Bartlow's Dread Machine

Bartlow's Dread Machine

Publisher: Beep Games, Inc.
Entwicklerstudio: Beep Games, Inc., Tribetoy
Genre: Action
Sub-Genre: Twin-Stick-Shooter
Art: Lowprice
Erscheinungsdatum: 29.09.2020

Bartlow's Dread Machine   29.09.2020 von VanTom

Bei einem Shooter übernimmt der Spieler die Rolle des jeweiligen Schützen. Darin unterscheidet sich das neue Spiel Bartlow's Dread Machine auch nicht groß von anderen Killerspielen. Das Spiel, welches gerade nach einer Early Access-Phase erschienen ist, macht aber dann doch vieles anders. Schießbuden-VanTom hat sich den neuen Titel angesehen und berichtet von seiner Reise in die Vergangenheit.

 

Dabei geht das Bartlow's Dread Machine aber deutlich andere Wege und will die Illusion erzeugen ein mechanischer Shooter aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts zu sein. Demnach sehen die ganze Aufmachung und das Design ungewohnt klassisch aus. Das Spiel, welches technisch auf der Unreal Engine basiert, zeigt nach dem Start eine mechanische Maschine. Auf dem Gerät prangt der Schriftzug „Bartlow’s Machine of Wonders“. Durch einen Tastendruck treten wir näher an die Maschine und können sehen, dass das Gerät gerne 5 Cents hätte. Glücklicherweise gilt dies nicht für die virtuelle Variante. Anschließend kommt der Spieler in das übliche Menü, bei dem ein neues Spiel gestartet oder ein Altes gestartet werden kann. Wird ein neues Spiel gestartet, so kann der Spieler einen Speicherslot auswählen. Anschließend kann er noch entscheiden, ob er ein Einzelspielerspiel oder im Kooperativ starten will. Im Kooperativen Modus kann er das Spiel mit einem anderen Spieler zusammen erleben. Wird der Einzelspielermodus ausgewählt, so kann der Spieler anschließend auswählen, welchen Charakter er im Spiel nutzen will. Zu Beginn besteht hier nur eine überschaubare Auswahl, welche aus einem männlichen oder weiblichen Agenten des Secret Service in verschiedener Ausführung besteht. Im Laufe des Spiels können weitere Spielfiguren freigeschaltet werden. Diese können dann aber auch erst bei einem neuen Spielstart verwendet werden. Diese Charaktere können sich deutlich von den normalen Spielfiguren unterscheiden. Nach der schwierigen Wahl der Spielfigur kommt die noch schwierigere Wahl des Schwierigkeitsgrads. Der Schwierigkeitsgrad kann im späteren Verlauf eines Spielslots nicht mehr geändert werden. Dies kann durchaus relevant sein. Das Spiel unterscheidet zwischen fünf verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Dabei kann hier von sehr einfach bis unmöglich variiert werden. Der Schwierigkeitsgrad beeinflusst dabei wieviel Schaden die Gegner machen können. Anschließend geht es schon los und der Spieler sieht seine Spielfigur das erste Mal in Aktion. Dabei wird eine Karte der vereinigten Staaten gezeigt, welche die verschiedenen Handlungsorte darstellt. Der erste Spielort ist New York und genauer der Central Park. Dem Spieler wird hier der Unterschied schon sehr deutlich klar. Anstatt sich freibewegen zu können, bewegt die Spielfigur sich auf festen Bahnen. Die Spielfigur selbst sieht eher wie eine Zinnfigur aus. Das Ganze erweckt den Eindruck einer klassischen mechanisch/elektrischen Schießbude aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Über die Bahn kann der Spieler zwischen den Leveln wechseln, sofern er sie denn einmal freigespielt. Beim ersten Start besteht natürlich auch nur die Möglichkeit den ersten Level zu betreten.

