Breakout
|
BEWERTUNG |
01.11.2013 von ZahnfeeEin Camping-Trip in die kanadischen Wälder kann so idyllisch sein. Selbst wenn man dabei arbeiten und Bodenproben für den Umweltschutz sammeln muss, bleibt trotzdem noch genug Zeit für sportliche Aktivitäten. Was passiert wenn man dabei einen Mord beobachtet, seht Ihr in Breakout…
Der Film erzählt uns die Geschichte von Umweltaktivist Jack, der sich jahrelang gegen die Abholzung der kanadischen Wälder durch einen großen Konzern einsetzt. Leider legt er sich dabei mit einem der Arbeiter an, als er und seine Mitaktivisten angegriffen werden. Es kommt zum Handgemenge bei dem der Arbeiter unglücklich stürzt und stirbt, was Jack einige Jahre im Bau beschert - eine Situation, unter der seine Frau, sein Sohn und vor allem seine 17-jährige Tochter sehr zu leiden haben.
Während Jacks Ehefrau, die gleichzeitig Anwältin ist, versucht ihn wieder auf freien Fuß zu bekommen, erleben wir parallel die Geschichte der Brüder Tommy und Kenny. Tommy ist Ex-Knasti, Kenny seit einem Motorradunfall geistig auf dem Niveau eines Kindes. Zusammen wollen die Brüder in Kanada in ein neues Leben starten, doch das gestaltet sich schwieriger als erwartet. Noch vor der Grenze schlägt Tommy den Angstellten einer Tankstelle übel zusammen, weil dieser sich abwertend über Kennys geistigen Zustand äussert. Die beiden Brüder nutzen im Anschluß Schleichwege durch die Wälder, um die Grenze zu passieren und ihr neues Zuhause, eine kleine Blockhütte mitten im Wald, zu beziehen.
Im dritten Handlungsstrang kommen Jacks Kinder ins Spiel, die das Wochenende zusammen mit einem Freund der Familie beim Campen und Bodenproben sammeln im Wald verbringen. Ihr merkt schon, das ist hier eine ziemlich blättrige Angelegenheit und Ihr dürft jetzt drei Mal raten, in welchem Wald die Kinder campen. Richtig! Genau in der Nachbarschaft von Tommys und Kennys Blockhütte.
Die Brüder geraten zwischenzeitlich in einen Disput mit ihrem Vermieter, weil der Scheck für die Miete geplatzt ist. Nachdem der Vermieter kein besonders freundlicher Zeitgenosse ist und eine Nachzahlung nicht akzeptiert, setzt er Tommy und Kenny mit vorgehaltener Waffe vor die Tür. Während Kenny sich fügt, will Tommy die Situation lieber mit Fäusten und Waffengewalt klären und so es kommt es nach einer kurzen Hatz durch den Wald zum Showdown am Fluß. Der Vermieter wird in die ewigen Jagdgründe geschickt und Jacks Kinder, die gerade auf dem Fluß Kajak fahren, sehen zufällig dabei zu. Natürlich bemerken die Brüder die unliebsamen Zeugen und Tommys erster Impuls ist es, die Kinder zu töten. Doch sein sanftmütiger Bruder versucht ihn von diesem Vorhaben abzubringen. Ob Kenny damit Erfolg hat oder nicht seht Ihr im Film.
Breakout glänzt zu Beginn mit wirklich wunderschönen Landschaftsaufnahmen. Wenn es in Kanada wirklich so aussieht kann ich voll und ganz verstehen, warum Tommy und Kenny sich dorthin absetzen wollen. Auch die Grundidee ist keine schlechte, nur leider hapert es an allen Ecken und Enden an der Umsetzung. Der Film geht schleppend und zäh los, gewinnt im zweiten Drittel nur wenig Fahrt und flaut gegen Ende hin wieder ordentlich ab.
Wirklich alles an der Handlung ist vorhersehbar und nicht im geringsten überraschend. Bei einem Film, der den Spannungsbogen kontinuierlich oben hält, würde ich das nicht einmal als übermäßig negativ bewerten, aber Breakout ist einfach nur langweilig. Und nicht nur das, Teile der Handlung sind zu allem Überfluß auch noch stellenweise einfach nur wirr. So findet z.B. Kenny das Smartphone von Jacks Tochter und hat damit telefonischen Kontakt zur Mutter, die er, weil er seine eigene so sehr vermisst, für seine hält und brav all ihre Anweisungen ausführt. Sieht man den Film, dann versteht man, was Drehbuchautor und Regisseur Damien Lee damit bezwecken wollte, aber die eigentliche Umsetzung verursacht mehr Verwirrung als dem Film gut tut. Und auch Tommys pseudo-christlich wirre Ansprachen an seine Opfer (“Jesus hat zu mir gesprochen”) leisten in diesem Fall keine guten Dienste.
Kommen wir noch kurz zur technischen Seite der DVD: Am Bild selbst gibt es nichts zu mäkeln. Bei ein paar Einstellungen hatte der Kameramann leider keine ruhige Hand und das Bild wackelt. Vielleicht war ja keine Zeit mehr, die Szenen nachzudrehen oder der Cutter hat nicht richtig aufgepasst. Der Ton ist ebenfalls überwiegend in Ordnung. Einziger Störfaktor sind die Motorengeräusche von Tommys Pick-Up, die den Subwoofer komplett in Beschlag nehmen und mit ihrem unangenehmen Brummen fast die Sprachwechsel zwischen den Brüdern in der Fahrgastzelle übertönen. Cover & Bilder © 2013 Split D Films Inc. All Rights Reserved. Das Fazit von: Zahnfee
|
|
Kommentare[X]