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Bamboo
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BEWERTUNG |
06.09.2024 von 2-PL4Y3R5Die Kemushi Saga beschreibt eine Welt, in der Geister und Menschen miteinander koexistieren. Es gibt verschiedene Spiele auf dem Markt, die es erlauben in diese Welt einzutauchen, alle ursprünglich herausgebracht von Devir Games. Im Jahre 2018 wurde diese Saga mit Silk von Luis Ranedo begründet. Es folgte Bitoku, ein Expertenspiel von Germán P. Millán mit wunderschönem Artwork. Derselbe Autor hat nun Bamboo herausgebracht, das als Kennerspiel wesentlich fluffiger zu spielen ist als sein Vorgänger. Hier lest ihr unsere Meinung zum neuesten Teil der Saga.
Das Material und die Vorbereitung
Der Phasenmarker wird auf das erste Feld der Phasenleiste oben links – dem Frühling – gestellt. Die vier Plättchen „Gaben des Waldes“ (pinke Rückseite) werden rechts neben dieser Leiste als verdeckter Stapel bereitgelegt. Die folgenden vier Felder markieren die vier Spielrunden. Jeder Spieler legt jeweils eines seiner Räucherstäbchen auf jedes Feld. Zu Beginn einer jeden Runde, im Frühling, gibt es ein Räucherstäbchen dazu, sodass man in jeder Runde mehr Aktionen ausführen und mehr Möglichkeiten hat auf die vier Yokai zu bieten. Als allgemeiner Vorrat werden die Münzen bereitgelegt.
Dann werden zusätzliche Bambussteine gedraftet, sodass alle Spieler insgesamt sechs Bambussteine auf dem Tableau haben, also zwei zusätzlich zu den Starter Bambussteinen. Dazu werden die Bambussteine ohne Symbol unten gemischt und zweimal so viele Steine wie Spieler an der Partie teilnehmen ausgelegt; im Spiel zu zweit also vier. Nun suchen sich die Spieler abwechselnd immer einen Stein aus und legen ihn in die farblich passende Reihe des eigenen Spielertableaus.
Bambussteine werden auch auf den Spielplan platziert, und zwar links unten. Hierzu werden alle Bambussteine mit einem Rauten-Symbol unten verwendet. Es werden jeweils drei Bambussteine in jede der vier Spalten gelegt, und zwar in komplett zufälliger Anordnung. Im Spielverlauf werden die Bambussteine auf dem Spielertableau, mit denen Aktionen ausgeführt werden, durch Bambussteine des Spielplans ersetzt, sodass die zur Verfügung stehenden Aktionen auf dem eigenen Spielertableau ständig wechseln.
Das Spielziel
Ziel in Bamboo ist das Sammeln von Zufriedenheitspunkten; Das sind die Siegpunkte im Spiel. Auf dem Spielertableau ist ein Porträt deiner Familie abgebildet. Diese möchte thematisch im Einklang mit ihrem Haushalt sein, den Ihr über das draften der Haushaltsplättchen aufbaut. Zufriedenheit gibt es hauptsächlich dadurch, indem Haushaltsplättchen so aufs eigene Spielertableau gepuzzelt werden, dass sie die Voraussetzungen der Balanceplättchen erfüllen. Aber auch die Balanceplättchen werden letztlich vom Spielplan via Aktionen gedraftet. Man kann sich also auch Ziele aussuchen, die man bereits über ausliegende Haushaltsplättchen erfüllt hat, um Zufriedenheit zu generieren. Daneben gibt es auch Punkte für jedes unterschiedliche Yokai Plättchen, den man im Spielverlauf als Höchstbietender erhalten hat. Und leider gibt es auch Minuspunkte, sollten die Komfortpunkte der Haushaltsplättchen nicht in perfekter Balance zueinander stehen. Mehr zu den Aufgaben der Balanceplättchen und den Komfortpunkten auf den Haushaltsplättchen findet ihr bei der Erklärung des Spielablaufs.
Der Spielablauf
Bamboo wird über vier Runden, zu je vier Phasen gespielt. Die vier Phasen orientieren sich an den vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Die eigentliche Aktionsphase findet im Sommer statt.
Schauen wir uns nun die verschiedenen Spielphasen an. Los geht es mit dem Frühling. Zunächst bekommt jeder Spieler ein zusätzliches Räucherstäbchen seiner Spielerfarbe vom Spielplan, auch in Runde 1. Gibt es in der Auslage keine Räucherstäbchen mehr, nach Runde 4, wird das Spielende ausgelöst. Danach werden im Frühling, der Spieleranzahl entsprechend, eine Menge an Plättchen „Gabe des Waldes“ aufgedeckt. Beginnend mit dem Startspieler werden diese Plättchen dann gedraftet. Die Plättchen zeigen die vier erklärten Aktionen, die dann direkt beim draften ausgeführt werden können.
