Das Geheimnis von Marrowbone
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BEWERTUNG |
26.10.2018 von MarSWenn Spanien einen Beitrag zum Horrorgenre leistet, dann gehen die Filme meist eher ungewöhnliche Wege. Auch das Regiedebüt von Sergio G. Sánchez, der bereits das Drehbuch zu Das Waisenhaus lieferte, ist da keine Ausnahme...
Inhalt
Um ihrer Vergangenheit zu entkommen flüchtet die alleinerziehende Mutter Rose Fairbairn gemeinsam mit ihren vier Kindern Jack, Billy, Jane und Sam aus England nach Amerika in ihr altes Familienanwesen und wechselt dort ihren Familiennamen. Nach ihrem Tod verstecken sich die Kinder vor der Außenwelt und verheimlichen deren Schicksal, um nicht von Gesetzes wegen voneinander getrennt zu werden, denn Jack ist noch keine 21 Jahre alt. Doch während die Vergangenheit noch immer gnadenlos hinter ihnen her ist, scheinen auch im Haus plötzlich seltsame Dinge vor sich zu gehen. Hilfe und Kontakt zur Außenwelt bekommen die vier lediglich von ihrer neuen Freundin Allie...
Das Geheimnis von Marrowbone ist ein Film, der gekonnt mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielt und diese immer wieder völlig auf den Kopf stellt. Hier ist eigentlich nichts so, wie es zu Beginn scheint, denn ein ums andere Mal wird man als Zuschauer mit neuen Informationen versorgt, die man an dieser Stelle und in dieser Form nicht erwartet hätte. Der Horror beschränkt sich hier überwiegend auf die gekonnt erschaffene, düster-melancholische Atmosphäre sowie vereinzelt auftauchende, gezielt eingesetzte Jumpscares, während sich die übrige Handlung als astreines Familiendrama herauskristallisiert. Ungewöhnlicherweise funktioniert diese Mischung hervorragend, nicht zuletzt auch da die Geschichte einige unerwartete Twists und Überraschungen bereithält, die zwar im Genre nicht unbedingt neu sind, dafür aber absolut stilsicher in die Handlung verwoben wurden und dadurch ihr Ziel dennoch nicht verfehlen. Bemerkenswert hierbei ist, dass es Regie-Neuling Sergio G. Sánchez tatsächlich gelingt, bekannte Elemente so geschickt in Szene zu setzen, dass man von Das Geheimnis von Marrowbone vom ersten Augenblick an gefesselt ist, nur um im Finale noch einmal einen zusätzlichen emotionalen Schlag ins Gesicht zu bekommen, der nachwirkt. Wirklich großartig agiert dabei der fast ausnahmslos aus jungen Darstellern bestehende Cast, der die Handlung perfekt durch vielschichtige, interessante Charaktere und glaubwürdige Beziehungen intensiviert.
Details der DVD
Die DVD liefert ein relativ ruhiges, scharfes Bild mit gutem Detailgrad. Weichere Momente sowie kleinere Unschärfen sind zwar vorhanden, fallen aber nie dominant aus. Die Farbgebung ist kräftig und das Bild insgesamt ausgewogen kontrastiert, was dem Ganzen einen natürlichen Look verleiht. Die Gruselszenen sind, wie vom Genre inzwischen üblich, leicht bläulich stilisiert, während der Schwarzwert für kräftige dunkle Bereiche sorgt und dabei nur marginales Rauschen offenbart. Highlight der DVD ist die Tonspur, die sich unerwartet dynamisch und kräftig zeigt. Eine klare, gut ortbare Signalgebung sowie gezielter Effekteinsatz auf den umliegenden Boxenbereichen erschaffen eine sehr gute Räumlichkeit und Atmosphäre. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: MarS
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