Chucky - Die komplette erste Staffel
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BEWERTUNG |
23.11.2024 von MarSDon Mancinis Killerpuppe Chucky ist zweifellos eine Horror-Ikone, deren Filmreihe - abgesehen vom Reboot Child´s Play aus dem Jahr 2019 - bislang bereits sieben Teile umfasst. Nun darf der kleine fiese Killer sein Unwesen erstmals in einer Serie treiben, und wir haben die uns die erste Staffel für Euch angesehen. Ade due Damballa, Gib mir die Kraft...
Inhalt
Nach dem Tod seiner Mutter hat es der 14-jährige Jake Wheeler (Zackary Arthur) nicht gerade leicht, denn während er versucht, sich mit Kunstprojekten von seiner Trauer abzulenken, wird der homosexuelle Jugendliche täglich mit Homophobie und Mobbing konfrontiert. Nicht nur sein Vater Lucas (Devon Sawa) und sein Cousin Junior (Teo Briones) haben es dabei auf Jake abgesehen, sondern vor allem auch Alexandra Cross (Alyvia Alyn Lind), Tochter der örtlichen Bürgermeisterin Michelle (Barbara Alyn Woods), macht ihm das Leben regelmäßig zur Hölle. Alles ändert sich jedoch, als Jake auf einem Flohmarkt eine alte Good-Guy Puppe kauft, und diese sich als vom Serienkiller Charles Lee Ray besessener Chucky entpuppt. Geschickt setzt Chucky seinen neuen besten Freund unter Druck, und nutzt dessen Schwächen aus, um seine nächsten Opfer auszuwählen. Doch Jake weigert sich, selbst zum Mörder zu werden, und entscheidet sich gemeinsam mit seinem besten Freund Devon (Björgvin Arnarson) dazu, sich Chucky entgegenzustellen. Ein fataler Fehler, denn Chucky ist nunmal schon immer ein schlechter Verlierer...
Wenn sich Don Mancini um die von ihm erschaffene Good-Guy Puppe kümmert, dann hat das Hand und Fuß - zumindest so lange, bis Chucky mal wieder eine Retourkutsche für seine Taten erhält und dabei das ein oder andere Körperteil verliert. Die erste Staffel der Chucky Serie setzt deshalb inhaltlich direkt an die Ereignisse des letzten Films der Filmreihe und damit Cult of Chucky an, und erzählt damit nicht nur eine gänzlich neue Geschichte, sondern verbindet diese geschickt mit dem bereits erschaffenen Film-Universum rund um den Killer Charles Lee Ray und dessen Seelenwanderung. Was daraus folgt, das bietet demnach nicht nur eine gelungene Fortsetzung, sondern auch ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren aus der gesamten Reihe, sehr zur Freude all derer, die mit Chucky großgeworden sind. Ohnehin ist die Serie vor allem auf die Fans der Filmreihe zugeschnitten, denn auf große Erklärungen beispielsweise zur Seelenwanderung oder den Zusammenhängen zu den "alten" Figuren verzichtet Chucky hier eigentlich vollständig. Stattdessen bekommen gerade die Fans durch zahlreiche Rückblenden eine bislang im Film-Universum schuldig gebliebene Hintergrundgeschichte zu Charles Lee Ray präsentiert, die sich als äußerst interessant erweist und sich absolut stimmig in die Handlung einfügt. Zudem gelingt es Mancini natürlich auch im Serienformat, die altbewährte Mischung aus rabenschwarzem Humor, Grusel und Gewalt umzusetzen, wobei gerade der Humor niemals so alberne und übertrieben Züge annimmt wie beispielsweise im bislang schwächsten Teil der Reihe Seed of Chucky (deutscher Titel: Chuckys Baby) oder auch dem als reine Komödie aufgebauten Chucky und seine Braut. Stattdessen vermischt Chucky die bekannten Elemente mit aktuellen beziehungsweise moderneren Inhalten wie beispielsweise Homophobie, Mobbing und Zukunftsängsten, wobei diese nicht nur erzählerisch für die Integration von Coming-of-Age Elementen genutzt werden, sondern auch um dem Killer im Kleinformat neue Facetten zu entlocken. Einen großen Reiz der Serie macht nämlich unter anderem auch die Art und Weise aus, in der Chucky hier seiner "Arbeit" nachgeht, denn immer wieder versucht er problembehaftete Charaktere zu manipulieren, um diese zu Morden zu animieren. Dabei profitiert Chucky in der ersten Staffel nicht nur von dessen Stammsprecher Brad Dourif (auch im deutschen wie gewohnt Tobias Meister), sondern vor allem vom souverän agierenden Essemble rund um Zackary Arthur, Björgvin Arnarson und Alyvia Alyn Lind, die hier wirklich tolle Arbeit leisten.
Details der Blu-ray
Nach der Veröffentlichung der ersten beiden Staffeln im limitierten Mediabookformat in jeweils drei Covervarianten im Mai dieses Jahres legt Turbine Medien nun beide Staffeln auch in der Softbox nach. Die Blu-ray bietet hier ein scharfes, ausgewogenes Bild. Nur selten wirken Szenen etwas weicher, im Übrigen dominieren eine stets leicht stilisierte Farbgestaltung sowie eine saubere, mangelfreie Darstellung die Optik. Der Schwarzwert bewegt sich insgesamt auf einem sehr guten Niveau und fällt nur gelegentlich etwas ins Gräuliche ab. Im Verlauf der Rückblenden wechselt das Bildformat von 2,00:1 zu 4:3 und wird zeitgleich auch deutlich rauschiger, unruhiger und weniger scharf. Dies ist allerdings stilistisch so gewollt und fügt sich durchaus harmonisch ins positive Gesamtbild ein. Die Tonspur konzentriert sich zwar stark auf eine klare, saubere und stets gut ortbare Sprachwiedergabe, weiß aber gerade in den temporeicheren Momenten immer wieder auch im raumfüllenden Bereich Akzente zu setzen. Gleiches gilt für den Subwoofer, der die meiste Zeit über zwar still bleibt, bei Bedarf aber ordentlich zupacken darf.
Episodenguide
Cover & Bilder © Turbine Medien GmbH Das Fazit von: MarS
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