Baby Assassins
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BEWERTUNG |
09.10.2023 von Beef SupremeAuftragskiller, seelenlose und eiskalte Mordmaschinen. Völlig empathiebefreit und jederzeit Herr der Lage - sie leben um zu töten. So das klassische Bild, das von gedungenen Assassinen durch Hollywood vermittelt wird. Dass Leute, für die töten so leicht ist, wie atmen, aber auch nur Menschen mit alltäglichen Problemen sind, sieht man selten. Baby Assassins ist einer dieser Filme, der diesen Ansatz wählt. Ob der Spaß macht, erfahrt ihr hier...
Inhalt
Chisato und Mahiro, zwei typische High School Mädels, jung, ein bisschen naiv und unerfahren ...und Auftragskiller. Kurz vor ihrem Abschluss beginnt für die zwei der Ernst des Lebens, sollen sie doch zusammenziehen, sich mit solchen schrecklichen Dingen wie Jobsuche und Miete zahlen befassen. Die zwei mögen gut mit Knarren und Messern umgehen können, doch dieses gesellschaftlich angepasste Leben ist eine echte Herausforderung für die beiden. Gerade die Jobsuche bereitet den beiden Killern echte Schwierigkeiten, gerade die mangelnde soziale Kompetenz steht den beiden im Weg. Ist halt schwer, mit Menschen reden zu müssen, anstatt sie einfach abzuknallen. Und zu allem Überfluss legen die beiden auch noch unbewusst ein hochrangiges Mitglied der Yakuza um. Jetzt müssen die Beiden nicht nur lernen, miteinander und mit Anderen auszukommen, sondern sich auch noch der japanischen Unterwelt erwehren.
Nach einer gelungenen Einstiegssequenz in der ein paar Supermarktmitarbeiter sauber durchchoreographiert abgestochen werden, widmet sich Baby Assassins eine Weile der Charaktereinführung. Gemächlich werden die zwei Protagonisten vorgestellt und es wird klar, dass die beiden nicht viel drauf haben außer Töten. Dies vermittelt der Film mit einer augenzwinkernden Leichtigkeit und viel Humor, die er über die gesamte Laufzeit auch nicht verliert. Baby Assassins stellt gekonnt den Kontrast zwischen goldiger Hilflosigkeit und eiskalter Empathielosigkeit der beiden Charaktere dar. Den beiden Mädchen dabei zuzuschauen, wie sie vor einer Waschmaschine verzweifeln, nachdem sie gerade ohne mit der Wimper zu zucken einen namenlosen Statisten hingerichtet haben, treibt einem durchaus das Schmunzeln ins Gesicht.
Leider merkt man dem Film an, dass hier nicht allzu viel Budget zur Verfügung stand. Die Actionsequenzen sind zwar anständig gemacht und müssen sich nicht vor größeren Produktionen verstecken. Der Film verzichtet zum Glück auf dieses unsägliche Schnittmassaker, um Dynamik vorzugaukeln und hält bei den John-Wick-Gedächtnis-Shootouts voll drauf. Man merkt auch, dass die Darsteller Kampfkunst beherrschen, was sich in der Qualität der Prügeleien niederschlägt. Leider werden Kämpfe nur homöopathisch eingestreut. Ein großer Teil der Laufzeit geht für Charakterentwicklung drauf. Dabei konzentriert sich der Film hauptsächlich auf die zwei jugendlichen Killer und die Yakuza dienen nur als Mittel zum Zweck und halten nur als halbwegs plausibler Grund für das Grande Finale her. Die Handlung wird jedenfalls keine goldene Ananas gewinnen, dafür punktet der Film mit überzeugender schauspielerischer Leistung der beiden Protagonisten und den wenigen, dafür gut gemachten Kämpfen. Was dem Film ebenfalls hoch anzurechnen ist, er verzichtet über weite Strecken auf das typisch asiatische Overacting und den für westliche Geschmäcker meist anstrengend überzogenen Slapstick-Humor. Zwar sind die Charaktere durch die Bank überzeichnet, doch mit einer gewissen Zurückhaltung, sodass es auch für die hiesigen Sehgewohnheiten nicht abschreckend wirkt.
Details zur Blu-ray
Schon früh wird klar, dass diese Produktion nicht in Geld geschwommen ist. Das Bild lässt an Schärfe und Kontrast vermissen, was jedoch zu verschmerzen ist, da sich mehr auf gute Kameraarbeit konzentriert wurde. Auffälliger sind jedoch die dünnen Sounds, gerade die Waffen erinnern stark an Knallerbsen. Generell fehlt dem Film klangliches Volumen. Die Synchronisation hingegen ist überraschend gelungen, was gerade bei asiatischen Produktionen nicht selbstverständlich ist. Die Untertitel hingegen sind nicht ganz so rund geworden, gerade beim Timing herrscht manchmal Asynchronität und auch inhaltlich weicht das Geschriebene hier und da vom Gesprochenen ab. Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH Das Fazit von: Beef Supreme
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