Anatomie einer Entführung
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BEWERTUNG |
24.09.2018 von MarSPieter Jan Brugge ist ein niederländischer Filmproduzent, dessen Name immer wieder in Hollywoodproduktionen auftaucht. Für seine Zusammenarbeit mit Michael Mann für den Film Insider wurde er im Jahr 1999 sogar für einen Oscar nominiert. Ganze fünf Jahre später nahm er erstmals, und bislang auch letztmals, auf dem Regiestuhl Platz...
Inhalt
Das Ehepaar Hayes führt nach außen hin ein harmonisches Leben. Doch der Scheint trügt, denn eigentlich steckt die Ehe in einer Krise, nachdem sich der erfolgreiche Geschäftsmann Wayne (Robert Redford) auf eine Affäre mit einer ehemaligen Angestellten eingelassen hatte. Alle Zweifel sind jedoch vergessen, als Wayne eines Tages von dem früheren Arbeitskollegen Arnold Mack (Willam Dafoe) entführt wird. Während Wayne versucht, sich durch geschickte Manipulation aus der Affäre zu ziehen, bangt seine Frau Eileen (Hellen Mirren) zuhause mit den gemeinsamen Kindern um sein Leben...
Anatomie einer Entführung ist ein ungewöhnlich ruhiger Entführungsthriller, der sich völlig auf seine Figuren und eine verstrickte Handlungsführung konzentriert, anstatt die üblichen Actionszenen oder Rasanz zu liefern. Auf diese Weise ist die Inszenierung sehr dialogorientiert und ruhig, weiß aber dank geschickter Erzählung und den hervorragend agierenden Darstellern dennoch zu fesseln. Dabei geht der Film zweigleisig vor und erzählt im Wechsel zum einen von der eigentlichen Entführung, auf der anderen Seite von den Ereignissen um die besorgte Ehefrau und den Ermittlungen des FBI. Geschickt miteinander verwoben erzeugt Anatomie einer Entführung auf diese Weise eine ganz eigene Stimmung, die für jede Menge Spannung und letztendlich eine völlig unerwartete Überraschung im Finale sorgt. Dass sich die Handlung dabei als Mix aus Ehedrama und Thriller präsentiert ist zwar anfangs etwas schwierig nachzuvollziehen beziehungsweise sorgt für ein paar kleinere Stolpersteine im Erzählfluss, fügt sich im Verlauf aber doch zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Völlig unerwartet ist die Tatsache, dass Anatomie einer Entführung völlig aus der Zeit geworfen zu sein scheint, denn sowohl Inszenierung als auch Look des Films lassen eher auf die 90er Jahre schließen, als dass es sich um einen Film aus dem Jahr 2004 handelt.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein ordentliches Bild, das jedoch nur in wenigen Nahaufnahmen mit einer sehr guten Schärfe und ansprechendem Detailgrad glänzt, ansonsten aber eher weich und kontrastarm erscheint. Stetiges Filmkorn, welches teilweise auch stärker ausfällt, sowie auffälliges Bildrauschen in hellen Bildbereichen, trüben ein wenig den Gesamteindruck. Etwas schwach auf der Brust ist die Tonspur, was jedoch auf Grund der hohen Dialogorientierung kaum verwunderlich ist. Nur selten zeigt sich ein klein wenig Dynamik und Räumlichkeit, ansonsten ist der Ton zwar klar verständlich, verbleibt aber ohne nennenswerte Akzente. Für eine Produktion aus dem Jahr 2004 ist die technische Seite der Blu-ray nicht gänzlich überzeugend ausgefallen, unterstreicht damit aber den Retro-Stil des Films. Das Fazit von: MarS
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