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Bioshock Infinite

Publisher: 2K Games
Entwicklerstudio: Irrational Games
Genre: Action
Sub-Genre: Shooter
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 26.03.2013
USK 18

Bioshock Infinite   05.04.2013 von Panikmike

Seit Jahren warten Fans auf das neue Bioshock, das dieses Mal nicht Unterwasser, sondern in der Luft spielt. In der Stadt Columbia scheint alles in Ordnung zu sein, bis auf einmal der Protagonist Booker DeWitt auftaucht und Chaos in die luftige Welt bringt. Ich habe mich mit ihm auf die Reise begeben und berichte Euch von einem Mädchen namens Elizabeth, einer architektonischen beeindruckenden Stadt und einer Geschichte voller Liebe und Hass…

 

– Ich glaub ich habe ein Déjà-vu –

 

Als Spielefreak erinnert man sich komischerweise an viele Details, an die sich Nicht-Gamer niemals erinnern würden. Man mag die Liebe zum Detail und schaut von Haus aus auf die besonderen Dinge. Cool ist auch, dass man sich oftmals an die Anfänge und Enden eines Spiels erinnern kann. So ging es mir auch bei Bioshock Infinite, denn das komplette Intro erinnerte mich an Bioshock, das 2008 erschien. Der Spieler befindet sich im Wasser, genauer gesagt auf einem kleinen Ruderboot und sieht vor sich einen Leuchtturm. Ein Pärchen rudert dorthin und verabschiedet sich mit einem mysteriösen Satz. Ein Mädchen soll gefunden werden und mit ihr werden die Schulden von Booker DeWitt beglichen. Was passiert ist, erfährt man anfangs nicht. Jedenfalls muss nun der Leuchtturm betreten werden und anstatt dem Aufzug in die Tiefen des Meeres geht es nach oben zu einer Stadt namens Columbia. Ein wenig umgesehen und schon finden Polizisten ein Brandmal an der rechten Hand von Booker und gehen auf ihn los. Schnell die Waffe geschnappt und die Gegner ins Jenseits befördert, müssen wir nun das mysteriöse Mädchen Elizabeth finden und mit ihr von diesem schönen, aber auch unheimlichen Ort fliehen…

 

Ego-Shooter mit Hirn-Aus-Funktion?

 

Bioshock Infinite ist eigentlich ein stinknormaler Egoshooter, doch schon nach wenigen Minuten bemerkt der Spieler, dass vielmehr darin steckt. Alleine die Geschichte rund um Elizabeth, um die Schuld von Booker, um Liebe und Hass, die fliegende Stadt Columbia und noch vielem mehr, treibt einem Fan vor lauter Freude Pippi in die Augen. Erzählerisch könnte Bioshock Infinite einen Oscar absahnen, wenn es ein Film und kein Videospiel wäre. Während des Spiels wird aber nicht nur die Geschichte erzählt. Nein, der Spieler selbst kann sich an vielen Punkten über Columbia und ihre Eigenheiten informieren. Es gibt sogenannte Voxophone oder in Nerdkreisen auch Audio-Logs genannt, in denen irgendwelche Personen etwas über die Stadt erzählen, dem Spieler bei Rätseln helfen oder auch Informationen zum weiteren Spielverlauf geben. Zusätzlich sind in der Stadt Kinetoskope (Informationen in Videoform rund um die Stadt) und Teleskope (Weitsicht wie bei einem Fernglas) verteilt. Doch das ist nicht alles. Wer die Augen offen hält, wird immer wieder Tafeln mit Sprüchen entdecken, auf denen Informationen stehen. Ihr seht schon, es ist weitaus mehr, als ein stinknormaler Ego-Shooter. Einzig und alleine die Steuerung ist aus vielen Spielen bekannt: Schießen, Waffenwechseln, Ducken, Magie bzw. Kräfte einsetzen, Umschauen und Gehen gehören ja mittlerweile zum Standardrepertoire.