Dann geht es direkt in den Sommer. Hier sind Spieler abwechselnd im Uhrzeigersinn am Zug. Ein Spieler muss passen und ist dann während des gesamten Sommers nicht mehr am Zug, wenn er keine Räucherstäbchen mehr hat. Ein Spielerzug verläuft ansonsten in mehreren Schritten. Zunächst wird der Aktionsmarker einem Feld mit Bambussteinen des eigenen Spielertableaus zugewiesen. Dabei darf der Aktionsmarker nicht stehen bleiben, wo er ist, also nicht in zwei aufeinander folgenden Zügen dasselbe Feld aktivieren. Die vier Felder mit den vier verschiedenen Farben sind jeweils den vier Tempeln mit den Yokai Plättchen auf dem Spielplan zugeordnet. Thematisch besucht ihr einen der Tempel, indem ihr den Aktionsstein einer Farbe zuweist. In Schritt 2 des Spielerzuges wird dann an dem gewählten Tempel ein Opfer dargebracht. Dazu wird geschaut, wie viele Bambussteine der entsprechenden Tempel-Farbe man auf dem Spielertableau liegen hat. Entsprechend der Anzahl (1-4) müssen Räucherstäbchen auf dem gewählten Tempel platziert werden, und zwar immer oben an bereits ausliegende Stäbchen anlegend. Je mehr Bambussteine man von der gewählten Farbe hat, desto mehr Räucherstäbchen verliert man während des eigenen Zuges und desto eher wird man also auch passen müssen. Wer am Ende des Sommers die meisten Stäbchen auf einem Tempel platziert hat, gewinnt das entsprechende Yokai-Plättchen! Für jeweils eine Münze darf ein Räucherstäbchen auch an einem anderen Tempel geopfert werden, ein wichtiges strategisches Element.
Im nächsten Schritt geht es nun um die Aktionen. Nun werden die ausgewählten Bambussteine den vier Spalten mit Bambussteinen des Spielplans zugewiesen und unten angelegt, aber maximal zwei Steine pro Spalte. Die Zuordnung ist dabei völlig frei und entscheidet sich dadurch, welche neuen Bambussteine man am Ende des Spielerzuges bekommen möchte. Nun werden die Aktionen der Bambussteine ausgeführt, in beliebiger Reihenfolge. Je mehr Bambussteine der entsprechenden Farbe man also hatte, desto mehr Aktionen darf man während des Zuges ausführen. Die Anzahl der geopferten Räucherstäbchen entspricht also der Anzahl der ausgeführten Aktionen. Sollte man in Schritt 2 aber weniger Räucherstäbchen in der Reserve gehabt haben als Bambussteine der gewählten Farbe, so darf man nur so viele Aktionen ausführen, wie man Räucherstäbchen opfern konnte. Dennoch müssen alle Bambussteine der Farbe auf den Spielplan gelegt werden. Zuletzt werden die unten angelegten Bambussteine nach oben geschoben und der Bambus, der oben herauswächst, darf geerntet werden; das sind die neuen Bambussteine, die auf dem eigenen Spielertableau entsprechend der Farbe platziert werden müssen. Sollte man einen fünften Bambusstein derselben Farbe erhalten, darf er einer beliebigen anderen Farbe zugeordnet werden.
Das besondere an Bamboo ist genau dieser Aktionsmechanismus. Hier gibt es so viel mehr zu beachten als nur die Wahl der Aktion, die ausgeführt wird: Wann besuche ich welchen Tempel? Das wird natürlich durch den Bedarf nach einer bestimmten Aktion oder Aktionskombination bestimmt, die zuvor gedraftet wurde; aber auch dadurch auf welche Yokais man wie viele Räucherstäbchen bieten möchte, also wie viele Bambussteine von welcher Farbe benötigt werden. Ein weiterer wichtiger Gedanke ist wo der Aktionsmarker landen wird; denn diese Farbe kann dann im nachfolgenden Zug nicht noch einmal verwendet werden, um Aktionen auszuführen. Zuletzt bleibt die Frage: An welche Spalten lege ich die Bambussteine auf den Spielplan? Das wird dadurch bestimmt, welche Aktionen ich zurückholen möchte, aber auch welche Farben ich brauche und sogar welche Aktionen ich den Mitspielern leichter zugänglich machen oder wegschnappen möchte.
Die letzte Phase ist der Winter. Hier dürfen schlafende Yokais aufgeweckt, also benutzte Yokais wieder nutzbar gemacht werden, indem die abgedruckte Menge Münzen bezahlt werden. Dann muss die Familie ernährt werden. Es wird so viel Nahrung benötigt, wie Haushaltsplättchen auf dem Spielertableau liegen, also im Spielverlauf stetig mehr. Nahrungsplättchen gibt es mit Werten von 1 bis 3. Es gibt kein „Wechselgeld“, d.h. hat man nur den guten Ramen, der 3 Nahrungseinheiten liefert, aber nur ein Haushaltsplättchen, so ist der gute Ramen weg und man hat 2 Nahrungseinheiten überbezahlt. Nur in dem Fall, dass man nicht ausreichend Nahrungsplättchen hat, können keine Plättchen abgegeben werden. Stattdessen verliert man für jede fehlende Nahrung ein Siegpunkt. Am Ende des Winters werden der Startspielermarker weitergegeben und die Auslagen mit Haushaltsplättchen und Balanceplättchen aufgefrischt, indem die unterste Reihe an Plättchen abgeworfen und von oben aufgefüllt wird. Nahrungsplättchen werden ebenfalls nachgelegt. Dann geht es in die nächste Runde.
Am Ende der vierten Runde gibt es nochmal Siegpunkte für jedes unterschiedliche Yokai Plättchen im persönlichen Besitz. Außerdem gibt jedes noch nicht gewertete Balanceplättchen, dessen Bedingungen man erfüllt hat, zumindest die Hälfte der abgedruckten Siegpunkte. Und zuletzt wird das Gleichgewicht im eigenen Haus betrachtet. Sollte die Summe der Komfortwerte aller Haushaltsplättchen in den zwei Spalten rechts und den zwei Spalten links voneinander abweichen, so gibt es zwei Minuspunkte für jeden Komfortpunkt Unterschied! Im fortgeschrittenen Modus gibt es auch Minuspunkte, sollten Felder mit besonderen Voraussetzungen nicht mit Haushaltsplättchen abgedeckt worden sein.
Spielmaterial
Cover & Bilder © Cover: Skellig Games GmbH / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: 2-PL4Y3R5
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