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Brunswick Pro Bowling
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BEWERTUNG |
06.05.2011 von DeWerni
Endlich gibt es auf dem Sportsektor wieder Nachschub im Bereich der Bewegungssteuerung. Wir haben für Euch die Kugel in die Hand genommen und uns an Meisterleistungen im Pins umwerfen gemacht. Das Ganze ging so lange, bis uns im wahrsten Sinne des Wortes die Arme weh getan haben. Das Ergebnis lest Ihr hier…
An dieser Stelle nun ein paar Worte zur Realisierung des Games mit der Bewegungssteuerung Kinect. Um einen Wurf auszuführen, müsst Ihr möglichst ideal an einem Punkt stehen, der Euch aber per Zielscheibe angezeigt wird. Dann kommt es darauf an, richtig zu zielen. Ihr Euch an der richtigen Stelle der Bahn positionieren, indem Ihr Euch nach rechts und links bewegt. Ein grüner Pfeil auf der Bahn zeigt Euch jederzeit die genaue Wurfrichtung an. Wenn Ihr die richtige Position gefunden habt, könnt Ihr den linken Arm in Schulterhöhe Richtung Sensor strecken, Ihr seht dann den Pfeil auf Bahnebene Richtung Pins. Nun könnt Ihr mit Bewegungen des Arms nach rechts und links die genaue Wurfrichtung fixieren. Habt Ihr den Wurf genau eingestellt, schwingt Ihr den rechten Arm, wie mit einer Bowlingkugel in der Hand, einfach durch und schon wirft Euer Spieler die Kugel laut Euren Vorgaben los. Schlussendlich habt Ihr noch die Möglichkeit, per Ausschwingen des Arms nach rechts oder links außen der Kugel einen Drall mitzugeben. Das Ganze hört sich nicht sehr kompliziert an – ist es auch nicht. Trotzdem dauert es eine Weile, bis man den Wurf so raus hat, dass man wirklich immer auf das Abräumen (Strike oder Spare) der Pins zu spielen. Auch muss man dazu sehr genau zielen, der Sensor reagiert auf die kleinsten Veränderungen der Position oder der Art der Wurfausführung sehr sensibel. Hin und wieder kommt es auch vor, dass der Sensor einfach den Abwurf nicht richtig erkennt, so dass man manchmal mehrfache Versuche benötigt. In der Regel bekommt man dieses Problem allerdings mit der Zeit in den Griff, meist liegt es an der nicht richtigen Positionierung zum Sensor. Die Bewegungen inklusive der Menüsteuerung werden sonst immer gut erkannt. Spielt Ihr im Übrigen gegen den Computer, so müsst Ihr jeden einzelnen Wurf des Gegners wieder wegklicken, hier wäre eine Option zum automatischen Ausblenden dieser Würfe hilfreich gewesen. Auch ein weiterer kleiner Wermutstropfen ist zu jedem Spielbeginn die Frage nach der Wurfhand, und das obwohl ich bei meinem Spieler bei der Erstellung bereits eine Haupthand festgelegt habe. Auch das nervt mit der Zeit ein wenig.
Über den Online-Multiplayermodus will ich an dieser Stelle gar nicht zu viel schreiben, dieser Modus ist es leider einfach nicht Wert. Man kann auch Spiele gegen andere menschliche Gegner online bestreiten, allerdings spielt man dabei immer nur für sich selber, einen Wurf nach dem anderen, bis schließlich die Endergebnisse verglichen werden. Man kann also die Mitspieler nicht bei ihren Würfen betrachten. Dies ist sicher ein Punkt, der vielleicht gerade mit vielen Spielern schwer gut zu realisieren ist, allerdings kommt man sich so eher vor, als würde man doch alleine spielen. Da braucht man auch gleich gar keinen Onlinemodus. Vielleicht hätte man sich dazu ein paar lustige Minispiele ausdenken sollen. Apropos Minispiele, auch den Modus Spare-Herausforderungen gibt es noch. Dabei muss man möglichst schnell möglichst viele Bilder abräumen. Das ist genau so ein Minispiel für bis zu vier Mitspielern für Zwischendurch, allerdings kann man diesen Wettstreit wiederum nur lokal ausfechten.
Technisch gesehen kann das Spiel mit wirklich sehr schönen, mühevollen und detailreichen Grafiken glänzen. Auch wenn man sich bezüglich der Auswahl an Spielstätten nicht überschlagen kann – es gibt nur sechs verschiedene -, so sind diese aber sehr gut gelungen. Diese bieten einem wirklich das Gefühl, man stehe auf einer der Bahnen des Sponsors. Die Spiegelungen sehen gut aus, die Kugeln rollen authentisch und in den großen Spielhallen sind auch die anderen Bahnen mit Leben gefüllt. Was mir ein wenig lieblos erscheint, ist die Präsentation der Events. Es gibt weder ein Intro für ein Event noch irgendein Wort über den Sieger oder eine Siegerehrung. Man wird einfach wieder ins Karrieremenü katapultiert und der Kontostand hat sich um das Preisgeld erhöht. Hier hätte man sich aus meiner Sicht schon etwas mehr Mühe geben können, denn neben den erwähnten Dingen sind auch Emotionen an der Bahn überhaupt nicht integriert: keine Freude, kein Jubeln von Zuschauern und noch nicht einmal eine Faust, die bei einem gelungenen Wurf geballt wird. Der Ansatz ist also durchaus gelungen, für einen Nachfolgetitel ist aber auch noch weiterer Spielraum vorhanden. Bei den Sounds sieht das Ganze ähnlich aus. Die Soundeffekte beim Bowlen klingen durchaus authentisch, aber das war es dann auch schon. Die Hintergrundmusik, wenn man diese so nennen möchte, ist mehr als nervig, eintönig und trist auf Dauer, Kommentatoren und Zuschauer scheint es in dieser Bowlingwelt nicht zu geben, schade. Auch an dieser Stelle wurde Potential verschenkt. Insgesamt handelt es sich also leider nur um eine technisch solide Umsetzung, die zu viel Potential verschenkt. Das Fazit von: DeWerni
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