Die 27. Etage
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BEWERTUNG |
27.09.2020 von MarSDer Thriller Die 27. Etage von Regisseur Edward Dmytryk aus dem Jahr 1965 wird oft mit den Werken Alfred Hitchcocks verglichen. Ob zurecht, davon kann sich nun jeder selbst ein Bild machen, denn Koch Films hat den Streifen jetzt erstmals auf Blu-ray veröffentlicht...
Inhalt
Nach einem Stromausfall im Hauptsitz der Unidyne Corporation in einem New Yorker Hochhaus macht sich Mitarbeiter David Stillwell (Gregory Peck) über das Treppenhaus auf den Weg aus der 27. Etage nach unten. Unterwegs trifft er auf Shela, der er noch nie begegnet ist, die ihn aber sofort wiederzuerkennen scheint. Bevor David die Straße betritt, verschwindet Shela jedoch plötzlich im Untergeschoss des Gebäudes. Draußen angekommen wird David schließlich auch noch Zeuge eines Selbstmords. Völlig aufgelöst geht er nach Hause, doch dort wartet bereits ein Killer, der von ihm verlangt, Kontakt mit einem Mann namens "Major" aufzunehmen. David kann zwar entkommen, stellt jedoch bald darauf fest, dass er offensichtlich unter partiellem Gedächtnisverlust leidet. In seiner Verzweiflung wendet sich David an den Privatdetektiv Ted Caselle (Walter Matthau), doch dessen Ermittlungen lassen ihn nach und nach immer stärker am eigenen Verstand zweifeln...
Was ist mit ihm geschehen und wieso scheint er Realität und Einbildung zu vermischen? Und wer ist der mysteriöse "Major", der anscheinend seinen Tod will?
Wenn ein betagter schwarz-weiß Thriller auch viele Jahre nach der Entstehung noch in der Lage ist, den Zuschauer zu fesseln, dann wurde definitiv einiges richtiggemacht. Die 27. Etage ist einer dieser Filme, wobei die Vergleiche mit Alfed Hitchcock hier absolut gerechtfertigt sind. Mit eigentlich minimalistischen Mitteln inszenierte Edward Dmytryk eine packende Geschichte, die keinerlei Leerlauf beinhaltet und dessen Erzählstruktur es mühelos schafft, von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln. Dabei setzt die Inszenierung voll und ganz auf das Zugpferd Gregory Peck, der hier eine einnehmende und glaubwürdige Vorstellung abliefert und dessen stets greifbaren Selbstzweifel hinsichtlich der Ereignisse sowie der eigenen Vergangenheit das Geschehen mühelos zu tragen wissen. Unterstützt wird er dabei von einem ebenso souverän agierenden Ensemble von Nebenfiguren, von denen vor allem Walter Matthau herauszustechen weiß. Nicht nur, dass seine Figur das vor Spannung zu Bersten drohende Geschehen durch fein nuanciert eingesetzten Humor ein wenig auflockert, sondern auch das harmonische Zusammenspiel mit Peck macht einfach unglaublich viel Freude. Diese Momente werden auch dringend benötigt, denn im Übrigen ist man als Zuschauer zunächst ebenso ratlos wie die Hauptfigur, und wird damit beinahe schon dazu gezwungen, sich seinen eigenen Reim auf die Geschehnisse zu machen. Im Endeffekt ist dies aber ebenso sinnlos, wie die Spekulationen, die sich für die Figuren im Verlauf der Handlung ergeben, denn die finale Auflösung dürfte wohl wirklich jeden überraschen - auch wenn gerade diese ein wenig zu dick aufträgt.
Details der Blu-ray
Nachdem Die 27. Etage bereits satte 55 Jahre auf dem Buckel hat, ist die Veröffentlichung auf Blu-ray wirklich gelungen. Zwar ist Bildrauschen eine stetige Begleiterscheinung, insgesamt gesehen ist das Bild aber sehr scharf mit einem sehr gut ausbalancierten Kontrastverhältnis. Der Schwarzwert ist satt und sorgt für kräftige dunkle Bereiche, ohne dabei Details zu verschlucken. Verunreinigungen und Bildfehler sind keine auszumachen, weshalb das ganze Geschehen sehr sauber wirkt. Die Tonspur ist altersbedingt auf den zentralen vorderen Boxenbereich beschränkt. Dennoch weiß die Wiedergabe zu gefallen, denn der Ton ist sauber und die Sprachausgabe stets sehr gut verständlich. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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