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Blur

Publisher: Activision
Entwicklerstudio: Bizarre Creations
Genre: Rennspiel
Sub-Genre: Arcade-Racegame
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 28.05.2010
USK 12

Blur   04.07.2010 von DeWerni

Mit Blur kommt der nächste Action-Racer auf den Markt, bei dem es euer Hauptziel ist, für eine Menge Zerstörung zu sorgen. Schwingt euch hinter das Lenkrad, versucht den Power-Ups eurer Gegner zu entkommen und gleichzeitig eure Gegner zu vernichten. Krach, Bumm, Peng – hier gibt es eine Menge Action für Rennsportfans…

 

Mit Blur bringen Activision und das Entwicklerteam von Bizarre Creations, die auch schon für keine geringeren Titel als die Project Gotham Reihe, Formula 1 oder die Geometry Wars-Titel im Arcadebereich verantwortlich sind. Dementsprechend hoch waren natürlich auch die Erwartungen der Gamer-Gemeinde als bekannt wurde, dass die Jungs ein weiteres Rennspiel kreieren. Besonders als die ersten In-Game-Videos und Screenshots auf der E3 veröffentlicht wurden, war man auf das Ergebnis doch sehr gespannt. Und mit Blur steht es nun seit Kurzem für die Next-Generation-Konsolen in unseren Verkaufsregalen. Dabei handelt es sich um einen Action-Arcaderacer, der vom Prinzip her ein wenig an Split/Second erinnert. Zunächst einmal ein dickes Lob an die Entwickler, es gibt im Game immerhin über 55 Fahrzeuge, die auch noch lizensiert sind. Ihr müsst also nicht mit irgendwelchen Fantasiegefährden auf den Strecken rum düsen und für möglichst viel Zerstörung sorgen, sondern dürft dies in verschiedensten Fahrzeugen von Beispielsweise Audi, BMW, VW und ähnlichen tun. Die Streckenanzahl ist zwar nicht ganz so variantenreich, genügt aber trotzdem vollauf, weil es darauf eigentlich nicht unbedingt ankommt, aber dazu erfahrt ihr noch später etwas mehr. So viel sei schon verraten, es handelt sich dabei um Fantasiestrecken in bekannten Städten wie Tokio, Los Angeles oder Barcelona.

 

Krach! Bumm! Peng!

So kommen wir nun mal zum Spiel an sich, bei dem es euch sicher zu keiner Sekunde langweilig wird. Also nichts wie rein mit der Scheibe in das Laufwerk und gleich mal den Multiplayermodus ausgewählt, weil dieser wohl das Kernstück des Games darstellt. Dort beginnt ihr auch gleich im niedrigsten, ersten Level. Damit habt ihr online zu Beginn lediglich Zugang zur Fahrschule. In dieser befinden sich nur Gegner mit Levels zwischen eins und zehn, eine sehr gute Einführung für den Anfänger. Dort bekommt ihr in Rennen mit bis zu zehn Gegnern mit, wie es online so abgeht, ihr könnt euch noch etwas ruhiger mit der Steuerung, den verschiedenen Power-Ups und den Strecken vertraut machen. Wählt einfach ein Fahrzeug aus der vorgegebenen von vier vorhandenen Klassen von A bis D aus, wobei A die schnellste und D die langsamste Klasse ist, und schon kann es losgehen. Was ihr jederzeit bei eurer Auswahl bedenken solltet, ist die Beschaffenheit der Strecke. Mit einem Offroader wird es sich auf jeden Fall schlechter auf einer kompletten Asphaltstrecke fahren, als mit einem dafür ausgelegten Fahrzeug. Das Problem daran ist aber - und das ist ein kleines Manko an Blur -, dass man Streckenkenntnis benötigt, die man natürlich zu Beginn nicht unbedingt hat. Es gibt leider keinerlei Informationen über die anstehende Strecke, außer den Ort, an dem das ganze stattfindet, sowie die Bezeichnung der Strecke. Nett gemacht ist auf alle Fälle auch die Wahloption für jeden menschlichen Mitspieler in der Lobby zwischen jeweils zwei vorgegebenen Strecken. Einfluss auf die Fahrzeugklassen habt ihr dabei leider nicht, diese werden bei der Streckenauswahl fest mit vorgegeben. Allerdings kommen so doch meist  sehr viele verschiedene Rennen zustande, auch wenn die Fangemeinde an sich natürlich ihre Lieblingsstrecken hat.