 

Anarcho-Satanisten greifen an

 

Hier befinden sich im Hintergrund Häuserfassaden, während sich im Vordergrund auf verschiedenen Bahnen weitere Zinnfiguren tummeln. Unsere gewählte Spielfigur spaziert (rollt) auf seiner Bahn. Über einen Dialog erfährt der Spieler, dass es ein schöner Tag für einen Spaziergang ist und sich alle Menschen auf den Besuch von Präsident Roosevelt freuen würden. Als Agent des Secret Service wäre man ja sehr um das Wohlergehen des Präsidenten bemüht. Kaum hat er es ausgesprochen, so bemerkt einer einen Aufruhr im Park. Er nimmt sein Gewehr und eilt auf festen Bahnen an den Ort des Geschehen. Ashworth, ein weiterer Agent des Secret Service weiß vor seinem Tod zu berichten, dass der Präsident entführt wurde. Die Täter sind schnell identifiziert. Es handelt sich um Anarcho-Satanisten. Das sind nicht nur Satanisten, nein, es sind Satanisten der übelsten Sorte. Als letzte Handlung kann der sterbende Ashworth noch auf eine vermummte Gestalt zeigen, welche (wie jeder gute Satanist) eine Art Kutte trägt. Dies muss natürlich einer der Anarcho-Satanisten sein. An dieser Stelle übergibt das Spiel dem Spieler das erste Mal die Kontrolle. Mittels eines einfachen Tutorials werden die Steuerungsgrundlagen erklärt. Bei der Steuerungsvariante mit einem Controller wird beiden Steuerkreuzen gesteuert. Das linke Steuerkreuz dient dabei der Bewegung auf den vorgegebenen Bahnen, also oben, unten, rechts und links. Das zweite Steuerkreuz wird verwendet um die Schusswaffe zu steuern. Der Spieler ist für die Steuerung also intensiv mit beiden Händen beschäftigt. Dabei geht es im ersten Level zu Beginn noch sehr überschaubar mit Nahkampfgegnern zu. Diese wollen meiner Spielfigur nahkommen um erstmal Schaden anzurichten. Meine Figur verfügt über ein Gewehr und eine Pistole. Diese haben allerdings eine begrenzte Anzahl von Munition. Dabei ist die Pistole sowas, wie die letzte Versicherung, da sie über 999 Schuss verfügt, welche erstmal verballert sein wollen. Neben dem Gewehr und der Pistole kann unsere Spielfigur eine weitere Waffe (welche klangvolle Namen wie "Tates Fahrkartenentwerter" tragen) mit sich führen. Eine solche Zusatzwaffe will aber zunächst finanziert sein. Dazu verlieren Gegner, wenn sie besiegt wurden, einen kleinen Betrag an Cents. Dieses Geld kann nachher eingesetzt werden um verschiedene Kleidungsstücke oder Waffen zu erwerben. Die Kleidungsstücke haben dann einen positiven Einfluss. So kann der Cowboy-Hut zu einer höheren Schussrate verhelfen. Dadurch wird ein gewisser Sammelaspekt mit ins Spiel gebracht. Zunächst geht es darum alle Nahkampfgegner im ersten Level zu besiegen. Während der Spieler das Level erforscht gibt es verschiedene Wegpunkte. So finden sich Checkpoints, welche ein Weiterspielen von diesem Punkt aus erlauben. Dies gilt allerdings nicht unbegrenzt. Verliert der Spieler dreimal alle Lebenspunkte, so muss er dieses Level neu beginnen. Daneben finden sich Munitionsboxen, welche die Munition wieder auffüllen und Lebensstationen. Diese heilen eine unterschiedliche Anzahl von Lebenspunkte. Mehr brauch ein Spieler eigentlich nicht zu wissen. Anschließend kann die Reise zur Rettung des Präsidenten beginnen.