 

– In der Ruhe liegt die Kraft –

 

Was in den ersten Minuten noch nach einem Spiel für Weicheier aussieht, entwickelt sich spätestens nach dem Kampf mit einem Fireman (Gegner in einem Metallanzug, der eine Art Granate wirft) zu einem Actionspiel deluxe. Dennoch gibt es immer wieder ruhige Sequenzen, in denen man Columbia erkunden kann und dabei allerlei Extras finden wird. Neben Geld, Munition, Waffen, Salz (Energie für die Kräfte) und Medizin (Auffrischung der Lebensenergie) kann man Ausrüstungsteile, Infusionen und neue Kräfte finden. Wie auch in Bioshock gibt es viele Automaten, bei denen Erweiterungen für die Waffen, Munition und Kraft-Upgrades gekauft werden können.

 

Neu in Bioshock Infinite ist ein Schild, das man während der Kampagne automatisch bekommt. Bei einem Treffer des Gegners wird erst die Schildenergie abgezogen und danach die Lebensenergie. Anfangs ist das Schild noch sehr marginal, später wird es aber verdammt wichtig. Daher sollten auch immer wieder die Infusionen dafür verwendet werden.  Diese können überall in Columbia gefunden werden. Bei der Einnahme kann der Spieler einen Punkt auf sein Schild, seine Gesundheit oder seine Magieleiste (Salz) verteilen. Insgesamt gibt es pro Slot zehn Steigerungsmöglichkeiten.

 

Ebenso neu ist die Ausrüstung, die verschiedene Vorteile bringt. Ein komplettes Set besteht aus vier Teilen (Schuhe, Hose, Anzug, Hut), die miteinander kombiniert werden können. Doch zuvor müssen sie gefunden werden, was teilweise gar nicht so einfach ist. Es lohnt sich aber, denn nur so kann zum Beispiel die Nahkampfdistanz verdreifacht werden oder es gibt eine Chance, dass sich der Gegner nach einem erfolgreichen Nahkampfangriff entzündet. Damit wird das Spiel individuell, weil jeder Spieler andere Anforderungen hat und diese auch ausleben möchte. Da es keine direkte Charakterentwicklung wie in einem Rollenspiel gibt, ist das eine tolle Alternative.

 

Bei den Kräften haben sich die Designer wieder einmal mächtig ins Zeug gelegt, um den Spieler neue Erlebnisse und grafische Raffinessen zu zeigen. Die Beherrschung von Blitzen, Feuer oder Menschen ist eher noch Standard. Interessant wird es, wenn Booker Raben zur Unterstützung rufen oder die Gegner in die Luft befördern kann. Es gibt viele Möglichkeiten, den Gegner unter die Erde zu bringen, vor allem aber auch, weil jede Kraft noch aufgemotzt werden kann.

 

– Wer zum Teufel ist Elizabeth –

 

In der ersten Mission muss der Spieler ein Mädchen namens Elizabeth suchen und befreien. Hoch oben in einer Statue wird der Spieler fündig und hat von nun an eine Begleiterin dabei. Elizabeth muss nicht beschützt werden, sie weicht den Kämpfen aus und kann nicht sterben. Für Booker ist sie sehr wichtig, da sie nicht einfach nur da ist, sondern immer wieder helfen wird. Alle paar Minuten findet sie Geld, was sie uns dann zukommen lässt, oder aber sie hat in einer brenzligen Situation Munition und auch eine Heilung für uns. Manchmal kommt es sogar vor, dass der Weg zum Ziel versperrt ist. Insofern Dietriche gefunden wurden, kann Elizabeth damit dann Türen knacken.

 

Später im Spiel kommt dann eine Kraft zum Einsatz, die nur Elizabeth beherrscht. In der Stadt sind verschiedene Risse vorhanden, die das taffe Mädchen öffnen kann. Somit ändert sich die Umgebung und kann für den Spieler hilfreich sein. Zum einen gibt es Haken, ohne die ein Weiterkommen im Spiel unmöglich ist oder aber Geschütztürme, die dem Spieler gegen Horden von Gegner helfen können. Zum anderen sind immer wieder Verkaufsautomaten versteckt, die mithilfe von Elizabeth hervorgeholt werden können.

