und eine Auswahl an sogenannten Anschaffungen. Außerdem bekommt noch jeder Spieler sein eigenes Tableau, auf dem sich dann der eigene Hof entwickelt. Dazu kommen noch Ställe, Zäune und die eigenen Arbeiter.

 

Das Spiel bietet einen Einsteigermodus, welcher prima geeignet ist das Spielprinzip kennen zu lernen. Wenn man dann mit dem Spiel vertraut ist und sich an die "große Variante" herantraut, kommen noch ein paar weitere Karten auf die Hand der Spieler.

 

Die Anleitung

 

Gut gegliedert und dem Spielverlauf entsprechend ist die Anleitung hervorragend geschrieben und besteht aus sechszehn DIN A4-Seiten. Spieler mit mehr Erfahrung werden vermutlich recht schnell verstehen, um was es geht. Wenigspieler brauchen trotz der gut verständlichen und mit vielen Beispielen versehenen Anleitung etwas mehr Zeit und Geduld, um starten zu können. Allerdings findet man im Internet jede Menge Walkthroughs die den Einstieg erheblich erleichtern.

 

Das Spielziel

 

Erst ganz am Ende werden Siegpunkte gezählt. Grob kann man sagen, je mehr das eigene Spieler-Tableau mit verschiedenen Items gefüllt ist, desto mehr Siegpunkte bekommt man. Natürlich ist das sehr kurz gefasst, aber ein Blick auf den beiliegenden Wertungsblock lässt einen erahnen wie vielseitig die verschiedenen Varianten sind.

 

Der Spielablauf

 

Das Spiel geht über vierzehn Runden. Da es sich um ein klassisches Workerplacement handelt, setzt man in jedem Zug Arbeiter ein. Felder, die dadurch belegt werden, stehen dann erst wieder in der nächsten Runde zur Verfügung. Man startet mit zwei Arbeitern pro Runde und es können noch zwei weitere hinzukommen. Mehr Arbeiter bedeutet natürlich auch mehr Aktionen pro Runde. Aber Vorsicht: je mehr Arbeiter ich habe, desto mehr Essen muss ich in bestimmten Abständen zur Verfügung haben, sonst kassiere ich teure Strafen. Je nach ausgewähltem Feld kann ich Rohstoffe oder Nahrung sammeln, Tiere einsetzen, an meinem Haus bauen, Anschaffungen machen etc. In Kombination mit den "Ausbildungskarten" oder "kleinen Anschaffungen" ergeben sich unzählige Strategien, mit denen man sich zu den meisten Siegpunkten hocharbeiten kann. Den Wohlstand eines Hofs kann man wunderbar auf dem eigenen, individuellen Spielplan sehen. Die eigene Holzhütte kann weitere Zimmer bekommen und zu einem Lehm- oder Steinhaus ausgebaut werden. Auf den eigenen Hoffeldern werden Ställe und Weiden gebaut oder Ackerbau betrieben. Tiere können sich vermehren und regelmäßig kann man eine große Ernte einfahren, wenn man denn frühzeitig ausgesät hat.

 

Eine Runde mit drei Spielern könnte in etwa so aussehen:

  • Spieler 1 setzt auf das Feld "Holz" und nimmt sich das Holz vom ausgewählten Feld.
  • Spieler 2 kann nun dieses Feld in dieser Runde nicht mehr nehmen und setzt seinen Arbeiter auf "Startspieler". In der nächsten Runde kann er dadurch selbst den wertvollen Rohstoff Holz nehmen.
  • Spieler 3 hat nun die Felder "Holz" und "Startspieler" nicht mehr zur Verfügung und entscheidet sich für das Feld "Schilf" und nimmt sich ein entsprechendes Plättchen vom allgemeinen Vorrat.

