Die spanische Fernsehserie Haus des Geldes ist laut Angaben von Netflix die meistgesehene nicht-englischsprachige Serie des Streaminganbieters. Mit Der Überfall - Es geht um mehr als Geld bleibt Regisseur Koldo Serra nach einigen Folgen der Erfolgsserie dem Genre auch weiterhin treu, und Koch Films veröffentlicht den bereits 2018 entstandenen Thriller nun für die deutschen Heimkinos...

Inhalt

Um zu verhindern, dass ihre Tochter in einer Pflegefamilie landet, ist die alleinerziehende Raquel (Emma Suárez) gezwungen, 35.000 Euro aufzutreiben, um damit den zuständigen Beamten des Jugendamts zu schmieren. Bislang hat sich jede Bank geweigert, der arbeitslosen Frau einen Kredit zu gewähren, und nun bleibt nur noch eine Chance, das Geld bis zum gesetzten Termin am nächsten Tag zu besorgen. Endlich scheint Raquel Glück zu haben, doch gerade als der Vertrag abgeschlossen soll, wird die Bank überfallen. Doch mit einer Geisel wie Raquel haben die beiden Ex-Sträflinge Lola (Nathalie Poza) und Jonan (Hugo Silva) nicht gerechnet...

Mal wieder erweist sich Spanien als Quelle für kleine Filmperlen, die gerne einmal unerkannt bleiben und weniger Aufmerksamkeit erhalten, als sie eigentlich verdient hätten. Der Überfall - Es geht um mehr als Geld ist ein Film, der den Zuschauer zwar mitten ins Geschehen wirft und nur selten Verschnaufpausen gönnt, dabei aber weniger auf eine große Handlung setzt, sondern vielmehr das Zusammenspiel seiner Figuren. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es kaum Action oder allzu rasante Momente zu sehen gibt, sondern sich das Geschehen auf die ausgeklügelten Manipulationen der zu allem bereiten und extrem einfallsreichen Raquel, und zahlreichen weiteren, davon unabhängigen Überraschungen im Handlungsverlauf konzentriert. Dank der sehr guten Inszenierung wirkt das Ganze dadurch wie ein kleines Kammerspiel, das ebenso gut ein Theaterstück sein könnte, betrachtet man sich die sehr schräg und ein wenig satirisch angelegte Charakterisierung der Figuren einmal genauer. Nicht nur die Bankräuber agieren hier herrlich überzogen und bewusst gewalttätig, auch die Polizisten sind allesamt nicht die hellsten Kerzen im Leuchter und sorgen damit für jede Menge humorvolle Momente. Überhaupt ist Der Überfall - Es geht um mehr als Geld mit reichlich bissigem Humor gespickt, was im Gegenzug ein wenig der Spannung entgegenwirkt und die zahlreichen Handlungstwists zwar interessant, aber nicht immer glaubwürdig macht. Etwas mehr Ernst hätte vielleicht nicht geschadet, allerdings entwickelt der Film gerade dadurch einen ganz eigenwilligen Charme, der ihn noch einmal zusätzlich von den bekannten Genrevertretern abhebt. 

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Details der Blu-ray

Die Blu-ray liefert ein sauberes, recht scharfes Bild. Im Detailbereich hält sich das Bild etwas zurück, auch das Kontrastverhältnis hätte etwas kräftiger ausfallen dürfen. Leichtes Filmkorn wirkt sich nicht störend aus und unterstreicht den Filmlook. Die Tonspur ist sehr klar und sauber abgemischt, bleibt aber trotz eigentlich sehr guter Kanaltrennung beinahe ausschließlich im Frontbereich der Surroundanlage. Durch die hohe Dialoglastigkeit gibt es ohnehin nicht viel Potential für Räumlichkeit, wodurch die stets verständlichen Dialoge sowie die gute Signalortbarkeit für den Film völlig ausreichend sind. 

Cover & Bilder © Koch Films GmbH