Bloodstained: Ritual of the Night
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BEWERTUNG |
10.07.2019 von Mario von CzapiewskiWer kennt noch Castlevania – Symphony of the Night? Das Kultspiel von der ersten Playstation erfährt im Jahre 2019 einen spirituellen Nachfolger. Bloodstained – Ritual of the Night heißt der zugezogene Nachbar, der nun auf der Playstation 4 (Pro), der Xbox One (X) und der Nintendo Switch stattfinden will. Letztere Version haben wir uns in diesem Test einmal angeschaut.
Bloodstained handelt von der jungen Alchemistin Miriam im 18. Jahrhundert, die von einem Fluch gezeichnet wurde und sich einer bösen Macht stellen muss, um nicht nur sich selbst, sondern auch die Welt zu retten. Dazu muss sie ein verfluchtes Schloss durchstreifen, in dem sich die Bedrohung versteckt hält.
Metroidvania für die Switch
Bei Bloodstained handelt es sich um ein Metroidvania und um die Fortsetzung des bereits erschienenen eShop-Titels Bloodstained – Curse of the Moon, welchen es schon lange in Nintendos Onlinestore zu kaufen gibt. Der neue Teil hingegen ist ein großes, vollwertiges Action-Adventure aus der Seitenperspektive, das sich an allen Mechanismen von populären Metroidvanias bedient. Man bewegt sich mit seiner Spielfigur durch weitläufige Labyrinthe, bekämpft viele monströse Gegner und verbessert seine Ausrüstung und seine Kampffähigkeiten. So gibt es zahlreiche handfeste Waffen wie Schwerter, Äxte oder gar Pistolen sowie eine Menge Rüstungsteile zum Sammeln. Upgrades und neue Fähigkeiten sorgen für Möglichkeiten neue Ebenen zu erkunden und vollenden somit das Bild eines vollwertigen Metroidvania-Titels.
Umfangreich
Natürlich ist Castlevania das hauptsächliche Vorbild dieses Titels. Dies kommt nicht von ungefähr, denn Produzent Koji Igarashi, der auch für einige Castlevania-Titel verantwortlich war, führte die Entwicklung dieses Spiels an. So erinnern viele Elemente und Designs an die (ehemalige) Kultreihe, von der man heute beinahe nichts mehr hört. In diese Fußstapfen tritt nun Bloodstained und macht dabei eine gute Figur. Nicht nur, dass mit ca. 20 Stunden Spielzeit Bloodstained einen ordentlichen Umfang bietet, auch der Umfang innerhalb des Spiels ist beeindruckend. So gibt es neben zahlreichen Rollenspiel-Elementen auch Begleiter, die man herbeirufen kann, zahlreiche Zaubersprüche sowie ein Craftingsystem, das sich sehr gut ins Spiel integriert.
Optisch hui
Optisch ist Bloodstained sehr schön geraten. Die Gegner-Designs sind kreativ, die Animationen hübsch und die verschiedenen Umgebungen übersichtlich und dennoch detailreich. Die optische Anlehnung an Castlevania gefällt und wirkt nur ganz selten zu eindeutig. Auch die genre-typische Karte ist am Start und setzt somit die Tradition von Castlevania oder Metroid nahtlos fort. Besonders aber gefallen die detaillierten und hübschen Charakterdesigns der zahlreichen Figuren, welche in einem hübschen Anime-Design gehalten sind.
Nicht perfekt
Perfekt ist Bloodstained trotz dieser vielen guten Punkte natürlich nicht. Einige wenige Ruckler auf der Nintendo Switch stören zwar nicht das allgemeine Spielgefühl, wären aber doch vermeidbar gewesen. Auch der starke Story-Fokus könnte Spielern der alten Schule etwas sauer aufstoßen, da man durchaus viele Dialoge über sich ergehen lassen muss. Und wer einmal die Hauptgeschichte verlassen möchte, darf sich durch etwas eintönige Nebenquest durchschlagen. Zwar ist das alles Meckern auf hohem Niveau, doch so ganz erreicht das Spiel seine Oldie-Vorgänger am Ende dann doch nicht.
Das beste moderne Metroidvania
Dennoch ist Bloodstained – Ritual of the Night ein sehr gutes Metroidvania und eine hervorragende „Fortsetzung“ des toten Castlevania-Franchises. Wer an diesen Spielen früher Spaß hatte, bekommt hier ein hervorragendes Erlebnis geboten, das besonders auf der Nintendokonsole mit der Spielbarkeit am TV und am Handheld nochmal reizvoller ist.
Cover & Bilder © TBD Das Fazit von: Mario von Czapiewski
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