 

Da am Anfang jeder Spieler mit zwei Arbeitern startet, kann nun Spieler 1 seinen zweiten "Mann" einsetzen. Dieses Vorgehen wiederholt sich bis alle Arbeiter jedes Spielers eingesetzt wurden. Die erste Runde ist vorbei. Jeder Spieler holt seine Arbeiter wieder vom Spielplan und auf bestimmte Felder werden wieder Rohstoffe gelegt. Die Zweite Runde darf nun Spieler 2 beginnen, da er ja in der letzten Runde die Aktion "Startspieler" gewählt hat und bedient sich natürlich mit dem ersten Arbeiter am Feld "Holz". Der Reihe nach setzt wieder jeder Spieler seine Arbeiter ein und führt entsprechende Aktionen aus. Je höher die Spieleranzahl, desto mehr Aktionsfelder stehen natürlich zur Verfügung. Allerdings steigen dann auch die Spielzeit und die Downtime der einzelnen Spieler.

 

Der Langzeitspaß ist garantiert, da durch die Fülle der Aktionen der Reiz groß ist immer neue Strategien zu probieren.

 

Bildergalerie von Agricola (10 Bilder)

Lieferumfang

 

Spielpläne:

  • 5 Hofpläne für die Spieler (mit Aufbewahrungsplänen sowie 1 Beispielplan auf der Rückseite)
  • 3 Spielpläne für die Aktionen (darunter einer mit alternativer Rückseite für das Familienspiel sowie 2 Beispielpläne)
  • 1 Plan für große Anschaffungen (mit Wertungsübersicht auf der Rückseite)

 

360 Karten:

  • 169 gelbe Karten „Ausbildung“ (66 Karten für 1-5 Spieler, 41 Karten für 3-5 Spieler, 62 Karten für 4-5 Spieler)
  • 139 orange Karten „kleine Anschaffung“ (darunter7 Aufwertungen von großen bzw. kleinen Anschaffungen)
  • 10 rote Karten „große Anschaffung“
  • 14 Rundenkarten mit Aktionsmöglichkeiten für die Runden 1 bis 14
  • 16 Aktionskarten mit Aktionsmöglichkeiten, die von der Spielerzahl abhängig sind
  • 5 Bettelkarten
  • 5 Übersichtskarten
  • 2 Deckkarten (1 interaktives Deck, 1 komplexes Deck)
  • Je 5 Personensteine, 4 Ställe und 15 Zäune in den fünf Spielerfarben (blau, grün, rot, natur und lila)
  • 33 runde, braune Holz-Spielsteine
  • 27 runde, ockerfarbene Lehm-Spielsteine
  • 15 runde, weiße Schilf-Spielsteine
  • 18 runde, schwarze Stein-Spielsteine
  • 27 runde, gelbe Getreide-Spielsteine
  • 18 runde, orange Gemüse-Spielsteine
  • 21 weiße Schaf-Spielsteine
  • 18 schwarze Wildschwein-Spielsteine
  • 15 braune Rind-Spielsteine
  • 1 Startspielerstein
  • 24 Holz-/Lehmhüttenplättchen (kurz: Hüttenplättchen)
  • 33 Steinhaus-/Ackerplättchen
  • 36 gelbe NW-Marken mit der Aufschrift „1“ (NW steht für Nährwerte)
  • 9 Multiplikationsmarken (falls man mal Tiere, Waren oder NW in Massen braucht)
  • 3 Anspruchsmarken, auf der Rückseite „Gast“
  • Sowie 1 Schreibblock mit Wertungsvorlagen

Das Fazit von: Richie1st

Richie1st

Agricola ist eines der bekanntesten Spiele vom grandiosen Uwe Rosenberg. Nicht nur wegen der überragenden Grafik von Klemens Franz ist es jetzt schon ein absoluter Klassiker. Obwohl es seit fast schon zehn Jahren auf dem Markt ist, fühlt es sich trotzdem nicht altbacken an. Dass es nicht zum alten Eisen gehört, zeigt der Verlag mit der aktuellen Neuauflage. Im alten Agricola hat es schon viel Spaß gemacht mit dem tollen Material zu spielen und in der Neuauflage ist alles noch einen Ticken liebevoller und hübscher gestaltet. Allein das Material macht so viel Spaß, dass man das Spiel auch gern mal zu einer Solo-Partie aus dem Schrank holt. Agricola gehört definitiv zu meinen TOP 5 Spielen.


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen