Da scheiden sich die Geister
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BEWERTUNG |
25.11.2021 von MarSSage und schreibe 55 Jahre sind vergangen, seitdem Noël Cowards Bühnenstück Blithe Spirit aus dem Jahr 1941 das letzte Mal in Filmform adaptiert wurde. Höchste Zeit für eine Frischzellenkur...
Inhalt
Der erfolgreiche Autor Charles Condomine (Dan Stevens) leidet seit dem Tod seiner Ehefrau Elvira (Leslie Mann) unter einer quälenden Schreibblockade, gegen die auch seine neue Frau Ruth (Isla Fisher) kein Mittel weiß. Ganz im Gegenteil, denn Ruths Vater Henry Mackintosh (Simon Kurz) erwartet schon bald Ergebnisse in Form eines Drehbuchs, da er Charles´ bekanntesten Roman gerne verfilmen würde. Um neue Inspiration zu sammeln, wendet sich Charles an das Medium Madame Arcati (Judi Dench), die für ihn und seine Freunde eine Séance abhalten soll. Doch Madame Arcati ist wider Erwarten keine Schwindlerin, und beschwört aus Versehen den Geist Elviras, den allerdings nur Charles sehen kann. Zunächst scheint Elvira zwar dabei zu helfen, die Schreibblockade zu überwinden, doch ihren Ehemann will sie nicht kampflos aufgeben...
Frischzellenkur ist bei Da scheiden sich die Geister wohl das falsche Wort. Natürlich ist die Inszenierung absolut auf der Höhe der Zeit, angesiedelt ist das Geschehen jedoch - ganz wie das Original - Ende der 30er Jahre, und wurde dementsprechend nicht auf Zwang in die heutige Zeit transportiert. Eine gute Entscheidung, denn gerade die großartige Ausstattung, die gelungenen Settings sowie die authentischen Kostüme, sind eine der ganz großen Stärken der Neuinterpretation. Die zweite Stärke ist zweifellos der Humor, der mit seiner Mixtur aus Slapstick, Klamauk und sympathischen Wortwitz durchwegs gute Laune verbreitet. Hier muss man allerdings anmerken, dass die Gags zum einen den typischen britischen Biss vermissen lassen, zum anderen durch ihre lockere, anspruchslose Darbietung ein wenig Distanz zur originalen Ausrichtung der Geschichte aufbauen. Im Falle von Da scheiden sich die Geister ist es ohnehin besser, das Bühnenstück Cowards, vor allem aber die erste Verfilmung aus dem Jahr 1945, nicht zu kennen - die übrigens unter dem Titel Geisterkomödie erschienen ist, ebenso wie die anderen bisherigen Adaptionen. Die aktuelle Version nutzt das Konfliktpotential der Dreiecksbeziehung nämlich nur auf recht oberflächlicher Ebene, und lässt damit vor allem Isla Fisher in ihrer Rolle recht blass beziehungsweise wie das dritte Rad am Wagen wirken. Auch die Figur der Madame Arcati, 1945 noch von der quirligen Margaret Rutherford interpretiert, ist eher kitschig, ja sogar ein wenig tragisch angelegt, obwohl es Judi Dench dabei dennoch gelingt, eine Menge Sympathiewerte zu ergattern. Immerhin wird die insgesamt eher glatte und ohne Ecken oder Kanten ausgearbeitete Inszenierung durch die gut aufgelegten Darsteller mit ihrer harmonisch ineinandergreifenden Darbietung ein wenig aufgepeppt. Diesbezüglich lebt der Film vor allem von Dan Stevens und Leslie Mann, die in ihren Rollen sichtlich aufgehen und mit viel Spielfreude bei der Sache sind. Da scheiden sich die Geister bietet letztendlich wunderbare Unterhaltung, mit der die ganze Familie Spaß haben kann, verpasst es aber zumindest inhaltlich, dem klassischen Bühnenstück tatsächlich gerecht zu werden.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein sehr sauberes, klares und scharfes Bild. Das Kontrastverhältnis ist kräftig, Farben werden satt und natürlich dargestellt. Die Tonspur ist ansprechend ausbalanciert, und weiß trotz des eher dialogorientierten Geschehens auch vereinzelte Effekte und Umgebungsgeräusche atmosphärisch im Raum zu verteilen. Die Sprachausgabe ist sehr klar und gut verständlich. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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