![]() |
Cutie Honey Tears
![]() |
BEWERTUNG |
01.08.2017 von Beef SupremeZwischen 1973 und 1974 erschien mit Cutie Honey ein klassischer Vertreter der Shonen-Mangas. Bedeutet: Viel Action, viel Geballer und jede Menge leicht bekleidete Mädels. Neben diversen Umsetzungen in Anime-Form und einer Realverfilmung aus dem Jahr 2004, der einem vor süßer Knuddeligkeit fast die Zähne aus dem Maul faulen lies, folgte vergangenes Jahr mit Cutie Honey: Tears der zweite Film mit echtem Mädel in enger Spandexbuxe. Und wie es inzwischen zum guten Ton gehört, ist dieser Film eine ganze Ecke düsterer gehalten und verzichtet darauf, den Zuschauer mit übermäßiger Verwendung der Farbe Pink erblinden lassen zu wollen. Taugt auch der Rest?
Cutie Honey: Tears (CH:T) wandert unverkennbar auf Ghost in the Shell’s Spuren. Dystopische Zukunft, geknechtete Gesellschaft, viele futuristische Spielereien und graue Szenerien wohin man blickt. Von der Originalvorlage ist nicht viel übrig geblieben, denn CH:T verzichtet weitestgehend auf schlüpfrige Höschenblitzer oder allzu knallige Farben, was dem Film durchaus guttut und ihm einen reiferen Touch verleiht. So ganz grau in grau gibt sich der Film aber zum Glück doch nicht, denn er geizt nicht mit vielen bunten Lichteffekten, die durchaus ansehnlich gestaltet sind und das futuristische Flair unterstreichen. Abgesehen vom soliden Eye-Candy bietet CH:T wenig überraschende aber durchaus passabel umgesetzte Hausmannskost auf Story-Ebene. Hier ein bisschen Gesellschaftskritik, da ein wenig Rebellieren gegen die rücksichtslose Oberschicht, dort etwas Dramatik in Form eines persönlichen Schicksalsschlags. Originalität sollte man jedoch nicht erwarten, dafür läuft der Film viel zu sehr nach bekannten Mustern. Auch Überraschungen oder Twists sucht man hier vergeblich, doch dafür wird die bestehende Handlung sauber über die Bühne gebracht und verfängt sich nicht in unnötigen Nebenplots. Der Film konzentriert sich ohnehin mehr auf kurzweilige Action, die auch über weite Strecken sauber inszeniert und handwerklich überzeugend präsentiert wird. Keine allzu hastigen Schnitte, die Martial-Arts-Einlagen können also ohne die Gefahr eines epileptischen Anfalls verfolgt werden, und auch Zeitlupeneffekte werden wohl dosiert eingesetzt. Nur beim Sound klappt’s nicht immer mit der Atmosphäre. Manche Actionsequenzen wirken recht dünn, optisch zwar sehr gelungen, fehlt ihnen aber manchmal die akustische Untermalung durch Score oder Effekte, was den an sich gut gemachten Sequenzen den Druck nimmt. Unterm Strich bleiben sie aber immer noch ansehnlich, wenn aber auch mehr drin gewesen wäre.
Technisch braucht sich CH:T nicht vor aktuellen AAA-Produktionen verstecken. Optisch wird hier so einiges aufgefahren, was durchweg gut aussieht und keinesfalls billig wirkt. Die CGI-Effekte, von denen es nicht gerade wenig gibt, sind allesamt gelungen und fügen sich stimmig ins Gesamtbild ein. Seien es Einstellungen, die eine futuristische und heruntergekommene Stadt zeigen, Partikeleffekte oder Laserfeuer, der Film gibt sich in der Hinsicht keine Blöße.
Das Fazit von: Beef Supreme
|
|
Kommentare[X]