 

Noch mehr Schießbude

 

Dabei bekommt es unser Agent mit ganz anderen Gegnern zutun. Neben Nahkämpfern kommen auch Fernangreifer dazu und machen dem Spieler das Leben schwer. Manche geben mehr als einen Schuss ab oder haben eine sehr hohe Schussrate. Hier muss dann wirklich gut gezielt werden. Zwar beherrscht unser Charakter auch eine Abwehrbewegung. Diese hilft aber bei einer stark Blei-lastigen Umgebung nicht so viel. Das effektivste ist sicherlich das Ausschalten der Gegner. Neben diesen Gegnern gibt es aber auch Endgegner, welche eine Analyse des Angriffsverhaltens nötig machen. Die Gegner lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise besiegen. So findet sich ein riesiger Wurm, welcher nur durch Dynamit verletzt werden kann. Somit reicht es beim Spielen nicht nur auf alles zu schießen, was sich bewegt. Der Spieler muss manchmal auch über das weitere Vorgehen nachdenken. Auch finden sich später zivile Personen oder Geiseln, welche nicht beschossen werden sollten. Viel mehr gibt es dafür Geld, wenn Geiseln verschont werden. Da heißt es genau zielen und nicht zu hektisch werden.

 

Digitale analoge Spielidee

 

Bei allen spannenden Ansätzen sieht das Spiel auch noch gut aus und erweckt wirklich den Eindruck, dass es sich um einen analogen Automaten handelt. Ist die Spielfigur zu sehr beschädigt, so schlägt sie funken und fällt beim finalen Treffer auseinander. Diese Zerstörungswut macht auch nicht vor den Gegnern oder der Umgebung halt. Hier wird deutlich, wieviel Liebe der Entwickler in Details gesteckt hat, wenn neben den vielen Feinden auch Mauer und Felsen zerschossen werden können. Es ist einmal ein ganz anderes Spielprinzip als einfach nur per Egoperspektive durch die Level zu rushen. Die Musik ist passend zum angedrehten Szenario und wirkt herrlich altmodisch. Das Spiel machte schon in seinem Early Access schon einen sehr runden und stabilen Eindruck. Der  Early Access Built bestand aus der Hälfte der jetzt verfügbaren Welten. Dabei gibt es verschiedene „Welten“ zu besuchen. Neben dem genannten New York finden sich so klangvolle Namen, wie „Into the West“ und „The Pacific Coast“. Dabei liegen die Texte im Spiel in deutscher Sprache vor, so dass der geneigte Spieler keine Probleme haben sollte der abgedrehten Story zu folgen und Spaß zu haben. Die entsprechende Wahl des Schwierigkeitsgrads vorausgesetzt. Das Spiel bietet die Möglichkeit mit einem anderen Mitspieler über Steam Remote Play zusammenzuspielen. Dabei übernimmt jeder Spieler die Kontrolle über eine Spielfigur.

 

Bildergalerie von Bartlow's Dread Machine (6 Bilder)



Cover & Bilder © 2020 Beep Games, Inc.


Das Fazit von: VanTom

VanTom

Bartlow's Dread Machine machte schon in seinem Early Access sehr viel Spaß. Dies hat sich in der Vollversion auch nicht geändert. Der Twin-Stick-Shooter erfordert dabei aber auch ein gewisses Fingerspitzengefühl und etwas Übung. Sollte es damit nicht klappen, kann immer noch ein einfacherer Schwierigkeitsgrad gewählt werden. Dafür muss dann aber ein neues Spiel begonnen werden. Die ganze Aufmachung und Präsentation des Titels lassen auf eine klassische Schießbuden-Attraktion schließen. Die unterschiedlichen Welten fordern den Spieler reichlich. Durch das Sammeln von Geld, Charakteren und anderen Gegenständen wird der Wiederspielwert ebenfalls erhöht. Ich mache einen Level dann nochmal und kann mir dann vielleicht eine bessere Zweitwaffe leisten. Alles in allem ein gutes und spassiges Spiel. Dieses Spiel kann Shooter-Freunden ans Herz gelegt werden, welche mal eine ganz andere Art von Shooter erleben wollen. Zeigen wir es den Anarcho Satanisten...


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