 

Bildergalerie von Bioshock Infinite (19 Bilder)

– Columbia – Eine Großstadt im Glanz der Sonne –

 

Bioshock Infinite lebt aber nicht nur von der tollen Geschichte mitsamt ihren Charakteren, sondern auch von der Architektur der Stadt. Häuser schweben in der Luft, Brücken docken vor einem an, so dass man dann über sie laufen kann, prunkvolle Statuen zieren begrünte Flächen und die Sonne ist meistens anzutreffen. Columbia präsentiert sich wie eine Stadt im Paradies, wäre da nicht andererseits die brutale Gewalt, die man im Laufe des Spiels entdeckt und selbst auch durchführt. Aber genau dieses Auf und Ab macht das Spiel aus. Der Spieler läuft durch die Straßen, überall Menschen mit fröhlichen Gesichtern und schon in der nächsten Minute laufen alle schreiend davon und Booker findet sich in einem Kugelhagel wieder.

 

Wichtig ist aber nicht nur eine tolle Grafik, sondern auch der dazu passende Sound. Und auch hier haben die Entwickler eine Meisterleistung abgeliefert, alleine die deutsche Übersetzung ist der Hammer. Der Spieler fühlt sich aber in jeder Situation wohl, die Soundkulisse und auch die Musik wurden im kompletten Spiel an jede Situation angepasst. In den ruhigeren Szenen dominieren fröhliche Geräusche und ruhige Popmusik der damaligen Zeit, in actionreichen Sequenzen geht dann auch soundtechnisch die Post ab. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle ist wohl die beste Beschreibung.

 

Zum Schluss gebe ich Euch noch ein paar Fakten an die Hand, bevor es zum Fazit geht:

 

  • In Columbia sind 80 Voxophone (Audio-Logs) verteilt
  • Der Spieler kann an 37 Abschnitten in Kinetoskope und durch Teleskope schauen
  • Es können 30 Ausrüstungsteile gefunden werden
  • Zum Schluss beherrscht Booker DeWitt 8 verschiedene Kräfte
  • Es können 7 verschiedene Waffengattungen benutzt werden
  • Der Soundtrack von Garry Schyman umfasst 28 Musikstücke

Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Mann, habe ich mich auf dieses Spiel gefreut. Bioshock 1 und Bioshock 2 habe ich verschlungen, und es war mir im Vorhinein klar, dass ich auch Bioshock Infinite verschlingen werde. Genauso ist es auch passiert, das alltägliche Leben hatte kurzzeitig einen Break. Mit Booker DeWitt durch die Wolkenstadt laufen, immer wieder neue Sachen über sich selbst und Elizabeth erfahren, Waffen upgraden, Gegenstände sammeln, Risse öffnen, durch die Gegend fliegen und die Landschaften begutachten – all das kann man in Bioshock Infinite machen, und es macht vor allem verdammt Spaß. Nach den zwei grandiosen Teilen kann der neue Teil mit einer noch besseren Geschichte, noch besserer Grafik, noch cooleren Charakteren und einer noch durchdachteren Welt punkten. All diejenigen, die nur Ansatzweise Shooter in diesem Stil mögen, müssen sich das Spiel unbedingt kaufen. Von mir gibt es jedenfalls 9 von 10 Punkten inklusive unseren Award, der nur selten vergeben wird!


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positiv negativ
  • Begleiter Elizabeth hat eine sehr hohe Intelligenz
  • Eine unglaublich packende Geschichte
  • Interessante Themen über Liebe, Schulden, Rassismus
  • Gute Balance aus rasanten und ruhigen Sequenzen
  • Viele Möglichkeiten bei der Charakterentwicklung
  • Sehr guter und passender Soundtrack
  • Stimmungsvolle Geräuschkulisse
  • Geniale Architektur
  • Geld ist Mangelware
  • Normaler Schwierigkeitsgrad nicht fordernd
  • Selten Konsequenzen, wenn man Bürger beklaut
  • Kein Multiplayer-Modus
  • Bereits durchsuchte Schränke können in späteren Levelabschnitten erneut Dinge enthalten





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