Als Remake des Gruselklassikers Bis das Blut gefriert aus dem Jahr 1963 hatte es Das Geisterschloss nie wirklich einfach, und dennoch konnte der Film eine ansehnliche Fanbase aufbauen. Nun erscheint der Film gut zwanzig Jahre nach seiner Entstehung erstmals auf Blu-ray, und wir haben uns ins Hill House gewagt... in der Nacht... in der Dunkelheit...

Inhalt

Unter dem Deckmantel einer Studie über Schlafstörungen will der Wissenschaftler Dr. David Marrow (Liam Neeson) ein Experiment zur Erforschung der menschlichen Angst durchführen. Dazu lädt er mehrere Probanden zum "Hill House" ein, ein riesiges Anwesen mit genug Potential für seine Zwecke. Eine der Testpersonen ist Eleanor Vance (Lili Taylor), die ihr bisheriges Leben damit verbracht hat, sich völlig allein um ihre schwerkranke Mutter zu kümmern. Bereits bei ihrer Ankunft spürt Eleanor eine seltsame Verbundenheit zum Haus, die sie sofort in ihren Bann zieht. Als Dr. Marrow am Abend die Geschichte des Erbauers Hugh Crain erzählt, um seine Gruppe für seine Studie vorzubereiten, scheint dies der Auslöser für eine Reihe unerklärlicher Ereignisse zu sein, die Eleanor schließlich davon überzeugen, dass sie es in "Hill House" tatsächlich mit etwas Übernatürlichem zu tun haben...

1999 wagte sich Jan de Bont, ein Regisseur der bis dato mit dem Actionfilm Speed und dem Katastrophenfilm Twister große Erfolge feiern konnte, an ein Remake des gefeierten Gruselklassikers Bis das Blut gefriert. Beide Filme basieren auf dem Roman Spuk in Hill House aus dem Jahr 1959, wobei sich Jan de Bont für eine gänzlich andere Art der Inszenierung entschieden und zudem die Geschichte sehr frei interpretiert hat. Anstatt auf subtilen Grusel und starke Figuren setzt er auf eine prachtvolle Ausstattung und generische Gruselelemente, weshalb aus Das Geisterschloss letztendlich ein recht deutlicher Vertreter des "Hollywood-Mainstream-Horrorfilms" geworden ist, bei dem Stil über Substanz gestellt wurde. Diese Tatsache wird spätestens im letzten Filmdrittel noch einmal klargestellt, wenn das gesamte Geschehen plötzlich die atmosphärischen Grenzen eines echten Gruselfilms sprengt und den Zuschauer mit jeder Menge Kitsch und CGI-Einsatz regelrecht überschüttet, während die namhaften Darsteller weit über die Stränge des Overacting schlagen. Die CGI-Effekte sehen zwar für die Zeit der Entstehung wirklich gelungen aus, sind aber dennoch stets deutlich als Animation zu erkennen und werden gerade im Finale viel zu sehr ausgereizt, wodurch diese sich wie ein Fremdkörper vom eigentlichen Geschehen abheben und dieses dadurch nicht harmonisch unterstützen. Doch genug der Schelte, denn nicht ohne Grund ist Das Geisterschloss trotz all dieser Mängel bei vielen Filmfans beliebt...

Immerhin hat Das Geisterschloss ja nämlich noch die Zeit vor dem überzogenen Finale, und die ist durchaus unterhaltsam und kurzweilig geraten. Außerdem liefert der Film vor allem in der ersten Hälfte einige wirklich gelungene Sequenzen, die sowohl atmosphärisch zu überzeugen, als auch einen guten Spannungsbogen aufzubauen wissen. Einige der Szenen sind dabei sogar so erinnerungswürdig ausgefallen, dass sie später nicht nur in anderen Filmen zitiert wurden, sondern sich regelrecht ins Gedächtnis des Zuschauers einbrennen. Zudem ist das Setting wirklich beeindruckend und sorgt dank einer Vielzahl von Details und Eigenarten für eine schöne Stimmung, während die Figuren zwar nur oberflächlich charakterisiert sind, von den Darstellern aber dennoch sympathisch in Szene gesetzt wurden. Auch wenn eigentlich jedem klar ist, dass Das Geisterschloss weder ein wirklich guter Film ist, noch auch nur ansatzweise mit der ersten Verfilmung mithalten kann, so ist Jan de Bonts Adaption am Ende dennoch ein Werk, das zweifellos bei vielen Filmfans auf der Guilty Pleasure Liste steht und trotz aller Schwächen irgendwie doch immer wieder Spaß macht. 

Bildergalerie von Das Geisterschloss (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Panoramaaufnahmen wirken mitunter etwas schwammig und unruhig. Closeups und Innenraumszenen sind hingegen sehr scharf und detailreich, während vernachlässigbares Korn für einen schönen Filmlook sorgt. Die Farbgestaltung ist entsprechend der Szenerie in dunklen Tönen gehalten, wobei der saubere Schwarzwert und der gut eingestellte Kontrast keine Details versumpfen lassen. Die Tonspur bietet - obwohl nur in einer Dolby Digital 5.1 Abmischung vorliegend - eine gute Dynamik und kraftvolle Abmischung. Die einzelnen Kanäle sind klar voneinander getrennt, so dass die gezielt eingesetzten Effekte und Umgebungsgeräusche für eine stimmige Atmosphäre sorgen. Die Dialoge sind dabei stets klar und gut verständlich.

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