Wenn ihr dann in einem Rennen Power-Ups einsetzt so bekommt ihr für diese, je nachdem wie erfolgreich ihr das tut, Zuschauer. Diese repräsentieren so etwas wie Erfahrungspunkte. Solltet ihr euch in einem Rennen unter den ersten drei platzieren, wofür doch des Öfteren auch der Zufall eine große Rolle spielt, so bekommt ihr noch einen Zuschauerbonus. So könnt ihr dann Stück für Stück beziehungsweise Level für Level aufsteigen. Mit jedem Aufstieg wird irgendetwas freigeschaltet, sei es der Zugang zu neuen Autos, Lackierungen oder spezielle Boni für eure Fahrzeuge, die ihr individuell festlegen könnt, wie beispielsweise besondere Schilder oder zielsicherere Power-Ups. Außerdem könnt ihr im Rennen gewisse Herausforderungen abschließen, beispielsweise eine feste Anzahl Autos mit Nitro zu überholen oder mit einem gewissen Power-Up bestimmte Gegner treffen. Schließt ihr eine Herausforderung ab, was meist über verschiedene Ebenen möglich ist, so bekommt ihr auch wiederum einen Zuschauerbonus. Es gibt im Spiel so viele verschiedene Herausforderungen, die ich hier in allen Details gar nicht erwähnen kann, das würde den Artikel sonst definitiv sprengen – im wahrsten Sinne des Wortes. Es sei nur so viel verraten – langweilig wird euch sicher so schnell nicht werden. Solltet ihr auf diesem Weg dann mal den 11. Level erreicht haben, was relativ schnell der Fall ist, so könnt ihr dann auch andere Onlinelobbies wählen, die auch andere Arten des Spiels zulassen. Ihr könnt wählen zwischen Power-Up-Rennen mit maximal 10 oder 20 Mitspielern, normalen Rennen ohne Power-Ups, die meiner Ansicht nach doch etwas langweilig sind, einer Art Destruction Derby, bei dem es nur Punkte für das Einsetzen der Power-Ups gibt und die in einer Art Arena stattfinden oder schließlich auch speziellen Community-Events.

 

Lichter, was soll das denn?

Im Singleplayermodus, der auch ausreichend umfangreich ist, müsst ihr  euch bei Blur auf die Jagd nach Lichtern begeben, was bei den Machern des Spiels unweigerlich ein wenig an die Kudos der Project Gotham Reihe erinnert. Ihr fahrt also in jedem Rennen um Lichter – streng nach dem Motto desto besser die Platzierung, desto mehr Lichter bekommt man. Mit den Lichtern wird praktisch euer Spielfortschritt gemessen. Solltet ihr eine bestimmte Anzahl an ihnen gesammelt haben, so schalten sich damit neue Events frei, in denen ihr wiederum um Lichter fahrt. Somit ist der Singleplayermodus vom Prinzip her sehr linear. Außerdem habt ihr auch hier die Möglichkeit, Fans von eurem Stil und den fahrerischen Möglichkeiten zu überzeugen, das Ganze macht ihr analog zum Onlinemodus mit Platzierungen und dem Einsatz von Power-Ups. So könnt ihr wiederum im Level aufsteigen, schade nur, dass Online- und Offlinelevel getrennt sind und kein einheitlicher Level vorhanden ist, der irgendwo euren Gesamterfolg im Spiel repräsentiert. Allerdings gibt es im Offlinemodus zwei weitere nette Features, die ihr durch das Aufsammeln der entsprechenden Icons aktivieren könnt. Zum einen handelt es sich dabei um den Fan-Sprint, bei dem ihr innerhalb einer gewissen Zeit durch zwölf auf der Strecke aufgestellte Tore fahren müsst, ohne dabei eines auszulassen. Zum anderen gibt es die Fan-Herausforderungen, die immer ein wenig anders designt sind, beispielsweise müsst ihr innerhalb einer gewissen Zeit eine bestimme Anzahl Autos überholt oder abgeschossen werden. Auf diese Weise könnt ihr schnell mehr Zuschauer für euch begeistern. Abgesehen davon, dass es in diesem Modus Standard-, Zeitfahr- sowie Zerstörungsrennen gibt, existieren hier noch die Duelle, die ihr am Ende jedes Abschnitts bestehen müsst. Dabei müsst ihr gegen einen besonders harten Gegner antreten, man könnte auch von einer Art Bossfight sprechen. Dabei solltet ihr entweder als erster über die Ziellinie fahren oder das Fahrzeug des Gegners schrotten, bevor er das mit eurem tut. Solltet ihr das schaffen, so bekommt ihr als Belohnung das Fahrzeug eures Gegner,  das zwar dasselbe ist wie bereits eines aus eurem Fuhrpark, jedoch mit einer besonderen Lackierung aufwartet und noch weitere Boni, die analog zu denen des Onlinemodus sind.

Mine, Nitro oder doch lieber Schild?!

Egal ob ihr online gegen menschliche Gegner fahrt oder offline eure Karriere vorantreibt, so könnt ihr auf der Strecke acht verschiedene Power-Ups finden, die alle unterschiedliche Auswirkungen haben, wenn ihr sie gegen eure Gegner einsetzt. Zum einen könnt ihr eine Mine finden, die euren Gegner (oder auch euch selber) in die Luft sprengt, wenn er hinein fährt, zum anderen aber auch Geschosse wie den Stoß, der den nächsten Gegner auf der Strecke vor euch solange verfolgt, bis er getroffen ist, oder den Blitz finden, bei dem ihr drei blitzartige Geschosse abfeuern könnt, die euren Gegner etwas aus der Spur bringen und ihn Geschwindigkeit einbüßen lassen. Außerdem habt ihr noch die Möglichkeit eher defensivere Power-Ups wie die selbsterklärenden Nitros, ein Schild oder das Reparaturkit einzusammeln. Zu guter Letzt könnt ihr auch noch etwas außergewöhnlichere Power-Ups  wie den Schock, der vor dem führenden des Rennes drei Energiefelder erscheinen lässt, die, falls ein Fahrzeug dort rein fährt, für einen ordentlichen Energie- und auch Geschwindigkeitsverlust sorgen, oder den Abräumer, der eine Art Energieexplosion direkt um euch herum ausdehnt, so dass ihr euch damit lästige, angriffslustige Gegner vom Hals schaffen könnt.

 

Abgesehen davon, dass die Poper-Ups erstaunlicherweise sehr gut ausgewogen sind, optisch einiges hermachen und die Auswirkungen sehr gut umgesetzt sind, kann man sogar die Richtung des Absetzens beeinflussen. So kann man Minen auch als „Vorwärtsminen“ verlegen, Stöße nach hinten losschicken oder sogar eine Nitropack zum extremen Bremsen verwenden, um einen Gegner, der einem an der Stoßstange klebt, voll auszubremsen. Das lustige daran: Zum einen rechnet kaum einer der Gegner mit dieser Art der Anwendung und man kann auch meist kaum etwas dagegen tun. Stellt euch vor, es erscheint direkt vor euch plötzlich eine Mine – da bleibt keine Zeit mehr zu reagieren. Wenn man allerdings hinter einem Gegner her fährt, so tut man dies vielleicht nicht direkt, da man ja eventuell mit einer Mine rechnen könnte.

Die Umsetzung

Die Grafik von Blur kann man leider nicht zu einem Highlight zählen, da die Strecken und deren Umfeld doch leider teilweise etwas detailarm sind. Die Autos sind dafür hochglänzend, doch auch das kann über zusätzlich eintönige Lichtverhältnisse ohne Wetteränderungen nicht hinwegtäuschen. Hier erkennt man ganz klar, dass der Fokus des Spiels auf der Action liegt, die für Vieles entschädigend ist. So läuft das Spiel nahezu in allen Lagen egal ob on- oder offline mit einer hohen Framerate, damit sehr flüssig und mit einem guten Geschwindigkeitsgefühl ab. Die Effekte der Power-Ups sind zu alledem sehr schön umgesetzt. Der Sound passt jederzeit zum Spielgeschehen, er ist sehr spektakulär, kommt aber ohne Originaltitel diverser Künstler aus. Die Surroundeffekte werden gut genutzt. Alles in allem hat Blur eine solide technische Basis – mehr aber auch nicht. Mit einem besonderen Schmankerl kann aber auch Blur im technischen Bereich aufwarten. Man kann nämlich so ziemlich alles und jeden Erfolg, mag er noch so unbedeutend sein, per Facebook, Twitter, Xbox Live oder PlayStation Network mit seinen Freunden teilen. Das ist auf jeden Fall ein Novum im Gamesbereich und ein interessantes Feature für alle diejenigen, die extrem mitteilungsbedürftig sind.


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

Also Blur macht einfach richtig Laune und man muss aufpassen, dass man die Zeit nicht vergisst, wenn das Spiel einmal in die Konsole eingelegt ist. Vor allem wenn man mit ein paar Freunden online am Zocken ist, so ist der Suchtfaktor doch richtig hoch: Nur noch ein Level aufsteigen, nur noch ein Rennen zu Ende fahren. Man freut sich halt immer wieder, wenn das nächste Power-Up wieder ein Volltreffer ist, und das ganz besonders wenn es einen Kumpel trifft. Die Grafik geht für einen Actionracer vollauf in Ordnung, auch wenn technisch durchaus etwas mehr drin gewesen wäre. Die Streckenauswahl fällt genau auch wie die Wahl der Fahrzeuge ein wenig mau aus. Problem bei den Autos ist nicht mal die Anzahl,  sondern viel mehr fahren sich einfach viele der Fahrzeuge sehr ähnlich, da hätte man noch etwas unterschiedlichere Facetten einbauen können. Alles in allem bin ich aber von Blur begeistert. Ich kann den Kauf nur jedem, der nur ein wenig auf Rennspiele ohne zu großen Anspruch auf Realismus und Simulation steht, wärmstens empfehlen. Geile Action in einem geilen Spiel!


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positiv negativ
  • Actionreiches, rasantes Gameplay
  • Lizensierte Autos
  • Gute und verschiedenste Power-Ups
  • Genialer und fesselnder Online-Multiplayermodus
  • Lange aber schwierige Kampagne
  • Etwas eintönige Streckenauswahl
  • Wenige, unterschiedliche Modi
  • Grafisch ausbaubar





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